Draken X Mikey X Kisaki - One More Night

Kapitel 44

"WARUM HAST DU UNS ANGELOGEN, TAKEMICCHI?!?!"
Erneut kassierte der blondhaarige einen Schlag mitten in den Bauchbereich.
Wo zum Teufel war er?
Seine Sicht war verschwommen. Er krümmt sich vor Schmerzen.
"ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST!!!"
Langsam hob Takemichi seinen Kopf. Erst erkannte er nur Farbflecken, ehe seine Sicht zunehmend klarer wurde.
'Draken-kun?!'
Kaum hatte er realisiert was gerade vor sich ging, spürte er auch schon einen Schuh an seinem Kopf, wodurch seine Füße den halt verloren und er auf den harten Teer geschmettert wurde.
Er war wirklich zu der besten Zeit wieder in der Vergangenheit gelandet.
Draken stand mit breitem Rücken vor ihm. Seine Arme waren angespannt und seine Hände zu Fäusten geballt.
Nie hatte er Draken so wütend erlebt.
Seine Genervtheit, welche seiner Wut normalerweise Ausdruck verlieh, war dieses Mal nicht vorhanden.
Stattdessen war ihm der Ärger und die Wut gut an zu sehen.
Takemichi stützte sich auf seinem rechten Unterarm ab.
"Ich wusste es nicht."
Draken packte ihn am Kragen und zog ihn wieder hoch, nur, um ihn knapp über dem Boden baumeln zu lassen.
"Sag mir woher du es weißt!"
In den verengten Augen des größeren loderten tiefschwarze Flammen.
"Und wage es jah nicht mich an zu lügen!"
Takemichi schluckte. Er würde Draken nie dazu bekommen ihm zuzuhören. Diese Situation war aussichtslos. Die Zukunft war verloren.
"Ich komme aus der Zukunft."
Dies traf Draken absolut unvorbereitet. Genau so verwirrt sah er ihn an.
"In der Zukunft hast du es mir erzählt.", fuhr Takemichi fort. Er konnte diese Situation nicht vorbeiziehen lassen. Wer wusste, wann ihn Draken das nächste Mal zu Wort kommen lassen würde.
"Ich habe gesagt du sollst mich nicht an lügen."
Draken zog ihn etwas weiter zu sich und erhob die andere Hand, um Takemichi einen Schlag ins Gesicht zu verpassen, der ihn bewusstlos zurücklassen sollte.
"Ich lüge nicht."
Takemichi sah Draken in die Augen. Er gab sein bestes Selbstbewusst zu klingen.
"Verarsch mich nicht."
"Das tue ich nicht. Ich meine es ernst."
Draken drückte Takemichi auf den Teer herunter und kniete sich über ihn. Noch immer hielt er ihn mit einer Hand am Kragen fest und war mit der anderen bereit ihm einen fatalen Schlag ins Gesicht zu verpassen.
Ein schmerzhafter Laut entwich Takemichis Lippen, als sein Körper erneut unsanfte Bekanntschaft mit dem Boden machte. Sein Kopf pochte. Sein Rücken klebte. Fuck. Blutete er etwa?!
Der blondhaarige gab sein beste seine in ihm aufkommende Panik zu unterdrücken. Er konnte hier doch nicht sterben! Er musste Hina und die anderen beschützen! Draken musste ihm zuhören!
"Bitte, Draken-kun! Hör mir zu! Mikey braucht deine Hilfe!"
"Mikey ist mir scheiß egal."
Takemichis Augen weiteten sich.
"Er hat mich aus seiner Wohnung geworfen!"
Draken schlug zu. Takemichi dachte bereits dies war sein Ende. Er kniff die Augen aufeinander. Aber der Schmerz blieb aus.
Verwirrt darüber öffnete er sie zögerlich nach zwei Sekunden wieder und sah zu Draken hoch.
Jener hatte mit voller Wucht in den Teer neben seinem Kopf geschlagen.
Der Blick des größeren lag auf seiner Hand. Seine Finger blutunterlaufen.
"Was machst du denn?!"
Doch Draken beachtete Takemichi nicht einmal mehr. Er starrte für einige Sekunden nur still seine Hand an, ehe er erneut seine Augen verengte und erneut dazu ansetzte in den Teer zu schlagen.
Takemichi klammerte sich an dessen Arm, um ihn daran zu hindern. So gut es eben ging. Schließlich hielt ihn Draken mit der anderen noch am Kragen fest.
"Lass den Unsinn, Draken-kun!"
"Lass mich los, Takemicchi."
"Du verletzt dich nur selbst!"
Draken drehte seinen Kopf zu dem blondhaarigen und für eine Sekunde dachte jener bereits, er wollte nun doch ihn statt den Teer treffen. "Ich sagte du-"
Mitten im Satz stoppte Draken allerdings, sobald sich ihre Blicke kreuzten und er Takemichis entschlossenen Blick sah.
"Tch."
Draken wandte den Blick ab und senkte die Hand wieder. Dabei lockerte sich auch sein Griff um Takemichis Kleidung.
"Du spinnst doch." Damit ließ er ihn los, stand auf und wandte sich zum gehen.
"Ich bin nicht verrückt." Takemichi stützte sich ab und stand mit wackeligen Beinen auf. Da er dies so schnell wie möglich tat, wurde ihm schwindlig, wodurch er einen Schritt zur Seite taumelte, bevor er zum Stehen kam. "Du musst mir glauben."
"Ich muss dir nicht glauben. Nicht nachdem du uns angelogen hast."
"Ich wusste auch nicht, dass es Kisaki weiß."
Doch Draken schien jener Fakt kalt zu lassen. Er hob seine schwarze Jacke auf und legte sie sich um die Schultern, ehe er weiter laufen wollte.
"VERDAMMTE SCHEISSE, DRAKEN-KUN! IST DIR MIKEY WIRKLICH SO EGAL?! DU HAST JA NICHT EINMAL EINE AHNUNG WARUM ER DICH RAUSGEWORFEN HAT!!!"
Takemichis Worte brachten Draken wirklich dazu stehen zu bleiben. Für den Bruchteil einer Sekunde hegte Takemichi Hoffnungen, dass jener sich umdrehen würde und ihm zuhören würde.
Hoffnungen, welche naiver nicht sein konnten.
Draken lief weiter. Mit einem Male waren seine Hoffnungen enttäuscht.
Was sollte er jetzt tun? Draken war seine einzige Chance! Er konnte ihn unmöglich einfach so gehen lassen!
So kam es, dass Takemichi etwas tat, was er von sich selbst nie für möglich gehalten hätte. Er nahm all seine Mut zusammen, sprintete auf Draken los und schlug ihn auf den Hinterkopf.
Zumindest war dies sein Ziel gewesen.
Jedoch hatte er absolut keine Chance gegen Draken und so hielt ihn jener fest noch bevor er überhaupt in der Nähe dessen Kopfes hatte kommen können.
Takemichi schrie vor Schmerzen auf.
Nicht, weil ihn Draken so fest hielt oder ihm momentan bewusst irgendwelche Schmerzen zufügte. Sondern, weil seine Wunden durch ihren vorherigen Kampf dermaßen schmerzhaft waren, dass sie bei der kleinsten Berührung brannten wie Feuer.
"Was sollte das werden?" Drakens Stimme klang genervt. Jene Stimmung, wenn er seine Wut unter Kontrolle hatte.
"Ich werde nicht zulassen, dass ihr alle drauf geht."
Takemichi befreite seinen Arm aus Drakens Griff und setzte erneut zu einem Angriff an. Doch auch dieser wurde mit Leichtigkeit abgewehrt.
"Hina wird nicht sterben! Chifuyu und Taka-chan werden nicht sterben! Du wirst nicht sterben!"
Mit jedem Satz startete er einen weiteren Angriff. Doch alle wurden mit Leichtigkeit abgewehrt.
"Und Mikey...wird..nicht..."
Takemichis Sicht wurde schwarz. War es das? Hatte er endgültig verloren?