26.

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26. Kapitel

Nero

Das Treffen war stressiger und langweiliger als gedacht. Die Informanten brachten nur wenig neue Infos. Der Prinz wurde immer noch nicht gefunden. Der alte König steht kurz davor seinen Thron zu verlieren. Und die Hexen versuchen wieder einmal einen Krieg anzuzetteln. Also alles in allem gibt es nichts neues, das übliche Chaos der Mythenwelt.

Meine Gedanken hingen die letzten Stunden bei Noah. Er hat keine meiner Nachrichten gelesen, geschweige denn geantwortet. Auch den Anderen hat er nicht geschrieben, also verbrachte ich die letzten Stunden damit, dem Drang zu widerstehen nach Hause zurück zu kehren.

Endlich ist es vorbei. Endlich muss ich dem Drang zu ihm zu gehen nicht mehr standhalten. Kaum Zuhause angekommen, läuft mir schon Mirceo in die Arme.
„Nero. Mein alter Freund.“ Grinsend boxt er mir gegen die Brust.

An der Tür hört man schon Gelächter und Musik. Meine Muskeln spannen sich an. Der Kleine hatte es Faustdick hinter den Ohren. Ohne Cas weiter zu beachten, reiße ich die Tür auf und stürme hinein. Der Erste, der mir in den Blick fällt, ist Mirceo. Der stocksteif auf einem der Sofas sitzt und Caspion anstarrt, der teils neben und teils hinter mir steht. Mein Blick wandert durch den Raum. Noah sitzt zwischen zwei riesen Lykae und reibt sich das Gesicht.

„Noah.“ Mehr muss ich gar nicht tun, denn schon liegt er in meinen Armen, worauf er einen kurzen Kuss bekommt.
Als sich Cas zu den Anderen setzt, ziehe ich Noah hinter mir her nach oben. „Ich habe dich nicht für so dumm gehalten, Noah. Nach gestern solltest du doch wissen, wo dein Platz ist. Aber du hast nichts Besseres zu tun, als eine Party zu schmeißen und das auch noch mit Mirceo. Und als wenn das nicht reicht, kuschelst du auch noch mit den Zwillingen. Hätte ich eine Schlampe gewollt, hätte ich mir eine geholt. Aber anscheinend bist du eine, also werde ich dich auch so behandeln. Ich werde dich benutzen und dann liegen lassen.“

Ich packe ihn am Arm und schmeiße ihn förmlich aufs Bett. „N-Nero nein. Bitte tu das nicht. Du machst mir Angst.“ Das kann ich mir vorstellen. Der Dämon in mir ist kurz vor der Oberfläche. Meine Hörner sind aufgerichtet und bei jedem Atemzug kommt ein leises Knurren aus meiner Kehle.

Gerade als ich meine Hand unter seinen Hoodie schieben will, trifft seine Faust gegen mein Gesicht. Der Schlag hat eine solche Wucht, dass er mich vom Bett schleudert.

„Ich habe nein gesagt“, schreit er mich an. Mein Blick wandert zu ihm. Er sitzt am Bettende und starrt mich aus leuchtenden Eisblauen Augen an.
„Das kann nicht sein.“ Ungläubig schaue ich ihn an.

Die Tür wird aufgerissen und Cas steht darin. Sein Blick wandert zwischen Noah und mir hin und her.
„Ohhh, Nero. Wie es aussieht hast du dir ein kleines Wölfchen ins Bett geholt.“ Grinsend geht er auf das Bett zu. „Na komm, Wölfchen. Sei lieb und komm zu Onkel Cas.“ Zu meiner Verwunderung fackelt Noah nicht lange und bewegt sich auf Cas zu.

„Nero, du bleibst am Besten erstmal hier. Ich nehme den Kleinen mit nach unten. Die beiden Lykae wissen am besten, was wir machen müssen oder wie du mit ihm umgehen muss.“

Und schon sind die Beiden verschwunden. Verwundert sitze ich nun hier auf dem Boden, mit einer blutenden Nase und weiß nicht so recht was passiert ist. Mein Kopf ist leer. Es sind nur ein paar Worte darin.

Noah ist ein Lykae.





#drama *-*

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