Kapitel 34

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Rihanna - Love On The Brain

Ferien. Endlich Ferien! Ich bin endlich wieder befreit vom frühen Aufstehen und kann ohne Bedenken von Ardan und mir schwärmen. Es geht bergauf mit uns, es gibt kein Zurück mehr. Gott, wenn ich an unsere Gespräche denke und dann an das Geständnis auf dem Dach, dann spüre ich dieses Kribbeln im ganzen Oberkörper. Zum Glück habe ich den Unterricht trotz meiner Schwärmereien nicht vernachlässigt, weil mir Mama sonst die Hölle heiß machen würde. Nach den Ferien beginnt leider die Klausurphase, aber dann lernen wir wieder zusammen Mathe, das wird schön. Ich möchte heute unbedingt etwas machen, ich bin voller Energie und will nicht still zu Hause herumsitzen. Eine Alternative wäre ja, dass ich mit den Hunden spazieren gehe und dann vielleicht Ardan besuche, aber ich will ihn nicht mit meiner Anwesenheit bedrängen. Vielleicht hat er ja etwas zu tun - hoffentlich nicht. Ich könnte auch in die Trampolin- oder Schwimmhalle. Mama und Baba haben ihr Geld ja nicht umsonst in die Architektur investiert. Morgen werde ich wieder eine private Fahrstunde bekommen, die wieder übertriebenst amüsant sein wird, weil jetzt beide Elternteile den Führerschein haben und anfangen werden zu diskutieren. Mama wird irgendetwas sagen und Baba droht ihr, sie umbringen zu wollen. Sollte ich alle zu mir einladen? Wir könnten doch wieder eine Pyjamaparty machen! Ich will Ardan so gerne bei mir haben. Verträumt seufze ich und schreibe meinen Vorschlag in die Cliquengruppe.

'Alle mit Pyjama zu mir? Yasmin, Ramzi, nimmt doch auch Neyla und Elyas mit.'

'Elyas wird sicherlich kommen, aber Neyla hockt an ihrer Facharbeit', schreibt Ramzi. Hoffentlich kommt auch Ardan.

'Also ich kann und Miran dann auch.'

'Ich auch', schreibt Amal. Gut, jeder kann, nur hat Ardan noch nichts geschrieben. Kann nicht jemand auch ihm die Frage stellen?

'Es fehlt noch einer', schreibt Yasmin Gott sei Dank - den zweideutigen Mondgesichts-Emoji ignoriere ich mal. Komm schon Ardan, willige ein!

Solange mache ich mich auf den Weg in die Küche, um zu schauen, was wir alles dahaben. Okay, Chips sind da, Schokolade auch und Fertiggerichte zum Frittieren ebenfalls. Mein Handy vibriert. "Ja!", kreische ich, als ich sehe, dass er ebenfalls kommt. Ich bin so glücklich, wenn er bei mir ist - vor allem noch legal, denn Mama kann dann nichts sagen. Außerdem mag sie Ardan doch. Er wird immer ganz schüchtern, wenn er meine Mutter sieht und außerdem hat Baba auch Eindruck hinterlassen ... na ja, einen zwei Meter Muskelprotz mit Tattoos vergisst man nicht so schnell. Ich sollte mir vielleicht etwas anderes anziehen, etwas mehr Auffälligeres. Ich halte inne, als ich eine weitere Flasche Cola in den Kühlschrank tun will. Wieso mache ich das? Wieso will ich Ardans Aufmerksamkeit auf mich lenken? Ich fahre mir verlegen über meine Wange. Das ist echt ... das ist verrückt! Ich kann mir ja ein T-Shirt anziehen, statt den Pullover anzulassen. Ja, das tue ich gleich einfach. Es ist auch nicht so kalt, also brauche ich auch keine Bedenken haben, wenn wir rausgehen wollen. Rocky und Tyson folgen mir auf mein Zimmer, wo ich mir ein weißes T-Shirt rausnehme und es mir in meine hellblaue Hose stopfe. Das betont meine kleinen Früchte ein wenig. Dem Spiegel drehe ich prüfend meinen Hintern zu und nicke. Der sieht sowieso immer gut aus. Wann wollen sie wohl kommen? Wir könnten wieder in den Aufenthaltsraum oder im Wintergarten entspannen. Es freut mich echt, dass Ardan kommt und ich weiß, dass er sich ebenfalls freut, da es ihm Akzeptanz gibt. Mit einem wachsenden Lächeln nehme ich mir mein Handy zur Hand und schreibe einen weiteren Vorschlag.

'Sollen wir heute Burger essen gehen?'

'Burger geht immer!', schreibt Ramzi.

'Sollen wir zu Dulf's Burger?', frage ich.

'Was ist mit Doris Diner?', schlägt Amal vor. Da waren wir noch nie.

'Schmeckt es dort denn?'

HerzensdiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt