Now I can see!

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In dem bereits überfüllten Club angekommen, laufen wir beiden erst mal zur Bar. Dort bestellen wir uns beide einen Sex on the Beach. Der Barkeeper hatte tatsächlich seine Handynummer auf meine Serviette geschrieben, natürlich würde ich nie anrufen, aber es tat gut, fürs verletzte Ego, eine kleine Bestätigung dass ich gut aussehe, denn sonst zieht eigentlich nur Olessia alle Augen auf sich, es war ein gutes Gefühl.

„Tanzen?“, schrie Olessia gegen die dröhnenden Bässe.

„Tanzen!“, kreisch eich zurück. Sofort packt sie mich am Handgelenk und zerrt mich auf die Tanzfläche. Wir ziehen unser Lesben-Ding gut durch, eng aneinander geschlungen bewegen wir unsere Hüften, hin und wieder ein Kuss, dass machen wir eigentlich immer, wir sind beste Freundinnen und haben einfach Spaß, also wieso denn nicht. In den letzten Tagen sind wir wieder etwas weiter zusammengerückt, sehr zu meiner Freude, denn ohne meine kleine Russin, naja ich bin kleiner aber um 3 Tage älter, wäre das Leben schon blöd.

Obwohl wir beide fließend Russisch sprechen, reden wir eigentlich nur Englisch. Außer irgendwer soll was nicht hören dann greifen wir aufs russisch zurück.

Als ich mich umdrehte, weil ich die Hände meiner besten Freundin nicht mehr an meinen Hüften spüren konnte, zwinkerte sie mir gerade zu, vor ihr stand ein großer Mann, schwarze Haare, mehr konnte ich von hinten nicht erkennen, doch an Olessia’s Blick konnte ich deuten dass sie wohl heute ich alleine nach Hause kommt und ich mir ein Taxi rufen muss. Naja. Shit Happens.

„Hey!“, ertönt eine männliche Stimme hinter mir.

Ich drehe mich und sehe sofort diese zwei ozeanblauen Augen, blonde Haare, er sah ziemlich niedlich aus, aber auch sexy.

„Kennen wir uns?“, hake ich nach.

„Noch nicht!“, gibt er selbstsicher zurück, naja doch nicht so niedlich.

„Ich bin Henry!“, fügt er hinzu.

„Sun!“, gebe ich lächelnd von mir.

„Schöner Name für ein noch schöneres Mädchen!“, grinst er „hier!“

Er hält mir eine kleine  Vodkaflasche entgegen, wahrscheinlich denkt er dass, wenn ich mir die runterkippe so zu bin dass er mich flachlegen kann.

Aber nein, ich bin halb Russin, in mir fließt halb Blut, halb Vodka!

Ich nippe ein paar mal, bevor ich mich wieder, H..ja Henrik, nein Henry widme. Auch er hat eine Flasche in der Hand, ist aber schon um einiges weiter als ich.

„Gehen wir raus? Frische Luft und so?“, frage ich, da ich schon leichte Kopfschmerzen habe.

„Klar!“, meint er und grinst mich an, ich hoffe er denkt nicht, ach und  wenn ist auch egal.

Ich schreite zielsicher aus dem Club und schnappe ein paar Mal nach der frischen, kühlen Nachtluft die sich um meinen Körper schlingt. Aus dem Augenwinkel sehe ich dass Henry sich auf der Bordsteinkante niedergelassen hat. Ich setze mich daneben.

„Wie alt bist du Sun?“

„18, und du?“
„20!“

„Ah!“

„Hast du einen Freund?“

Etwas muss ich ja schlucken, natürlich nicht nein, aber in solchen Momenten erinnere ich mich an die gemeinsame Zeit mit Harry, aber halt Schluss. Harry ist Vergangenheit, ich lebe jetzt, nicht später!

„Nein, und du eine Freundin?“
„Nein!“
Ich spüre wie sich sein heißer Atem meinem Hals nähert, hart stoßen Luftströme gegen meine kühle Haut, ruckartig spüre ich seine Lippen auf meinem Hals, sanft verteilt er Küsse, in jedem Winkel, jeden Zentimeter, jeder kleinen Stelle in meinem Gesicht, bei meinem Lippen bleibt er hängen.

Ich schüttle meine Hemmungen ab und füge mich ganz Henry.

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Mit dröhnenden Kopfschmerzen schrecke ich auf, ich streiche über mein Gesicht, schlage meine Augen auf und merke sofort dass was nicht stimmt. Ich bin weder bei mir zu Hause, noch bei Olessia oder meiner Mutter.

Geschockt ziehe ich die Decke etwas weg was ich da sehe schockt mich, ich bin nackt, habe nichts an und neben mir liegt ein ebenfalls unbekleideter Henry, oh mein Gott, ich habe meine Unschuld in einem One-Night-Stand verloren.

Ich rapple mich auf und suche verzweifelt nach meinen Klamotten, da ich die nicht finden konnte, bediente ich mich einfach in Hery’s Kleiderschrank, wird ihn schon nicht stören. Ich blicke mich in dem Zimmer um, groß, modern, wenig Möbel aber es seiht alles hochwertig aus. Henry liegt schlafenden im Bett und es ist nicht gerade mein Plan ihn zu wecken. Ich drücke langsam und leise die Klinke runter und husche durch den langen Flur, ob er hier alleine wohnt? Ich gehe eine Treppe hinunter ohne Rücksicht auf Verluste, ich gelange in eine Küche, von hier aus sehe ich sogar die Haustür, gut, denn dann kann ich gleich verschwinden. Ich sehe dass meine Jacke am Sofa liegt, daneben meine Schuhe, doch mein Kleid ist unauffindbar, ich schlüpfe in die Sache und sehe eine Zigarettenschachtel am Tischchen liegen, ich greife danach und zünde mir eine an. Normalerweise ist es nicht meire Art zu rauchen, ich hatte als ich 15 oder 16 war ab und zu mit Olessia geraucht, aber das war meistens nur probieren, ich weiß nicht, ich hatte eben das Verlangen und wenn ich jetzt schon so versaut bin und einen One-Night-Stand hatte, konnte ich doch rauchen auch. Ich bin an NICHTS gebunden deshalb kann ich doch machen was ich will. Es tat gut, fühlte sich befreiend an als sich der Rauch in meinen Lungenflügeln ausbreitet, immer wieder zog ich fest an der Zigarette, danach lief ich in die Küche in der ich vorher einen Aschenbecher gesehen hatte, ich drücke sie aus und laufe schnurstracks zur Tür. Dort angekommen suche ich verzweifelt in dem Schlüsselkasten nach dem passenden Schlüssel, wieso musste der Trottel denn auch absperren und wieso hat er den Schlüssel nicht stecken lassen?

Ich schreitete durch die Tür und merkte sofort dass ich am anderen Ende der Stadt war, echt scheiße dass ich keinerlei Erinnerungen an gestern hatte, schon toll wenn man sich an sein erstes mal nicht mal mehr erinnern kann, billig und peinlich!

Doch ich erkannte die Gegend da hier irgendwo mein Cousin mit seiner Verlobten lebt, und dank meinem Handy wusste ich auch welchen Bus ich nehmen muss um nach Hause zu kommen.

Es dauerte beinahe Ewigkeiten bis der Bus kam, als er endlich da war, war auch noch komplett überfüllt und ich musste die vierzig-minütige Fahr stehen, neben mir ein Bettler der schon besser gerochen hat und ein Junge, etwa 15 der seine Hand nicht von meiner Hüfte nehmen wollte und wie ein Gestörter auf meine Brüste starrte. Peinlich.

Bei mir zu Hause angekommen dusch eich mich ausgiebig, den ganzen Dreck von meinem Körper waschen, inklusive Ereignisse. Ich fühle mich einfach falsch, billig, wie eine Nutte. Aber was geschehen ist kann man nun mal nicht mehr rückgängig machen.

Dark Side (Harry Styles German) wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt