71 Das Abendessen

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Simon POV

Dass ich mir mit Matteo ein Zimmer teilen musste, machte mich nicht gerade glücklicher. Auch wenn er seit er mit meiner Schwester zusammen ist, nicht mehr ganz so eingebildet ist, wird er wohl nie mein bester Freund werden. Ich wollte schon längst zum Abendessen gehen, doch er wollte erst noch seine Haare stylen.

Ich: "Bist du jetzt endlich fertig. Sonst gehe ich einfach ohne dich runter. Amber und Luna warten sicher schon."
Matteo: "Nur keine Panik ich bin schon fertig. Wir können los gehen!"

Ehe ich mich versah, verlies Matteo bereits unser Zimmer und ich folgte ihm nach unten in den Speisesaal.

Speisesaal war wohl eher ein wenig untertrieben. Es sah eher wie ein Fünf-Sterne-Restaurant aus.  Die Tische standen in akribischer Symmetrie zueinander und an meinem Platz lag mehr Besteck, als ich jemals gesehen hatte.

Wie zu erwarten waren sowohl Luna und Amber als auch Tamara bereits an unserem Platz und warteten auf uns.

Kurz nachdem wir Matteo und ich uns auf die zwei freien Stühle niederließen, kam auch schon der erste Gang. Er schmeckte himmlisch, wie die vier folgenden. Während dem Essen besprachen wir mit Tamara ausführlich die Trainingstermine vor dem Wettbewerb. Gleich morgen sollte es losgehen. Wir werden immer zu viert trainieren und die Partner immer wechseln, damit im Falle eines Falles jeder mit jedem glänzen konnte.

Kurz nach dem Dessert, stand Amber auf, entschuldigte sich und verschwand. Kurze Zeit späterfolgte Matteo ihr. Mir kam dieses Verhalten zwar etwas merkwürdig vor, aber ich beschäftigte mich nicht weiter damit. Im Gegensatz zu Luna, deren Laune sich ab diesem Moment erheblich verschlechterte.


Matteos POV

Mir kam es nicht nur merkwürdig vor, dass Amber den Tisch so plötzlich verlies, vielmehr sah ich es als weiteren Beweis dafür an, dass sie irgendetwas verbirgt. Ich hätte ihr ja Glauben schenken wollen, als sie mich vorhin vom Gegenteil überzeugen wollte, aber das konnte ich einfach nicht. Also stand ich nach kurzer Zeit ebenfalls auf. Sowohl Luna als auch Simon schauten mir zwar ein wenig verdutzt nach, aber das war mir in diesem Moment egal. Ich musste einfach wissen, was Amber so treibt.

Als ich das Restaurant verlassen hatte, schaute ich mich zuerst in den Gängen direkt davor um. Als ich jedoch feststellen musste, dass von Amber hier jede Spur fehlt. Ich entschied, sie im Lobbybereich weiter zu suchen.

Tatsächlich, schon von weitem Erkannte ich ihre blonden Locken. Sie stand mit dem Rücken zu mir und schien gerade ein Videoanruf zu führen. So leise, dass sie mich gar nicht bemerken konnte, näherte ich mich ihr und erhaschte einen Blick auf ihr Handydisplay. Als ich das Gesicht darauf erkannte, versteinerte sich meine Miene. Das war doch jetzt nicht ihr Ernst!

Er hatte sich verändert. Seine Haare waren ein wenig kurzer als damals, aber es war ohne Zweifel er. Diese Person, die vor allem Amber, aber auch mir so viel Leid zugefügt hatte. Wie konnte sie diese Person nur in ihre Nähe lassen? Wie konnte sie auch nur ein Wort mit ihm wechseln ohne direkt, daran zu denken, was sie wegen ihm schon alles erleben musste. Jetzt konnte ich auch nachvollziehen, warum sie auf meine Fragen von vorhin so ausweichend reagiert hat. Sie wusste genau wie ich reagieren würde. Und das war doch auch kein Wunder, nach allem was passiert war.

Amber: "Tschau Sébastian, ich muss wieder zurück, sonst machen sich die anderen noch Sorgen."
Sébastian: "In Ordnung, meine Süße, aber ruf mich bald wieder an."

Hatte er sie gerade meine Süße genannt? Waren die beiden etwa ein Paar. Das konnte doch alles nicht ihr Ernst sein.

Amber legte auf, drehte sich um und entdeckte mich. Sofort verschwand ihr Lächeln aus dem Gesicht. Ihr war wohl klar, dass ich mitbekommen habe, wer ihr heimlicher Freund ist.

Amber: "Matteo, verstehe doch. Er hat sich verändert."
Ich: "So Menschen ändern sich nicht, Amber. Wir sind nicht mehr zusammen, damit könnte es mir vollkommen egal sein mit wem du dich triffst, aber das ist es mir nicht. Ich will nicht, dass du schon wieder verletzt wirst und dich in diese unausstehliche, hinterlistige Amber verwandelst. Du musst mir nichts erklären."

Ich wollte gerade gehen, aber sie hielt mich zurück.

Amber: "Ich weiß, aber ich möchte es."
Ich: "Dann bin ich mal gespannt."


Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt