20.

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20. Kapitel

Nero

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Evelin ihre Lippen auf meine presst. Genervt schubse ich sie von meinem Schoß und stehe auf. Ohne ein Wort zu sagen verlasse ich ihr Büro.

Das was ich sehe, lässt mich erstarren.
Der Kleine sitzt auf dem Schoß von Mirceo, seine Lippen sind dicht an seinem Ohr. Seine kleine, zierliche Hand tätschelt und streicht immer wieder über seine Hörner. Mirceos Kopf fällt in seinen Nacken und ein Keuchen entweicht seinen Lippen.

Ich versuche mich zu entspannen. Ich kann nicht einfach jemanden meiner Leute angreifen. Er hat kein Anzeichen von Gewalt gezeigt und ohne mein Zeichen ist der Kleine Freiwild. Er könnte genau so gut der Gefährte von ihm sein. Auch wenn ich es versuche, lässt sich die tödliche Aura, die mich umgibt, nicht vermindern. Mit aller Kraft kämpfe ich gegen den inneren Dämon an, der versucht an die Oberfläche zu kommen. Mein Weg führt mich direkt zu den beiden. Die Wesen, die im Weg sind, springen förmlich zur Seite um mir Platz zu machen. Am Tisch angekommen ist Marek der Erste, der meine Anwesenheit bemerkt.
„Ah, Nero. Auch mal wieder da? Wird aber auch mal Zeit.“ Verwirrt sehe ich ihn an, bis mein Blick zur Uhr wandert.

Vier Stunden. Meine Muskeln sind zum zerreißen gespannt. Evelin hat einen Zeitzauber benutzt, die Zeit in ihrem Büro verlangsamt. Meine Augen fokussieren sich auf Noah, der gerade dabei ist seine Hand zu heben und Mirceo wieder an den Hörnern zu berühren. Schnell fange ich sie ab und ziehe ihn auf die Beine.
„Wir gehen.“
„Aber ich will noch nicht. Ich habe gerade Spaß mit dem da.“ Er zeigt auf Mirceo, der mich selbstsicher angrinst.
„Ah Nero. Wo willst du den so eilig hin? Erst den Kleinen alleine lassen und die Dämonin vögeln und jetzt nimmst du ihn mir einfach weg.“

Meine Faust trifft sein Gesicht, bevor ich ihn an der Kehle packe. „Pass auf was du sagst“, knurre ich ihn an. Er leistet keine Gegenwehr, weil er weiß, dass er mir unterlegen ist. Ich drehe mich um, hebe den Kleinen auf meine Arme und mache mich auf den Weg zur Tür. Draußen angekommen laufe ich den Steg entlang. Als ich das Ufer erreiche, stelle ich ihn wieder ab.

Die frische Luft sorgt dafür, dass ihm der Alkohol noch mehr zu Kopf steigt. Er blickt zu mir rauf in seinen Augen glänzen Tränen, bis sich auf einmal der Ausdruck darin ändert. Er hebt seine Hand und ich spüre einen brennenden Schmerz auf meiner Wange. „Du hast mich alleine gelassen!“, schreit er mich an. Ich umfasse sein Gesicht und will ihn küssen, doch er versucht dem Kuss auszuweichen und mich wegzuschieben. „Wage es nicht mich zu küssen, während noch der Lippenstift, der Bitch, an deinen Lippen klebt.“ Er hebt die Hand und sie landet wieder auf meiner Wange. Der Dämon in mir duldet so ein Verhalten nicht. Der Drang ihn zu bestrafen und zu unterwerfen steigt in mir auf.

Ich schnapp in mir und transloziere uns zurück nach Schottland. Im Schlafzimmer werfe ich ihn aufs Bett. „Ist dir überhaupt klar, was du getan hast. Ich sollte dich dafür bestrafen. Der Dämon in mir verlangt es genauso wie ich selbst.“




@weninteressiertes aka Mercedes :P

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