32 Der Brief

426 28 0
                                    

Monicas POV

Meine Hände begannen zu zittern und krallten sich in das Papier. Ich konnte nicht fassen, was in diesem Brief stand. Dieser Brief könnte unsere ganze Familie zerstören. Was, wenn es wirklich das ist, was Luna will? Ich musste dringend mit jemanden darüber reden.

Ich: "Miguel, kommst du bitte mal kurz."

Mein Mann eilte in die Küche.

Miguel: "Schatz, was ist los? Ist etwas passiert? Wieso weinst du?"

Wortlos reichte ich ihm das Stück Papier in meinen Händen. Dass kann man nur glauben, wenn man es selbst liest.

Sehr geehrte Frau Valiente,
Sehr geehrter Herr Valiente,

vor zehn Jahren haben sie Luna von unserem Waisenhaus adoptiert. Inzwischen ist die leibliche Mutter von Luna aufgetaucht. Sie möchte ihre Töchter kennenlernen und sich regelmäßig mit ihr treffen. Das ist leider nicht möglich, da sie nicht mehr in Mexico leben. Wir möchten sie deshalb bitte, nach Cancun zurückzuziehen. Leisten sie unserer Bitte nicht Folge, müssen wir weitere rechtliche Schritte einleiten und es kann sein, dass Luna komplett bei ihrer leiblichen Mutter wohnt.

Mit freundlichen Grüßen,
Waisenhaus Cancun

Miguel: "Aber das kann nicht sein. Das darf nicht stimmen. Sie können uns doch nicht zwingen wieder umzuziehen. Gerade haben Luna und Simon angefangen Freunde hier zu finden. Und so einen guten Job wie hier werden wir nirgendwo sonst finden. Aber wir müssen umziehen, wir können Luna nicht verlieren."

Er war mindestens genauso entsetzt wie ich. Wie konnte man uns so etwas nur antun. Was ist, wenn Luna ihre leibliche Mutter lieber mag als mich. Was wenn sie dann nur noch mit ihr etwas unternehmen will und uns den Rücken zu dreht?


Lunas POV

Ich schaute auf meine Armbanduhr: 14:45. Ich war etwas zu früh. Doch ich hielt es zu Hause einfach nicht mehr aus. Ich war so nervös endlich meine biologische Mutter kennenzulernen. Meinen Eltern habe ich sicherheitshalber nichts von diesem Treffen erzählt. Sie wollten ja nicht, dass ich sie kennenlerne. Ich hatte einfach Angst, dass sie versuchen wurden mich davon abzuhalten.

Ich setzte mich auf eine Bank uns wartete. Die Minuten schlichen nur so dahin. Inzwischen war es schon fast halb vier und von meiner Mutter war immer noch weit und breit nichts zu sehen. War das vielleicht alles nur ein Streich, der mir jemand spielen würde. Aber wäre zu so etwas fähig.

Nach einer weiteren Viertelstunde war ich kurz davor den Park zu verlassen und zum Roller zu gehen, als ich eine Nachricht von einer unbekannten Nummer bekam. Als ich auf das Display sah, bemerkte ich, dass es die gleiche Nummer war wie heute Morgen.

Hallo,

tut mir leid, dass ich nicht kommen konnte, aber ich bin geschäftlich in Buenos Aires und hatte kurzfristig ein Meeting. Können wir uns dann heute Abend treffen? Wie wär's um Sieben. Ich lade dich auch auf eine Pizza als Entschuldigung ein.

Deine leibliche Mutter

Heute Abend war das Open, das konnte ich auf keinen Fall verpassen.

Heute Abend geht leider nicht. Wie wär's mit morgen?

Morgen früh geht bereits mein Flugzeug.

Okay, ich singe heute Abend beim Open Music im Jam & Roller. Komm doch vorbei.

Ich fände es besser, wenn wir erstmal reden könnten. Ich habe dir so viel zu sagen.

Na dann sage ich das eben ab. Um Sieben am Italiener beim Park.

Werde da sein.

Ich weiß, dass das Open wichtig war. Ich würde das erste Mal mit Matteo singen und es ist die Premiere von Simons Band. Aber mit Matteo konnte ich noch unzählige Male singen und Simon hatte mit schließlich verschwiegen, dass er Kontakt zu meiner leiblichen Mutter hat. Aber wann werde ich das nächste Mal die Chance haben meine Mutter zu treffen?

Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt