1.

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1. Kapitel



Noah



Langsam quälte ich mich aus meinem Bett. Wieder eine schlaflose Nacht, eine Nacht voller Trauer, Selbsthass und Verzweiflung.



Ich schlürfe rüber ins kleine Badezimmer, erledige meinen morgendlichen Toilettengang und betrachte mich im Spiegel. Dunkle Ringe unter den, vom Weinen angeschwollenen, Augen und blasse Haut. Mit den Händen fahre ich mir durchs Haar, bevor ich mich daran mache meine Wunden, der vergangenen Nacht, zu säubern. Mal wieder hatte ich zur Klinge gegriffen, wieder hatte ich meinen inneren Kampf gegen mich selbst verloren. Ich verbinde die Wunden, bevor ich alles unter einem großen baby-blauen Hoodie verstecke.



Heute ist Freitag, ich bin noch krankgeschrieben, also kann ich zurück ins Bett gehen. Ich belasse es nur bei dem Hoodie, die Kapuze ziehe ich mir trotzdem über den Kopf und tief ins Gesicht, bevor ich mich wieder zurück unter die Decke verkrieche. Meine Gedanken schweifen wieder zurück zu gestern Nacht, warum ich mich geritzt habe. Auch Menschen, wie ich, haben Bedürfnisse und ich wollte sie befriedigen. Beim Sex bin ich frei, kann mich fallen lassen, zumindest meistens. Nur gestern hat es leider nicht geklappt.



Ich surfe auf einer Pornoseite, auf der Suche nach einem Video, was mir gefallen könnte. Nach kurzer Zeit klickte ich einfach irgendeines an, da ich keine Lust mehr hatte weiter zu suchen.



Das Video begann, zu sehen war ein Junge, der die gleiche zierliche Figur hatte, wie ich. Auch Klamottenmäßig war er genauso, nur ich bevorzugte baby-blaue und keine rosane. Der Junge lag auf einem Bett, seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Plötzlich kam ein gutgebauter Mann ins Bild und fing an seinen Po zu streicheln, bevor er ihn schlug. Der Junge stöhnte auf und in meinem unteren Bereich meldete sich auch etwas. Immer wieder schlug er auf den Arsch des Jungen, der immer wieder „Daddy" stöhnte. „Böse Jungs müssen bestraft werden, Babyboy." Nach dem Satz schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht, es machte mich extrem an. Ich schloss die Augen und ließ meine Hand zu meinem Penis wandern, doch leider machten sich, in dem Moment, die schwarzen Gedanken wieder in meinem Kopf breit.



Du wirst niemals so etwas haben, niemand wird dich lieben, niemand wird sich je für dich interessieren. Du wirst für immer allein bleiben, so hässlich und dumm wie du bist.



Weg war die Erregung und da waren die Trauer und der Selbsthass. Meine Hand wanderte wie von alleine unter mein Kissen, wo die Klinge lag. Die Tränen rannen wie Bäche über mein Gesicht. Ich setzte die Klinge an und zog die durch, schön floss das Blut. Mein Arm brannte und ich war wie von Sinnen, immer wieder setzte ich die Klinge an.



Gedankenverloren spiele ich mit den Schnüren, an meinem Hoodie. Ich schnappe mir mein Handy und google erstmal nach Babyboy. Ich klicke mich durch ein paar Seiten und lese mir die Beschreibungen durch. DADDYKINK. Ok, eins war klar, ich will einen Daddy. Ich will jemanden der auf mich aufpasst und sich um mich kümmert.



My Demons Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt