Mikeys Blick lag an der Decke, während er sein bestes gab seinen Atem wieder unter Kontrolle zu kriegen.
Erst einige Sekunden später erinnerte er sich daran, dass sie eigentlich vorgehabt hatten, Takemichi einen Besuch abzustatten.
Dies hatte keine Eile. Mikey würde davor noch unter die Dusche springen. Der Nachgeschmack in seinem Mund war...gewöhnungsbedürftig.
Draken sah im Augenwinkel zu Mikey. Die Atmosphäre hatte sich wieder verändert. Hatte er noch eine Minute zuvor kein Problem damit gehabt Mikey zu küssen, wäre es jetzt ein Ding der Unmöglichkeit.
Das Küssen gehörte zum Sex. Es war die Befriedigung eines physischen Bedürfnisses. Nicht mehr und nicht weniger. Nie hatten sie sich geküsst ohne miteinander zu schlafen.
Natürlich hatten sie dies nie. Sie waren nicht zusammen.
Nun wanderte auch Drakens Blick vollständig zur Decke.
Einige Augenblicke herrschte Stille. Dann entschloss sich Mikey dazu den Nachgeschmack aus seinem Mund zu bekommen. Drakens Blick lag somit wieder auf Mikey sobald sich jener aufgesetzt hatte und dabei war seine Hose wieder an zu ziehen.
"Willst du ne Cola?"
Mikey sah nicht zu ihm. Sein Blick lag auf der weißen Jogginghose, die er sich gerade über die Unterschenkel streifte.
"Ja, gerne."
Erst als Mikey aufgestanden war und seine Hosenbändel zugeknotet hatte, richtete sich auch Draken auf und sammelte seine Hose ein nachdem er das Kondom entsorgt hatte.
Mikey hob ein Shirt vom Boden auf. "Ken-chin", angesprochener sah zu Mikey und fing das Shirt keine Sekunde später.
"Danke."
Daraufhin kickte der kleinere Blondschopf erst sein eigenes Shirt in die nächst beste Ecke und verschwand am anderen Ende des Raumes hinter der Küchenzeile, wobei er einen innerlich seufzenden Draken auf dem Bett zurück ließ.
Während Mikey zwei Gläser aus dem Schrank und anschließend eine angefangene Flasche Cola aus dem Kühlschrank holte, zog sich Draken das Shirt über.
"Du solltest dir dein Shirt anziehen", meinte Draken, nachdem er es aufgehoben hatte.
"Hn" Wie immer klang Mikey äußerst desinteressiert daran dem Ratschlag des älteren zu folgen.
Jener lehnte sich an der Küchenzeile an. Derweil schenkte Mikey ihm und sich selbst die Cola ein.
"Sonst erkältest du dich noch."
Mikey nahm einen großen Schluck von der Cola. Erst dachte er, dass es wirklich etwas gebracht hatte. Dann allerdings kam der Nachgeschmack zurück. Allen erstes, wie tat Draken dies jedes Mal wenn sie miteinander schliefen? Störte es ihn nicht?
Erst danach drehte er sich zu Draken um, welcher noch immer sein Shirt in der Hand hatte.
Draken musste sich darauf konzentrieren den Blick auf Mikeys Augen zu richten und ihn nicht über seinen durchtrainierten Oberkörper wandern zu lassen.
Wie konnte er nur immer noch lüstern sein? Sie hatten doch gerade eben erst Sex gehabt.
"Ich gehe eh gleich Duschen."
Erst dann fiel ihm auf, dass Draken ihn, bis jetzt konstant, direkt angesehen hatte.
Mikey drehte sich somit etwas nach hinten und griff nach dem Cola Glass, um es anschließend Draken zu reichen.
Es war in gewisser Weise erleichternd zu sehen, dass Mikey es nicht eilig hatte zu Takemichi zu gehen und ihn aus zu quetschen. Doch Draken sollte sich keine Hoffnungen machen. Sie würden niemals eine offene feste Beziehung haben. Geschweige denn jemals überhaupt eine haben.
Draken sah auf das Glas hinab.
"Danke." Mit der freien Hand ergriff er es und trank nun ebenso einen Schluck. Mikey trank sein Glas auf ex, nur um den Rest der Flasche anschließend in sein Glas zu füllen.
Draken konnte sich schon denken warum er augenscheinlich so durstig war.
"Willst du auch duschen?"
Beinahe hätte er aus Reflex mit 'Nein' geantwortet. Doch ganz davon abgesehen, dass er wirklich duschen sollte, hegte er die Hoffnung mit Mikey duschen zu können.
Die Hoffnung war nicht weit her geholt. Schließlich hatten sie bereits einige Male miteinander geduscht.
Daher antwortete er mit "Ja, warum nicht.".
Im Nachhinein war dies jedoch eine dumme Idee. Wie sollte er mit Mikey duschen können, wenn er sich nicht einmal normal Verhalten konnte, wenn er nur ohne Shirt herum lief?
Ich geh zuerst. Mikey exte auch sein zweites Glas Cola und machte sich dann auf den Weg zum Schrank, um sich Ersatzkleidung zu holen.
Draken fühlte sich dumm überhaupt die Hoffnung gehegt zu haben zusammen mit dem Blondschopf duschen zu können.
Bevor ihm die Scharm noch zu Kopf steigen konnte, sah er auf sein Glas hinab und trank einige Schlücke von seinem Cola, um abgelenkt zu sein und sich nicht daran erinnern zu müssen, nicht zu Mikey zu sehen.
Keine Minute später verschwand jener auch schon im Bad.
Draken ließ sich auf einem Stuhl nieder und stellte das Glas auf dem Küchentisch ab. Dann lag sein Blick auf Mikeys Shirt. Er musste sich hart zusammenreißen es nicht anzuheben und sein Gesicht in dem Stoff zu verstecken. So hart, dass es nicht funktionierte.
Was tat er eigentlich?!
Sobald er wieder zu Sinnen gekommen war, pfefferte er das Shirt aufs Bett, weit Weg von ihm. Er stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab und legte seine Stirn auf seine Handflächen. Er verlor noch den Verstand.
Nachdem Mikey das Bad betreten hatte, warf er direkt einen Blick in den Spiegel. Dann öffnete er seinen Zopf und fuhr sich einmal durch die Haare.
Mikey war nicht blöd. Er hatte ahnen können, worauf Draken eigentlich aus war.
Der blonde Mann legte seine Hände auf den Rand des Waschbeckens und stützte sich auf jenen ab. Sein Blick lag auch weiterhin auf seinem täuschend echten Doppelgänger im Spiegel.
Draken musste nicht einmal seinen Mund öffnen. Es war so offensichtlich. Es war so offensichtlich, dass es schmerzte. Wie lange wollte er ihn noch benutzen?
Mikey zog seine Hose mitsamt der Boxer aus. Dabei hatte er sein bestes geben müssen sie nicht auf den Boden zu schmettern vor lauter aggressiver Impulsivität.
Mikey konnte nur hoffen, dass Draken kein Wort über die Lippen kam. Andernfalls würde er ihm physisch ebenso nicht mehr nahe sein können.
Mikey durfte die Gefühle nicht erwidern. Es durfte nicht so aussehen, als würde er dies. Er würde ihn und sein Wohlergehen niemals über Toman stellen dürfen. Er durfte nicht erpressbar sein. Toman oder Draken wären geschichte und dies war keine Entscheidung, welche Mikey jemals fällen wollte.
Der blondhaarige stieg unter die Dusche. Er hatte aufgehört sich zu Fragen was er sich erhoffte. Nicht einmal Hoffnungen durfte er hegen, wenn er Tomans und auch Drakens weiterleben garantieren wollte.
Niemals durfte ihre Beziehung ans Licht kommen. Niemand durfte je glauben er hätte Gefühle für Draken. Vor allem nicht Draken selbst.
Das kühle Wasser prasselte auf ihn hinab und durchnässte seine Haare. Sein Blick lag starr auf den Fließen vor ihm, die sich auf der Höhe seiner Schienbeine befanden.
Wenn es hieß, er könne Draken beschützen, indem die Welt und er davon ausgingen, er würde ihn nicht mehr Wertschätzen als die anderen Mitglieder, musste Mikey diesen Augenschein aufrecht erhalten. Er hatte jegliche Gefühle in den Augenblicken unterdrückt, in welchen sie hoch kamen. Es war vollkommen egal ob er Drakens Gefühle erwidern wollte oder nicht. Er durfte und konnte nicht, wenn er ihn und Toman weiterhin lebend sehen wollte. Er war der Anführer. Es gab viele, die seinen Kopf rollen sehen wollten. Um Toman und auch Draken zu beschützen, durfte niemand wissen, wie es in seinem inneren aussah. Nicht einmal er selbst sollte dies herausfinden. Er war derjenige von dem alles ab hing. Er durfte keine emotionalen Entscheidungen treffen. Er musste stets logisch denken, wenn er Tomans, Drakens und sein eigenes weiterleben garantieren wollte. Die logische Schlussfolgerung war, sollte ihm Draken jemals seine Gefühle gestehen, ihn abzuweisen und nicht weiter mit ihm zu schlafen.
Mikey ignorierte die schwere seines Herzens. Ein Glück befand sich sein Kopf unter dem Duschkopf. So konnte er sich selbst anlügen, wenn er seine Spiegelung auf den hellen Fließen betrachtete.
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Draken X Mikey X Kisaki - One More Night
Fanfiction"Warum gehst du nicht mit Emma aus? Sie steht auf dich. Das ist kaum zu übersehen.", Mikey hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Die beiden saßen unter einem alten Baum neben dem Schrein. Die Sonne war bereits unter gegangen. "Ich will kei...