44 Das Gespräch

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Lunas POV

Jetzt würde ich hoffentlich die Wahrheit erfahren. Wir waren inzwischen in unserer Küche angelangt.

Ich: "Mama, hast du Señora Sharon irgendwo gesehen?"
Mama: "Sie müsste im Wohnzimmer sein, aber sie will sicherlich ihre Ruhe haben. Was braucht ihr denn von ihr?"
Ich: "Nicht so wichtig, Mama."


Matteo und Simon folgten mir in das großzügige Wohnzimmer zu dem Mitarbeiter für gewöhnlich keinen Zutritt haben. Señora Sharon diskutierte gerade mit ihrem persönlichem Sekretär, ihrer rechten Hand, Rey.


Señora Sharon: "Es kann doch nicht so schwer sein, ein kleines Mädchen zu finden. Seit einem Monat konzentrieren Sie sich auf nichts anderes. Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn ich nach einem Monat auch einmal Ergebnisse sehen will."
Rey: "Ich habe alles probiert, doch der Kontaktmann im Waisenhaus ist leider abgesprungen, aber ich werde ..."
Señora Sharon: "Mir ist vollkommen egal, wie du das anstellst, Hauptsache du sagt mir, ob und wo sie lebt."

Matteo räusperte sich. Erst jetzt nahm Señora Sharon uns wahr.

Señora Sharon: "Was wollt ihr denn hier? Ach, Matteo du willst sicher zu deiner Freundin Amber, richtig?"
Matteo: "Eigentlich sind wir überhaupt nicht mehr zusammen. Luna ist jetzt meine Freundin. Wir wollten eigentlich zu Ihnen. Wir müssen mit Ihnen über etwas reden."
Señora Sharon: "Kann das nicht auch bis später warten, ich habe gerade sehr viel zu tun."
Simon: "Nein, es ist wirklich wichtig."
Ich: "Also, sie haben doch eine Schwester, die vor 10 Jahren in einem Feuer hier in der Villa mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter Sol ums Leben gekommen ist."
Señora Sharon: "Woher wisst ihr das? Ich werde nicht gern daran erinnert."
Ich: "Ist es vielleicht möglich, dass diese Sol noch am Leben ist?"
Señora Sharon: "Nein, wie sollte das denn möglich sein? Die komplette Villa war abgebrannt, wie sollte denn so einen kleines Mädchen überleben? Wieso wollt ihr das überhaupt alles wissen, steckt eure Nasen gefälligst nur in eure Angelegenheiten."
Matteo: "Entschuldigen Sie bitte, wir waren einfach zu neugierig, aber das wird nicht mehr vorkommen."
Ich: "Kommt, lasst uns in mein Zimmer gehen, ich wollte euch doch noch etwas wegen Mathe fragen."

Wir dreien gingen wieder zurück in den Angestelltenbereich und dann hoch in mein Zimmer.

Matteo: "Das Amber uns angelogen hat ist ja nichts neues, aber irgendwie hatte ich echt gedacht, dass sie diesmal die Wahrheit gesagt hat."
Ich: "Wer weiß, vielleicht war es wieder nur eins ihrer Spielchen und ich werde meine leiblichen Eltern nie kennen lernen."
Simon: "Sei nicht so pessimistisch, irgendwann findest du sie schon."


Ambers POV

Ich hatte alles was Luna, Matteo und Simon zu meiner Patentante gesagt haben mit angehört. Hat meine Mutter mich etwa angelogen. Sie hat mir doch fest versichert, dass dieses Medaillon, dass Luna immer trägt, eine Spezialanfertigung für ihre beste Freundin war und, dass Sol noch leben würde. Es hätte alles zusammengepasst. Oder vielleicht hat meine Mutter doch nicht gelogen, sondern Señora Sharon? Aber was hätte sie davon? Vielleicht sollte ich einfach nochmal mit meiner Mutter telefonieren und sie fragen, ob sie mich mal besuchen kommt. Ich holte mein Handy heraus und wählte ihre Nummer.

Ich: "Hallo, Mama, ich bins. Ich wollte dich fragen, ob du mich nicht einmal besuchen kommen willst?"
Mama: "Aber klar, mein Schätzchen. Eigentlich wollte ich dir morgen einen Überraschungsbesuch abstatten, aber jetzt ist die Überraschung wohl verdorben."
Ich: "Egal, ich freue mich trotzdem. Vorfreude soll doch die schönste Freude sein."
Mama: "Aber ja, mein Engel, dann bis morgen."
Ich: "Bis morgen. Ich hole dich vom Flughafen ab."

Ich mochte vielleicht Luna und Simon nicht besonders gerne mögen, aber die Wut auf meine Patentante wird immer größer. Wenn ich nur die Valientes anschauen, sehe ich was sie alles nicht für mich tut. Sie unterstützt mich nicht, ihr geht es nur darum zu gewinnen. Wenn meine Vermutung wirklich stimmen sollte und meine Patentante gerade gelogen hatte, dann würde ich beides auf einmal erreichen: Señora Sharon würde lernen zu verlieren und das Familienglück der Valientes wird auf eine harte Probe gestellt. Was kann ich mir mehr wünschen?

Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt