Halt Welt, ich will Aussteigen.

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Wie hatte Harry sich dass den vorgestellt?

Dass ich alles mit einem Lächeln nehme?

Dass ich einfach sage, dass das Leben weiter geht ob mit oder ohne ihn?

Nein, denn das wäre eine furchtbar, unfassbare, unglaubwürdige, dreckige Lüge.

Mein Lachen verschwand, es schien als ob meiner Ober und Unterlippe zusammenklebten, ich konnte einfach nicht mehr, hatte ich mich dazu gedrängt dass ich ein Lächeln zeigen kann, trieb es mir die salzigen  Tränen in die Augen die danach in langsamen Zügen über meine Wangen rollten. Und zum zweiten, es fühlte sich an, als ob mein eigenes Leben vorbei wäre, ich hatte keinen Grund mehr weiterzuleben, es ging nicht weiter ohne ihn. Es fühlte sich an als ob alles eingefroren war, die Welt war in Stille und stoppte sich zu drehen.

Halte Welt, ich will aussteigen!

Doch trotzdem hatte ich beschlossen seinen Wünschen nachzugehen, ihn zu suchen wäre zwecklos gewesen, wenn Harry gefunden werden wollte, hätte er Andeutungen gemacht, doch dass hatte er nicht, er war weg, ausradiert, nicht auffindbar, einfach in Luft aufgelöst.

„Miss Steel das Tax...!“

„Ich komme schon!“, murmelte ich und zog den, den nun um einiges leichteren Koffer hinter mir her, ich checkte noch einmal das Zimmer ab, damit ich ja nichts vergessen hatte, nein es schein als hätte ich alles eingepackt. Ich schloss die Tür und folgte dem Pagen bis zu dem Taxi. Der Taxifahrer stieg aus und hob mit Leichtigkeit meinen Koffer in den Kofferraum, danach hielt er mir die Tür auf und ich stieg dankend ein, doch keine Spur von einem Lächeln. Nicht einmal ein gefaktes hätte ich wohl hinbekommen, meine Gesichtszüge waren wie gelähmt. Ich lehnte meine linke Gesichtshälfte leicht an das kühle Fensterglas. Die Sonne schien, doch ich genoss es nicht, selbst als wir beim Strand vorbei fuhren veränderte sich meine Miene nicht.

Das Taxi hielt vor dem Eingang des kleinen Flughafens, der etwas rundliche Fahrer half mir aus dem Auto und gab mir den Koffer, er meinte dass das mit der Bezahlung schon alles geregt war, er verabschiedete sich mit einem Ciao und verschwand dann genau so schnell wie er gekommen war.

Ich saß stumm auf einer Bank und wartete bis die Aussage kam, dass der Flug nach London, dass deren Passiere bitte zum Schalter kommen sollten, meinen Koffer hatte ich schon abgegeben, in der Zwischenzeit hatte ich mir Kaffee gekauft der einfach nur widerlich schmeckte, außerdem aß ich ein Kornweckerl mit Rohschinken, da ich ja kein Frühstück hatte.

„Die Passagiere des Fluges A-76 nach London Airport bitte zum Schalter kommen, ich wiederhole Passagiere des Fluges A-76 nach LONDON AIRPORT bitte zum Schalter kommen. London Airport! A-76!“

„Endlich!“, sagte ich und stand auf, schlurfend macht eich mich auf die Suche zum Schalter, nachdem ich einige Leute gefragt hatte, die aber meist nur Spanisch sprachen, war ich die letzte die ins Flugzeug stieg. Ich hatte freie Platzwahl deshalb entschied ich mich für die zweite Reihe, Fensterplatz, beim Gang saß ein Junge der aber bereits schlief, mein Alter etwa.

Ich fischte meinen Ipod aus der Tasche und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Ich hörte eigentlich fast alles, von Heavy Metal zu Oper, alles, auch andere Sprachen und Sprachen die ich nicht kannte, alles bis auf Schlager, Ballermann, und Polka.

Ich lauschte gerade der wundervollen Stimme von Ed Sheeran. Ich liebte seine Musik, die Art wie er es zum Ausdruck brachte, seine Stimme und seine Texte, sie zogen mich in einen Bann, aus dem ich nur schwer  wieder rauskam.

„He oida, aufstehen, wir laden gleich!“, kicherte der Junge neben mir und piekte mir in den Bauch, ich schlag seine Hand weg,

„Finger weg!“, knurrte ich, ich machte einen bösen Gesichtsausdruck denn ich mir so gut ich konnte von Harry abgeschaut hatte, ich dachte wenn ich ein kleines bisschen handeln würde wie er, dass sie auch von mir eingeschüchtert waren, aber ich denke mal dafür war ich einfach viel zu klein, ich sah zu niedlich aus.

„Chill Schnegge, krieg ich deine Nummer?“, fragte er und grinste mich dreist an.

„Ins Gesicht spucken kann ich dir Schnegge sonst gar nichts!“, erwiderte ich, doch wieder schaffte ich es nicht mich selber aufzumuntern, ohne dass ich was dagegen machen konnte brachen die Tränen einen kleinen Damm.

Mitten im Flugzeug, alle Leute hatten ihren Kopf auf mich gerichtet, ich zog meine Beine an meinem Körper und weinte, hin und wieder schrei ich sogar, ich fühlte mich wie eine Psychopatin, doch dass dann alles so schlimm wird, Herr Gott dass hätte ich nie gedacht.

Dark Side (Harry Styles German) wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt