8.

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Noah

Ich blende alles aus. Das Einzige, was ich wahrnehme sind seine warmen, leicht rauen Lippen, von denen ich nicht genug bekommen kann. Immer wieder presse ich meine Lippen auf seine, bis er auf einmal meine Unterlippe zwischen seine Zähne nimmt und leicht daran zieht. Stöhnend verlange ich nach mehr, doch er hat andere Pläne mit mir.
„Baby, ich lasse dich jetzt runter.“
Schmollend sehe ich zu ihm hoch. Ich will wieder in seine Arme, ihn wieder küssen.

„Du bist süß, wenn du schmollst, Baby.“ Grinsend sieht er zu mir runter, bis er sich umdreht um Wasser in die Wanne laufen zu lassen.
Ich kaue auf meiner Unterlippe. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir beide nackt sind, naja, er. Ich war noch voll mit den ganzen Verbänden, die ich bis jetzt ausgeblendet habe.

„Kleiner, du starrst“, sagt er und ich kann sein Grinsen förmlich raushören. „Noah, ich heiße Noah“, sage ich, leicht verlegen. Grinsend dreht er sich zu mir um. „Noah. Wirklich süß. Passt zu dir, aber ich finde Babyboy passender für dich. Mein Name ist Nero, aber du kannst mich ruhig Daddy nennen.“

„Daddy“, murmle ich leise, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

„Baby, bevor wir baden gehen, müssen die Verbände ab“, sagt er. Verlegen sehe ich auf den Boden. Plötzlich spüre ich Finger unter meinem Kinn, die meinen Kopf wieder hochdrücken. „Schäm dich nicht, kleiner Engel. Du bist wunderschön.“ Damit küsst er meine Stirn.

Er hebt mich hoch und setzt mich auf einer Kommode ab. „Kann es losgehen, Noah?“ Fragend sieht er mich an. Die Art wie er meinen Namen ausspricht, verpasste mir eine Gänsehaut. Als Antwort nickte ich einfach nur.

Langsam machte er sich daran die Verbände zu lösen. Was eine Weile dauerte, da ich so gut wie an jedem Körperteil welche habe. Sobald sie alle ab sind kann man das komplette Ausmaß erkennen. Narben über Narben und neue Wunden. Und wieder war ich an einem Punkt, an dem ich denke, dass mich so keiner lieben kann.

Eine stille Träne wandert über meine Wange. Auf einmal spüre ich etwas auf meinem Arm, etwas warmes. Er küsst meinen Arm. Meine Narben, meine neuen Wunden. Überall auf meinem Körper haucht er kleine, zarte Küsse, die mir den Verstand rauben.

„Noah, du bist so wunderschön.“ Und wieder ein Kuss. „Hörst du? Wunderschön.“ Und noch ein Kuss. Er nimmt mein Gesicht in seine großen, rauen Hände, wischt die Tränen weg und küsst mich.

„Lass uns baden.“ Damit hebt er mich hoch und setzt uns, zusammen, in die Badewanne, so dass ich zwischen seinen Beinen sitze.

Bei dem ersten Kontakt, mit dem Wasser, zische ich auf. Die neuen Wunden fangen an zu brennen. „Alles ok? Ist es zu heiß?“, fragt er besorgt.

„Nein, alles ok. Die Wunden brennen nur etwas.“ Kaum habe ich den Satz ausgesprochen, dreht er meinen Kopf zu sich. „Ich lass dich den Schmerz vergessen, mein kleiner Engel“, wispert er gegen meine Lippen und schon küsst er mich.
Es stimmt, sobald ich seine Lippen auf meinen spüre ist alles andere vergessen. Nur er ist in meinem Kopf und das Gefühl, was er in mir auslöst. Verlangen, das ist es was ich spüre. Verlangen nach mehr, mehr von ihm.

My Demons Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt