36 Der Abend des Open (1)

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Simons POV

Nico, Pedro und ich waren als zweites dran, direkt hinter Nicos Freundin Jim und ihrer besten Freundin Yam. Man die beiden waren echt gut. Je länger ich ihnen über den Bildschirm in der Umkleide zusah desto nervöser wurde ich. Normalerweise hatte ich nie Lampenfieber doch irgendwie war es heute etwas anderes. Zum ersten Mal wurde ich als Teil einer Band auftreten. Nico und Pedro standen neben mir und schienen meiner Emotionen voll und ganz zu teilen: Nico kaute nervös auf seiner Unterlippe und Pedro spielte gedankenverloren an seinem Armband. Für die beiden war der Auftritt wahrscheinlich noch wichtiger als für mich. Sie kannte hier jeder und sie haben so lange darauf gewartet sich Band nennen zu dürfen.

Ich schaute mich um. Wo war eigentlich Luna? Sie musste sich doch schon umgezogen haben, Matteo und sie waren doch direkt nach uns an der Reihe. Doch ich erblickte sie nirgends. In einer Ecke sah ich Matteo, der sich gerade mit Nina und Gaston unterhielt. Ich ging auf die drei zu.

Ich: "Hallo. Matteo, hast du Luna gesehen? Ihr seid doch gleich nach uns an der Reihe."
Matteo: "Wir werden nicht auftreten. Gaston und Nina singen unseren Song für uns."
Ich: "Aber wieso? Wo ist Luna? Geht es ihr gut?"
Matteo: "Tu bitte nicht so scheinheilig. Sie lässt sich von deinen Eltern und dir nicht mehr alles verbieten. Ihr könnt sie noch so weit von ihrer leiblichen Mutter fernhalten, sie wird sie so oder so kennen lernen."
Ich: "Was redest du? Wieso sollte ich Luna von ihrer biologischen Mutter fernhalten? Ich versteh sie, dass sie sie unbedingt kennenlernen will. Mir geht es ja genauso?"
Nico: "Simon, kommst du bitte wir sind dran."
Matteo: "Ich glaube der Gitarrist wird jetzt wo anders gebraucht."
Ich: "Diese Unterhaltung ist noch nicht vorbei. Ich will wissen was mit Luna los ist und keine Lügen von dir hören."

Ich drehte mich von den dreien weg, schnappte mir meine Gitarre und folgte Nico und Pedro so schnell wie möglich auf die Bühne.


Ninas POV

Ich atmete noch einmal tief durch. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste das durchziehen. Wurde ich das schaffe? Oder wurde ich mich total blamieren und auch Gaston mit nach unten ziehen. Ganz ruhig bleiben, du wirst das schon schaffen. Jetzt kannst du sowieso nichts mehr ändern. Der Applaus für die Jungs vor uns, Simon, Nico und Pedro verstummte langsam und sie verließen die Bühne. Gaston fasste meine Hand. Er war so süß. Irgendwie beruhigte mich diese Geste sofort. Er flüsterte mir zu.

Gaston: "Alles wird gut, du wirst sehen, sie werden dich wunderbar finden. Genieß es einfach."

Er hatte Recht. Ich sollte aufhören mir so viele Sorgen zu machen und einfach diesen Moment mit meinem Freund zu genießen. Ich folgte ihm auf die Bühne.

Die ersten Töne von Siento erklangen. Und plötzlich blendete ich die vielen Leute, die sich Roller fürs Open versammelt haben, aus. Es gab nur noch Gaston und mich. Wir sangen und sangen. Es war einfach wunderschön. Irgendwann kamen wir zum Ende und die Musik verstummte. Ich hätte nie gedacht, dass ich traurig sein wurde sobald unsere Auftritt beendet war. So nah habe ich mich Gaston noch nie gefühlt.

Wir starrten uns in die Augen und ich konnte seinen Atem spüren. Plötzlich beugte er sich noch näher zu mir runter und küsste mich. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Wie oft hatte ich mir schon vorgestellt, wie es sich wohl anfühlen würde. Wie oft habe ich versucht so einen Moment in ein Gedicht zu verpacken, doch nichts davon kam annähernd an das heran, was ich gerade empfand. Es war einfach unbeschreiblich schön.

Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt