23.

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23. Kapitel



Nero



Seufzend lasse ich mich auf den Stuhl, hinter dem Schreibtisch, fallen. Jahrhunderte voller Folter und Schmerz, ohne auch nur ein Wort zu sagen und dann kommt ein kleiner, zierlicher Junge, der mich schwach macht. Jeden anderen hätte ich für sein Verhalten geköpft.



Ich hatte zwar neue Informationen, aber das Treffen mit den Anderen ist ins Wasser gefallen. Stattdessen findet es morgen statt. Ohne Noah. Ich brauche meine volle Aufmerksamkeit und er lenkt mich ab. Die Tatsache, dass es noch einen Prinzen, neben Caspion, geben soll, macht mir etwas zu schaffen. Caspion und ich stehen uns Nahe. Auch wenn er ein Vampir ist und wir uns im Krieg mit ihnen befinden. Seine Augen sind klar und haben nicht die Rotfärbung, wie es die Vampire haben, die der Blutgier erlegen sind.



Ohne lange darüber nachzudenken nehme ich mein Handy und wähle einen Kontakt.


„Cas."


Wie immer ist das Stöhnen einer Frau im Hintergrund, die darum bettelt, dass er wieder ins Bett kommt.


„Nero, Alter. Wie lange habe ich nichts mehr von dir gehört?" Seine rauchige Stimme wirkt müde und erschöpft.


„Zu lange, alter Freund. Du wirst wohl wissen warum ich anrufe." Ein Seufzen ist durch die Leitung zu hören. „Du willst wissen, wer mein Bruder ist. Aber die Frage kann ich dir leider auch nicht beantworten. Das Einzige was ich weiß ist, dass er noch sehr jung ist und nichts von dieser Welt weiß. Ich habe alles in Bewegung gesetzt um ihn zu finden. Nur leider ohne Erfolg und mein Vater hat dasselbe getan. Nero, er darf unter keinen Umständen in die Hände der Horde kommen."


„Ich weiß. Wie wäre es, wenn du morgen Abend vorbeikommst? Um den alten Zeiten willen." Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Ich weiß, dass er niemals „Nein" sagen würde.


„Alles klar. Bis morgen, altes Haus. Ich muss der jungen Dame hier noch ein paar unbeschreibliche Orgasmen schenken."



„Genauso wie früher", sage ich zu mir selbst. Mein Blick fällt auf die Uhr. Es ist noch zu früh, um zum heutigen Treffpunkt zu gehen.



Der Drang, zu Noah zu gehen und mich zu ihm zu legen, ist stark, aber er muss seine Strafe haben. Zum Glück ist ihm nicht bewusst, dass es auch für mich eine Strafe ist nicht bei ihm zu sein. Meine Gedanken schweifen ab. Lassen mich daran zweifeln, ihn morgen allein hier zu lassen. Eigentlich sollte ich ihn mit Liebe und Zuneigung überhäufen.



Diese Nähe, die ich von ihm will, ist erschreckend und die Tatsache, dass er ein Mensch ist, noch viel mehr. Er würde den Sex mit mir nicht überleben. Dämonen sind raue Liebhaber. Vor allem beim ersten Mal, mit ihren Gefährten. Der Biss, der ihn für immer als mein zeichnen würde, würde ihn töten. Auch wenn ich nur durch Sex mit ihm weiß, ob er mein ist oder nicht.



Frustriert, über die ganze Situation, beschließe ich trainieren zu gehen.


Ein Film aus Schweiß legt sich über meinen Körper, jeder Muskel ist angespannt.



Vier Stunden später und nach einer Dusche, stehe ich am Treffpunkt, wo mich mein verrückter Bruder schon sehnsüchtig erwartet.


„Nero. Wie konntest du mich gestern, mit der Horde Chaoten, nur alleine lassen? Die Schlägerei geht ganz allein auf dein Konto."


Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.


„Was erwartest du? Wir sind Söldner. Wir morden für Geld, da sind Schlägerrein ein kleines Übel." Immer noch grinsend gehe ich an ihm vorbei und tätschele ihm die Schulter.



#dieseswort #tätschel


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