Kapitel 82

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Sein ganzer Körper schmerzte.
"Fuck.", grummelt er vor sich hin und stützte sich auf seinen Unterarmen auf der Matratze ab, nur um kurz schmerzerfüllt zusammenzufahren.
Wo war er?
Mikey öffnete die Augen und zwinkerte erst einige Male, da er bis dato alles verschwommen sah.
"Wo bin ich...?"
Eben war er doch noch mit den anderen vor Naotos Tür gestanden.
Mikey hörte ein leises Schnarchen neben sich.
Sein Blick wanderte über die schwarze Bettwäsche hinweg zu einem Mann, welcher ihm den Rücken zu gedreht hatte.
Vorsichtig setzte sich der langhaarige auf, sodass er einen besseren Blick auf die schlafende Gestalt neben ihm werfen konnte.
'KISAKI?! WAS ZUM TEUFEL?!'
Erst nach einer innerlichen Panikattacke, bemerkte Mikey, dass der Mann neben ihm um einiges älter aussah als der Kisaki, den er kannte.
'HEILIGE SCHEISSE!'
Er gab sein bestes so leise wie möglich aus dem Bett zu schleichen, um ihn nicht zu wecken.
'WIE ZUM TEUFEL BIN ICH HIER GELANDET?!'
Er würde nie wieder freiwillig mit diesem Typen schlafen. So viel war sicher. Also warum befand er sich in diesem Bett?!
Mikey wollte eigentlich die Wohnung verlassen, doch hörte er wie sich Kisaki aufsetzte.
"Hm...?", murmelte jener verschlafen und auf einen Schlag stieg seine Panik wieder ins unermessliche an.
Mikey verschwand daher hinter der nächst besten Tür, welche zu seinem Glück das Bad war, dar jene Tür ein Schloss besaß und schloss sie ab.
Eine kurzschlussreaktion. Doch musste er sich erst einmal klar werden, wo er sich gerade befand und was hier eigentlich ab ging.
Er knipste das Licht an, welches einmal aufflackerte und anschließend den Raum erhellte.
Mikey gab sein bestes seinen Atem zu beruhigen.
Shit! War er jetzt wirklich in der Zukunft?! Aber was um Himmels Willen suchte er neben Kisaki im Bett?!
Er hatte sich doch geschworen dies nie wieder zu tun und wo zum teufel war Ken-chi-?!
Da erinnerte er sich an das, was er eben noch vor Naotos Wohnung zu hören bekommen hatte.
Ken-chin war tot...?
Nein. Das konnte Mikey nicht glauben. Aber warum sollte er sonst mit Kisaki im selben Bett schlafen?!
Okay. Erst einmal sollte er sich beruhigen.
Mikey lief zum Waschbecken, stellte das Wasser an und wusch sich erst einmal das Gesicht mit eiskalten Wasser, um wieder in die Realität zurück zu finden.
Dabei bemerkte er, dass er erstaunlich lange Haare hatte.
Warum hatte er sich die Haare so lang wachsen lassen?
Der Blondschopf trocknete sein Gesicht mit dem Handtuch ab und warf anschließend einen Blick in den Spiegel.
Seine Augen wanderten von seinen Füßen, über seine Beine bis hin zu seinem Oberkörper und anschließend zu seinen Oberarmen.
Sein Körper war übersät mit Narben, unendlich vielen Schnitten und blauen Flecken, von denen er nicht wusste, ob sie knutschflecken waren oder auf eine andere Art und Weise entstanden waren.
Er drehte sich zur Seite, um seinen Rücken betrachten zu können, welcher mit langen Narben übersäht war. Hatte ihn Kisaki ausgepeitscht?!
Mit jeder Sekunde wuchs seine Angst.
Er sah auf seine Handgelenke hinab. Jene zierten rote Striemen, als wäre er für mehrere Stunden in Ketten gelegen.
Anschließend sah er sich in die Augen.
Er hatte sich die Haare an den Seiten abrasiert. Generell hatte er sich die Haare wachsen lassen. Seine Frisur sah nun fast genau so aus wie jene von Draken.
"Scheiße."
Langsam realisierte er, dass dies alles doch kein Traum war.
"Shit. Shit. Shit! Shit! SHIT!"
"Was ist los?!", rief Kisaki von der anderen Seite der Tür und augenblicklich wurde seine Realisation wieder von der Panik überschattet mit Kisaki allein zu sein.
Heilige scheiße. Er war doch viel stärker als er! Also warum hatte er nur solche Angst vor ihm?!
Doch die Abdrücke, welche jener Mann auf seinem Körper hinterlassen hatte, sprachen Bände. Sie waren viel lauter als jegliche seiner Tritte fatal waren.
"Nichts! Mir ist nur ein Hargummi herunter gefallen."
Mikey gab sein bestes in dem Bad nach Haargummis zu suchen und riss beinahe wie wild die Schränke auf.
Irgendwo musste es doch einen geb-
Da!
Er zog einen einfachen schwarzen Haargummi aus dem Schrank heraus und band sich die Haare zu einem einfachen Zopf zusammen.
Als er jedoch realisierte, dass er dann das Bad verlassen musste, entschied er sich schnell dazu den Zopf auch noch zu flechten, um Zeit zu schinden und nicht sofort wieder über die Türschwelle treten zu müssen.
Nochmals warf er einen Blick in den Spiegel.
Toll. Nun wirkte er wie eine 0815 Kopie seines festen Freundes.
Ein seltsamer Anblick und ein noch seltsamerer Gedankengang.
Wie kam er jetzt aus der Wohnung heraus?! Konnte er einfach zur Tür heraus laufen?
Sicher konnte er das! Was sollte Kisaki schon groß machen?!
"Was machst du so lange da drinnen?"
Gerade als Mikey aus geatmet hatte und seine Hand auf die Klinke legen wollte, versteinerte sein Körper.
Shit.
Er fühlte sich wie paralysiert an. Sich zu bewegen schien beinahe unmöglich zu sein.
"Mikey?"
Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust. Alles in ihm sträubte sich dagegen diese Tür zu öffnen.
Am liebsten hätte er einen Schrank vor jene geschoben.
Ja, den Spiegelschrank und gleich noch die Kommode dazu, nur um sicher zu gehen.
Doch besaß das Bad kein Fenster und keine zweite Tür.
Es gab keinen Ausweg. Er saß wortwörtlich in der Falle.
Shit!
Mikey zwang sich dazu die Tür aufzuschließen. Eine - so sollte man meinen - einfache Geste, welche ihm jedoch unmöglich schwer vor kam. Er musste sich immer wieder gut zu reden, um seine Finger überhaupt auf das Schloss legen zu können.
Fuck.
Das sollte er nun Ewigkeiten durchmachen?!
Der Blondschopf öffnete die Tür. Doch hatte er nicht damit gerechnet, dass Kisaki im Türrahmen stehen würde.
Sein Blick glitt also über dessen Oberkörper hinauf zu dessen Augen.
Mikey musste sich hart zusammenreißen das Schlucken bei jenem Anblick zu unterdrücken.
Kisakis Blick wanderte über den Körper des kleineren. Er zog ihn beinahe mit dessen Blicken aus. Zumindest kam es Mikey so vor. Daher trat er unterbewusst einen Schritt zurück.
Kisakis Blick blieb schließlich auf Mikeys Zopf hängen und ihm war an zu sehen, dass er alles andere als erfreut war.
"Ich hab dir doch gesagt du sollst die Haare nicht so tragen."
Wie konnte er es wagen so mit ihm zu rede-?!
Kisaki trat auf ihn zu, weshalb Mikey instinktiv weiter zurück wich und dazu beinahe ausgerutscht wäre, hätte er nicht rechtzeitig mit dem Rücken die Wand berührt.
Noch immer traute er sich nicht den Blick von Kisakis Augen zu nehmen.
Jener griff an seinem Gesicht vorbei nach dem Zopf.
Mikeys Körper fühlte sich wie erstarrt an, während Kisaki den Zopf durch seine Finger gleiten ließ.
Schließlich öffnete er den unteren Zopfgummi und entwirrte seine Haare.
Mikey hatte Schmerzen erwartet. Doch zu seiner Überraschung war Kisaki beinahe übervorsichtig gewesen.
"Draken liegt im Koma. Er wird nicht mehr aufwachen."
Kisakis Finger glitten durch die langen hellen Haare des kleineren. Dann wanderten sie zu dessen Gesicht.
"Du solltest dich langsam damit anfreunden."
Mikey drückte seinen Hinterkopf regelrecht gegen die Wand hinter ihm.
Kisaki bemerkte jene Gestik natürlich. Er sah den Gesichtsausdruck des Blondschopfes, welcher ihm deutlich aufzeigte, dass jener nun gerne überall nur nicht hier wäre.
Erneut fuhr Kisakis Hand über Mikeys Kopf hinweg zu dessen Zopf.
Dieses Mal jedoch versenkte er seine Finger in dessen Kopfhaut und zog an jener, in dem er an allen Haaren zog, welche sich in dem Zopf befanden.
Mikey kniff daraufhin seine Augen zu, als sich der stechende Schmerz auf seiner Kopfhaut breit machte.
"Wenn ich nicht so gut an diesen ziehen könnte, hätte ich sie dir schon längst abrasiert."

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt