80 Du musst dich doch erinnern!

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Ambers POV

Ich fuhr zu Matteo ins Krankenhaus. Einerseits, weil ich meinen Teil der Abmachung mit Luna einhalten wollte und versuchen, ihn an die Realität zu erinnern, andererseits, weil er mir leid tut und ich weiß, dass es jemanden zum Reden braucht.

Wenn man sich einmal in seine Situation hinein versetzt. Er ist wirklich überzeugt, dass wir beide noch zusammen sind. Es muss doch irgendwie ernüchternd sein, wenn einem von überall her erzählt, dass das Mädchen, dass man für seine Freundin hält, gar nicht mit mehr mit einem zusammen ist und man stattdessen mit einer, für ihn wildfremde zusammen ist. Da muss man doch auch verzweifeln.

Nichts desto trotz will und werde ich ihn, davon überzeugen, dass er Luna liebt. Das bin ich den beiden einfach schuldig, wenn man bedenkt wie viele Steine ich ihrer Beziehungen schon in den Weg gelegt habe. Da ist es doch nur fair, dass ich den bisher größten Stein, der zwischen ihnen liegt eliminieren werde. Außerdem, muss ich das tun, wenn ich Sébastian, jemals wieder zurück haben will.

Ich ging den altbekannten Weg durch das Krankenhaus bis zu dem Zimmer von Matteo. ALs ich schlussendlich in seinem Zimmer angelangt war, konnte ich feststellen, dass Matteo schon deutlich besser zu gehen schien. Er lag nicht mehr in seinem Bett, sondern saß auf dem Stuhl daneben und schien mit seinem besten Freund Gaston Video zu chatten.

Seine komplette Einstellung und Haltung gegenüber dem Leben schien sich um 180° gedreht zu haben. Er schien nicht mehr ängstlich zu sein, sondern war fröhlich und hatte neuen Lebensmut gefasst.

Matteo: "Ah, da kommt ja schon meine Freundin Amber."

Er schwenkte den Bildschirm in meine Richtung, sodass nicht nur ich Gaston sehen konnte, sondern er auch mich.

Gaston: "Hallo, Lu..., das ist ja Amber und nicht Luna."
Matteo: "Fang du nicht auch noch damit an. Amber ist meine Freundin. Ich kenne keine Luna.

Gaston schaute entgeistert aus dem Bildschirm.

Ich: "Matteo, kann ich bitte kurz mit Gaston alleine auf dem Gang reden."
Matteo: "Ich weiß zwar nicht wieso, aber von mir aus klar."
Ich: "Danke, ich bin auch gleich wieder da."

Auf dem Gang angekommen, versuchte ich Gaston die Situation irgendwie begreiflich zu machen. Doch das war nicht so einfach, nicht einmal für uns. Wir, die die Situation hautnah erleben.

Ich: "Also, Gaston, Matteo kann sich an das letzte halbe Jahr nicht mehr erinnern. Er kennt Luna nicht. Wir versuchen alles um ihm bei zu bringen, dass er Luna liebt, aber das ist nicht so leicht. Luna zerbricht noch an all dem hier."
Gaston: "Verstehe, wenn ich mir vorstelle, dass ich mich nicht mehr an Nina erinnern kann oder sie sich nicht mehr an mich. Das würde mich auch zerstören. Viel Glück, dass ihr das schafft."
Ich: "Danke, ich freue mich schon, wenn ihr alle zum Wettbewerb hier her kommt. Hoffentlich ist bis dahin alles geklärt."
Gaston: "Auf jeden Fall, ich glaube an euch. Also, tschüss."
Ich: "Tschüss"

Ich ging wieder zurück in Matteos Zimmer.

Ich: "Da bin ich wieder. Ich weiß du willst, nichts davon hören, aber bitte höre mir trotzdem zu. Luna ist deine Freundin, du liebst sie wirklich."
Matteo: "Macht ihr euch eigentlich alle einen Spaß daraus mich zur Weißglut zu bringen?"
Ich: "Hier schau doch mal."

Ich holte mein Handy aus der Tasche und zeigte ihm Bilder, wie er mit Luna Händchen haltend durchs Roller  lief, ein Video, wie sie gemeinsam skateten und auch eins vom letzten Open, doch nichts schien ihn wirklich zum Nachdenken zu bringen."

Matteo: "Das kann man doch alles nachbearbeiten."
Ich: "Die Bilder und Videos vielleicht, aber nicht die Tatsachen. Luna leidet wegen dir. Bevor du aufgewacht bist, war sie ewig hier drin, hat dir Siento vorgesungen, das Lied, das du für sie geschrieben hast und dich geküsst. Sie liebt dich und du sie auch. Hör doch einfach mal auf dein Herz."

In diesem Moment klingelte mein Handy. Ich nahm ab ohne zu schauen, wer an der anderen Seite der Leitung war, weil ich mir sicher war, das es sich um Luna handeln musste ein großer Fehler, wie sich gleich herausstellen wurde.

Ich: "Hallo, wer ist da?"

Sébastian meldete sich. Das war ja eigentlich eine super gute Nachricht, denn bis vor kurzem hatte er noch nicht einmal mit mir gesprochen, doch jetzt war einfach der falsche Zeitpunkt, nicht wenn ich bei Matteo bin. Aber wenigstens bedeutet das, dass Luna Erfolg hatte.

Ich: "Können wir später reden? Ich bin gerade bei Matteo im Krankenhaus, jetzt geht es nicht."
Sébastian: "Alles klar, ich habe schon verstanden."
Ich: "Nein, Sébastian, bitte nicht. Matteo glaubt doch das ich noch seine Freundin bin, er weiß nicht das wir zusammen sind."
Sébastian: "Du hast Recht es ist wirklich besser, wenn wir wann anders weiterreden."

Mit diesen Worten legte er auch auf. Was ich jedoch nicht bedacht habe, dass Matteo jedes Wort mit anhören konnte.

Matteo: "Ist das der Sébastian den ich auch kenne? Das ist doch nicht dein Ernst. Du betrügst mich und dann auch noch mit ihm?"
Ich: "Erstens habe ich dich nicht betrogen, weil wir nicht mehr zusammen sind und zweitens ja, es ist der. Wir haben dieses Gespräch schon mal geführt. Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen. Ich bin nur hier um dir zu helfen, dich an deine große Liebe Luna zu erinnern. Aber ich glaube, ich sollte jetzt lieber gehen."

Ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten drehte ich mich um und wollte, sein Krankenhauszimmer verlassen.

Matteo: "Warte."


Soy Luna Fan Fiktion: Zwischen Skates, Zickereien und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt