84 Kleider machen Leute

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Simons POV

Nachdem Luna verschwunden war, stand auch ich auf und begab mich langsam in unser Hotelzimmer. Dort angekommen klappte ich sofort meinen Laptop auf um meine Freundin endlich wieder zu sehen. Als endlich ihr Gesicht auf meinem Bildschirm erschien und ich ihre Stimme hören konnte, war ich einfach nur glücklich.

Jazmin: "Hallo, Simon, wie geht's bei euch so?"
Ich: "Alles gut, Matteo ist ..."
Jazmin: "Das T-Shirt, das du gerade trägst ist aber nicht von dieser Saison. Das hast du letztes Jahr gekauft, ach was sage ich da vor zwei Jahren."
Ich: "Ist doch nicht so wichtig. Also was ist bei dir so los?"
Jazmin: "Ich war gestern shoppen und du glaubst nicht was für tolle Teile ich ergattert habe.  Alles total up to date. Wenn nur alle so viel Stil hätten."
Ich: "Ich wollte dir noch was erzählen. Ich habe meine leiblichen Eltern kennen gelernt. Ich bin einfach..."
Jazmin: "Schön. Und was hatten sie an?"
Ich: "Keine Ahnung."
Jazmin: "Wie? Du hast das vergessen?"
Ich: "Jazmin, ich hab dich echt lieb. Aber es ist echt ein wenig nervig, wenn du jedes Gespräch nur auf Mode längst und dann auch noch meine Kleidung kritisierst. Ich verstehe ja, dass dir das Spaß macht, aber ich rede doch nicht nur die ganze Zeit vom Skaten oder von der Musik."
Jazmin: "Kleider machen Leute. Außerdem so bin ich halt einfach, wenn dir das nicht passt, dann passen wir auch nicht zusammen."
Ich: "Nein, so habe ich das alles doch gar nicht gemeint. Ich finde es schön, dass du so viel Wert auf dein Äußeres legst, aber es gibt auch noch andere Sachen im Leben."
Jazmin: "Ich glaube, wir kommen heute nicht mehr zu einem Ergebnis. Tschüss."

Sie legte einfach so auf. War es falsch von mir das anzusprechen. Aber sie ist doch meine Freundin, ich kann doch nicht immer alles schlucken. Hoffentlich hat sie das nicht falsch verstanden, denn ich will sie auf gar keinen Fall verlieren.

Nein, ich hätte nichts sagen sollen. Ich habe mich so in sie verliebt wie sie ist. Und jetzt versuche ich sie zu ändern. Diese Modeverrücktheit gehört einfach zu ihr. 

Ich liebe sie wirklich, aber kann man nicht auch etwas an einem Menschen nervig finden selbst, wenn man ihn liebt.

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich stand auf und ging zur Tür. Als ich sie öffnete sah ich Amber.

Amber: "Hallo, ich wollte nur fragen, ob wir irgendetwas zusammen machen wollen? Luna ist ja bei Matteo."
Ich: "Ja klar."
Amber: "Ich dachte wir könnten vielleicht ein bisschen die Stadt erkunden. Ich habe hier noch nichts gesehen, bis auf dieses Hotel, die Skatebahn und vielleicht das Krankenhaus.
Ich: "Klar, hört sich gut an. Ich muss noch irgendwo einen Stadtplan haben. Warte kurz!"

Ich fand den Stadtplan ziemlich schnell und verlies mit Amber das Hotel. Ich war echt froh, dass sie mich fragte, ob wir irgendetwas machen sollten, denn so musste ich nicht die ganze Zeit über Jazmin und mich nachgrübeln und ich konnte einfach mal im Hier und Jetzt leben. Außerdem will ich ja nicht reisen um nur ein Hotelzimmer von innen zu sehen.

Ich schaute nach rechts. Neben mir lief Amber. Optisch sah sie zwar noch genauso aus, wie als ich sie das erste Mal sah, doch innerlich hatte sie sich verändert. Sie war nicht mehr das Mädchen, dass ihre Freunde als Mittel zum Zweck sah. Als Unterstützung um immer alles zu bekommen, was sie will. Dieses Mädchen gab es nicht mehr. Sie war jetzt viel hilfsbereiter und versucht auch sich um ihre Freunde zu kümmern.

Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt