Kapitel 167

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Louis's Sicht:

„Danke, dass du mich begleitest.", sage ich zu meiner kleinen Schwester.

„Ist doch selbstverständlich Louis. Da vorne ist es."

Wir gehen den Kiesweg entlang, bis wir vor einem weißen Grabstein stehen.

Merika Berger

Die Menschen, die von uns gehen und die wir lieben, verschwinden nicht. Sie sind immer an unserer Seite. Jeden Tag, ungesehen, ungehört und dennoch ganz nah bei uns. Für immer geliebt und für immer vermisst bleiben sie in unseren Herzen.

Seufzend schaue ich mir das Bild daneben an.

„Es hätte alles ganz anders ausgehen können. Die Chancen waren gering, aber lieber die letzten Momente mit uns zu verbringen, bringt sie sich um.", murmle ich

Lotte legt ihren Arm um mich, dabei lehnt sie ihren Kopf an meine Schulter.

„Jetzt ist sie erlöst, auch wenn das alles total schlecht ausgegangen ist. Du hast viele Fehler gemacht.", sagt sie.

„Ich weiß Lotte. Und ich weiß nicht mal, wie ich das alles wieder gut machen kann."

„Ist schon gut, aber jetzt lass uns nach Hause.", äußert sie.

Ich nehme aus meiner Jackentasche die Kette von Merika, die ich um das Bild hänge, danach gehe ich mit Lotte zurück zum Auto.

Während der Fahrt nach Hause, schaue ich aus dem Fenster.

Dort werde ich gleich von meiner Nele empfangen.

„Komm her meine Schöne.", sage ich und hebe sie hoch.

„Papa müde..."

„Ja es ist auch ganz schön spät.", sage ich und streichle ihre Wange.

„Ich würde mit Nele mal aufbrechen. Die ist wirklich müde.", sage ich.

„Da seid ihr ja! Eure Mutter ist mit Daniel im Krankenhaus! Das Kind ist auf den weg.", sagt Roman nun.

„Echt jetzt?!?", sagt Lotte schockiert.

Roman nickt, dann geht meine kleine Schwester schon einfach davon.

„Was hat sie denn jetzt?", frage

„Sie hat sich noch nie richtig auf Joel gefreut. Das klingt vielleicht hart, aber irgendwie muss da mal was gewesen sein, weshalb sie sich nicht freuen kann.", murmelt Roman.

„Lotte hat...Lotte war schon immer ein Sandwich Roman."

„Sandwich?"

„Ja Sandwich. Ich war der älteste, dann kam Lotte und einmal haben wir ein Pflegekind aufgenommen. Sie war echt lange bei uns und dieses Kind hat mehr Liebe bekommen, als Lotte. Jetzt wird das wahrscheinlich wieder passieren.", sage ich und drücke meine Tochter enger an mich.

„Das mit dem Pflegekind wusste ich, aber nicht, dass Lotte dann kaum liebe bekommen hat. Man! Warum kann sie nicht einmal Glück haben?!?", zischt Roman und geht davon.

„Papa...gibst du mir bitte mal die Sachen von Nele. Ich geh mit ihr jetzt in das Hotel. Sie ist fix und fertig.", sage ich.

„Ja klar. Wollen wir morgen zusammen Frühstücken gehen?", fragt Papa.

„Ja natürlich! Schreib mir einfach wann ok?"

Er nickt, solange ich Nele ihre Schuhe und Jacke anziehe.

„Roman? Lotte? Ich würde dann mal gehen."

„Oh ja klar!", sagt Lotte.

Ich verabschiede mich, dann mache ich mich mit Nele auf den Weg in das Hotel.

Lotte's Sicht:

*spät Abends*

„Ich will nicht, dass dieses Kind am gleichen Tag wie meine Tochter Geburtstag hat! Dann dreht sich alles nur noch um Joel. Er wird jetzt die Liebe bekommen, die ich gebraucht hätte. Als Kleinkind wurde sich kaum noch um mich gekümmert!", sage ich frustriert und ziehe meine Hose aus.

„Schatz..."

„Was denn?!?"

„Joel hat nicht am gleichen Tag wie Lenore. Du hast gerade eine Nachricht bekommen. Noel ist um 0:04 Uhr geboren. Er hat also am 15.02 Geburtstag."

„Gott sei dank! Jetzt müssen die aber die länger hier bleiben, bis sie mit dem Kind nach Münsingen können.", sage ich.

Roman zieht mich in seine Arme und küsst mich auf die Schulter.

„Hast du noch Kontakt zu dem Pflegekind."

„Als sie in die Drogensucht kam bei uns in der Familie, wurde sie in eine Klinik geschickt. Wir hatten keine Ahnung, wie es dazu kam. Das war kurz bevor Mama zur Kur geflogen ist. Wegen Delia ist sie dahin. Sie wollte sie vergessen und sich erholen.", erzähle ich.

Roman seufzt und streicht mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Ich liebe dich so sehr Lotte. Bald sind wir schon zwei Jahre verheiratet und noch immer erfahre ich neue Sachen von dir. Aber, dass du das so lange verheimlicht hast."

„Ich weiß....es tut mir leid Roman."

Er seufzt und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

„Jetzt wird geschlafen ok? Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch Roman.", sage ich und küsse ihn zärtlich auf die Lippen.

Danach drehe ich mich mit dem Rücken zu ihm und schlafe schnell ein.

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Hier ein kurzes Kapitel! Ich hoffe, dass es euch gefällt! ❤️

Cinderella Story? (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt