37.

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37. Kapitel

Noah

Ohne weiter auf ihn zu achten, gehe ich humpelnd an ihm vorbei. Jede Bewegung schmerzt und Tränen schießen mir in die Augen. Auch wenn der Sex mit Mirceo unglaublich war, spüre ich jetzt seine Folgen. Mein ganzer Körper schmerzt, aber ich werde mir nicht Blöße geben und Nero sagen, dass er Recht hat mit dem was er gesagt hat. Ich bin noch nicht bereit Sex mit einem Dämon zu haben, der sich voll und ganz an mir austobt. Mein Körper heilt nicht so schnell, ist nicht so belastbar, wie der eines Unsterblichen und zu meinem Pech erwachen diese Gene bei mir nur bei starken Gefühlsregungen.

Die Treppen nach oben, kommen mir vor wie ein nicht enden wollendes Hindernis. Bei jeder Stufe wird der Schmerz schlimmer. Kurz vor meinem Ziel verfehle ich eine Stufe. Ich presse die Augen zusammen und warte auf den Aufprall, aber das Einzige, was ich spüre ist eine warme Hand, die meine Hüfte stützt und eine harte Brust an meinem Rücken.

„Nero“, kommt es flüsternd von mir und erst jetzt wird mir bewusst, was ich überhaupt getan habe. Er hat sich zurück gehalten, um mich nicht zu verletzen. Hat seinen eigenen Trieb für mich unterdrückt, sein eigenes Ich zurückgestellt und ich ignoriere seine Worte und lasse mich von Mirceo vögeln.

Der Mann, dessen Wut jedem die Angst durch den Körper jagen lässt und die im Moment einzig und allein mir gilt, steht trotzdem hinter mir. Seine Berührungen sind sanft und er gibt mir den Halt, den ich gerade so dringend brauche.

Er schiebt mich weiter die Treppen hoch, bis wir beide in seinem Büro stehen. Verunsichert sehe ich zu ihm rauf, sehe wie er seinen Kiefer aufeinander presst. Das Handy, in seiner Hand, fängt an zu splittern, bis es in tausend Teile zerfällt. „Noah.“ Der Ton seiner Stimmer lässt mich zusammen zucken. „I-Ich.“

„Noah. Es, ich, es tut mir leid.“ Verwirrt sehe ich ihn an. Ich habe mit allem gerechnet, dass er mich anschreit, mich schlägt und noch vieles mehr, aber nicht, dass es ihm leid tut.
„Ich habe dir versprochen keine andere Person zu berühren und trotzdem habe ich es getan. Erst als ich dein Handy mit den Nachrichten gefunden habe, ist es mir klar geworden, was ich überhaupt gemacht habe. Die Vorstellung, dass ein anderer Mann dich überhaupt berührt, treibt mich in den Wahnsinn. Aber zu wissen, dass ihr beide Sex hattet, ist für mich eine Höllenqual. Aber wenn es für mich schon so ist, muss es für dich noch tausendmal schlimmer sein. Ich weiß, du denkst ich begehre dich nicht, kleiner Engel. Aber das Gegenteil ist der Fall. Das mit Cas hätte nie passieren dürfen, aber jedes Mal in deiner Nähe muss ich mich zusammen reißen nicht über dich herzufallen. Das ist auf die Dauer wirklich anstrengend. Bei jeder Berührung habe ich Angst dich zu verletzen. Jedes Mal muss ich gegen meinen eigenen Instinkt ankämpfen. Cas war mein Ventil. Du hast mich in die Verzweiflung getrieben und ich musste Dampf ablassen. Ich weiß, diese Ausrede ist der letzte Scheiß und ich verstehe, wenn du mich hasst. Ich bin so verdammt sauer auf mich selbst, dich soweit gebracht zu haben zu Mirceo zu gehen, aber ich bin selber schuld. Aber bitte Noah. Bitte, bitte tu das nicht wieder. Ich fehle dich an. Du bist alles für mich. Auch wenn es erst so weit kommen musste, damit ich es verstehe. Hass mich ruhig, aber lass mich dich lieben.“

Ungläubig starre ich Nero an, unfähig etwas zu erwidern. Also stehe ich einfach nur da. Und dann passiert etwas womit ich nie gerechnet hätte. Eine kleine Träne läuft Neros Wange runter.


#wtf o.O

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