51.

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51. Kapitel

Nero

Ohne Rücksicht auf den Vampir zu nehmen, zieht er sich aus ihm heraus. Wimmernd lässt er Cas auf meinem Schreibtisch zurück, würdigt ihn keines Blickes mehr und verlässt, ohne etwas zu sagen, den Raum.

Mein Hirn versucht noch immer das gerade Geschehene zu verarbeiten. Der Ausdruck den Kain hatte, habe ich vorher noch nie bei ihm gesehen. Meine Nackenhaare stellen sich, bei dem Gedanken daran, dass er so auch mit Noah umgehen könnte, auf. Der Kleine würde daran zerbrechen, solange er noch nicht unsterblich ist.

Meine Gedanken versuchen Noah in den Vordergrund zu stellen, aber immer wieder bleiben sie bei Kain stehen. So wie er jetzt ist, kann man ihn auf niemanden loslassen, weder auf Noah noch auf den Rest der Menschheit. Ein schiefer Blick reicht, um das Fass zum Überlaufen zu bringen.

Kains ganzes Leben besteht aus Gewalt. Selbst seine so harmlos wirkenden Hobbys sind an Brutalität nicht zu unterschätzen. Konzerte zu besuchen ist an sich nichts Schlimmes, aber auf Konzerte von ‚Heaven Shall Burn‘ oder ‚Thy Art Is A Murderer‘ zu gehen, ist schon eine ganz andere Nummer.

Kain ist die rechte Hand von Ares, dem Gott des Krieges und genauso wie ich einer der ‚Vier Generäle der schwarzen Armee‘. Doch nur ich und eine Handvoll Leute kennen sein gut gehütetes Geheimnis. Im Moment muss ich sagen, ist mir mein Trottel-Bruder lieber als sein wahres Ich. Auch wenn er mir immer noch unterlegen ist, möchte ich mich im Moment lieber nicht mit ihm anlegen.
Die dunkle Aura, die ihn im Moment umgibt, wirkt mächtig und lässt jeden das Blut in den Adern gefrieren.

Lautes Gebrüll lässt mich auffahren. Ohne weiter auf den, immer noch weinenden, Vampir zu achten, laufe ich dem Rumor entgegen. Am Treppenabsatz bleibe ich stehen und beobachte das Szenario, was sich mir bietet.

Im Eingangsbereich prügeln sich Kain und Mirceo. Beide sind im vollendeten Dämonenstadium. Immer wieder fliegen die Fäuste, Klauen reißen Fleisch auf, selbst Fänge und Hörner finden ihren Einsatz.

Eine zarte, kleine Hand legt sich in meine und Noah fordert meine Aufmerksamkeit. Vor mir steht nicht wie erwartet das niedliche Wölfchen, sondern der sexy Vampirjunge. Fasziniert beobachtet er die beiden, leckt sich dabei immer wieder über seine Lippen und die sexy Fänge, die er im Moment hat.

„Eigentlich sollte ich sauer auf euch beide sein, aber ich kann nicht. Aber das Kain wirklich so weit geht und bereit ist Mirceo zu töten.“ Seine Worte verwirren mich.
„Er hat es mir gesagt, Nero. Ich meine, dass mit Cas.“ Seine Stimme ist fest und sein Blick ist immer noch auf die beiden gerichtet.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich dasselbe kann. Schon allein, dass es Mirceo ist, mit dem ich es tun würde, lässt ihn vollkommen in Rage geraten. Ich muss schon sagen, dass er etwas temperamentvoller ist wie du. Aber du, mein lieber Nero, bist nun Mal der liebevollere Daddy von euch beiden.“
Grinsend zieht er mich zu sich runter und drückt mir einen Kuss auf den Mundwinkel.

Seine Worte schweben noch in meinem Kopf, als er bereits die Treppen runter, zu dem kämpfenden Bündel, geht. Als er vor ihnen zum Stehen kommt, trennen sich die beiden. Kain ist der Erste, der vor ihm steht.

Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, als Noah seine Hand hebt und sie scheppernd in Kains Gesicht landet. Er wendet sich Mirceo zu, der mittlerweile auch wieder steht und sich das Blut aus dem Gesicht wischt.

„Gehen wir, Ceo. Lass uns etwas Spaß haben.“





#nett #einfachneSchelle XD

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