Looking after you

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„Aufwachen Beauty!“, hallte mir eine verschlafene Stimme durch die Ohren.

Ich öffnete meine Augen und blickte in das grelle Licht was an der Decke hing, mein Blick schweifte über zu der Balkontür die nur durch einen dünnen weißen Vorhang von der Öffentlichkeit abgeschirmt war. Es war doch noch dunkel.

Ich spürte wie Harry’s Locken an meiner Wange kitzelten als mich ein wenig zum kichern brachte. Er merkte es und drückte mir einen Kuss auf die Stirn bevor er sich aus dem warmen Bett erhob.

Sofort entfloss die Wärme, die Geborgenheit, sie ging, sie ging mit ihm.

„Fertig machen Babe!“, meint er bevor er im Badezimmer verschwand. Er war nicht recht gesprächig, doch als ich auf die Uhr blickte merkte ich auch warum. Drei Uhr morgens, zuerst war ich so verwirrt, doch dann erinnerte mich wieder, ja der Flug startet doch um fünf, aber ich wusste nicht das fünf Uhr morgens gemeint war. Ich rang mit mir selbst, soll ich meiner Mutter von dem Urlaub erzählen? Würde sie mich lassen? Auf der anderen Seite, ich bin 18, sie kann mir doch nichts verbieten. Ich beschloss zu schweigen, wieso, wusste ich nicht, aber sie würde mir eine Predigt halten und sich tagelang vor Sorgen im Bett herumdrehen, das wollte ich vermeiden.

Ich schlüpfte in eine schwarze schlichte Leggings, weißes Top und ein brauner Strickcardigan. Das recht doch fürs Fliegen, ich schlüpfe in meine weißen Convers, meine Harre band ich mir zu einem Dutt hoch, auf Makeup verzichtete ich. Es war ja nur ein Flug.

Der Anblick von Harry, ließ mir ein Lächeln über die Lippen gleiten, er sah gut aus in seiner Joggingshose, gemütlich aber sexy. Aber mir war schon längst klar, dass Harry bei jeder seine Bewegungen, Handlungen, egal was er anhatte, ob er gestylt war oder nicht, war er der schönste den ich je gesehen hatte, mit diesem unbeschreiblichen Sexappeal.

„Kommst du?“, haucht er, erst jetzt merkte ich dass er hinter mir stand, leicht vorgebeugt damit sein Kopf zu meinem Ohr reichte, seine Körpergröße war gewaltig gegen meine. Ich nicke nur und packe noch schnell meine Tasche mit meinem Portmonaid, Ipod, Handy, Haustürschlüssel von zu Hause ließ ich hier. Den brauchte ich doch in Italien nicht.

Wir gingen schweigend zu seinem Auto, die frühe Uhrzeit konnte man in unseren Gesichtern ablesen, trotzdem griff ich nach Harry’s großer Hand und unser Finger umschlossen sich, was ihm seine Grübchen entlockte. Daraufhin musste ich auch strahlen, wer würde denn bei diesem Anblick nicht schauen wie ein Honigkuchenpferd? Hm? Na? Niemand genau.

Die Autofahrt verlief ruhig, wir hörten Musik und ich summte die Melodie nach, hin und wieder ließ Harry seine gewaltige Hand über meinen Oberschenkel gleiten, was mich nicht störte. Es wirkte eher, als würde er immer wieder prüfen dass ich noch hier war, schon öfters war mir aufgefallen, dass Harry nervös wurde wenn ich in der Nacht von seinen Armen herausgerutscht war um nur kurz für kleine Mädchen zu gehen, es wirkte so, als ob er Angst davor hätte, dass ich verschwinde. Einfach so. Gab es einen Grund? Wusste Harry diesen? Gab es einen Grund dass er sich sorgen musste dass ich von ihm verschwinde? War etwas vorgefallen? Hatte er mich belogen? Noch bevor ich mir den Urlaub selber versauen ließ schob ich die Sorgen bei Seite. Harry würde mir schon bescheid geben, wenn was Schlimmeres los wäre.

Jeder von uns zog seinen Koffer hinter uns her. Wir brachten ihm zum Check-In, danach schlenderten wir durch den Flughafen, erst da wurde mir bewusst wie groß der Londoner Flughafen doch war, ich entdeckte Ecken die ich noch nie sah. Unzählige Geschäfte reihten sich nebeneinander einen langen Gang entlang.  Wir gingen in einen kleinen Laden, Harry kaufte sich was zu trinken und ich las mir gerade den Klapptext eines Romans durch, er musste neu sein, ich kannte das Buch nicht, obwohl es von meiner Lieblingsautorin war, ich schreckte auf als Harry mir das Buch aus der Hand riss und zur Kassa ging. Ich folgte ihm und kam gerade neben ihm an als der etwas mollige Mann gerade Harry das Wechselgeld gab. Und das Buch in ein Sackerl einpackte.

Harry hielt es mir hin. Ich nahm es an.

„Danke!“, sagte ich und zog ihm an Saum seines T-Shirts zu mir runter, sodass ich problemlos einen Kuss auf seiner Wange platzieren konnte.

Er schenkte mir nur ein Lächeln, ich war gar enttäuscht dass seine Grübchen nicht zum Vorschein kamen, wir gingen noch durch einige Läden und in einem hatte Harry sich irgendein Magazin gekauft hatte, es ging wohl um Autos.

Wir saßen schweigend auf einer Bank, ja man merkte Harry die Uhrzeit an, er sah immer noch verschlafen aus, deshalb vermied ich ein Gespräch.

Ich starrte etwas aus dem gläsernen Fenster, aus dem man einen guten Blick auf die Flugzeige hatte, die hochstiegen und im Himmel verschwanden oder die, die gerade landen.

Ich dachte in wenig nach über mich und Harry, da wurde mir erst bewusst was wir eigentlich taten

Wir hatten uns beide verändert, radikal verändert.

Er war ein Badboy, Drogen Alkohol und eine schöne Frau mit nach Hause nehmen war Tagegeschäft bei ihm, ich hatte wegen ihm meine Freundschaft mit Olessia ‚beendet‘ ich fing an wieder auszugehen, ich ließ meine Mutter alleine, ich wurde innerhalb von kurzer Zeit erwachsener. Es war alles anders als früher. Harry ließ mich sogar meinen Vater vergessen. Natürlich ist er noch tief in meinem Herzen, doch ich mach mir nicht mehr das Leben selber schwer. Ich fing dank Harry wieder an zu lachen, ehrlich und herzlich. Ich fing wieder an Spaß zu haben und dies alle nur wegen einem Mann.

Wir hatten uns selber verloren. Den alten Charakter hinter uns gelassen.

Wer hatte sich verloren?

Er sich?

Ich mich?

Aber eher wir uns, auch wenn ich nicht wusste wie Harry zu dem stand dass er nur mehr mich zu Augen bekam, nur mehr ich bei ihm im Bett lag, ich wusste es nicht, ich wusste nicht ob er Sehnsucht auf sein altes Leben hatte, ich wusste nicht ob er am Sexentzug leidet, oder die Partys vermisste, ich wusste es nicht.

Ich bekam ein wenig schlechtes Gewissen, er hatte mein Leben so zum Positiven verändert.

Dass ich seines verändert hatte, sogar gewaltig wusste ich, aber ich wusste nicht ob Harry das gut oder schlecht fand und der Gedanke machte mir echt zu schaffen.

Dark Side (Harry Styles German) wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt