Kapitel 62

25K 935 478
                                        

Kiana Ledé - Shame

Ardan begleitet mich zur Tür, wobei seine Hand meine Seite streichelt, die er verletzt hat. Die Mutter lässt uns wieder alleine. Ich bin ihr dankbar, dass sie uns die nötige Privatsphäre schenkt. "Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, Cana." Seine Hand gleitet sanft über die beanspruchte Seite, sein schuldiger Blick liegt auf ihr. "Es ist schon okay, Ardan. Mach dich deshalb nicht verrückt." Ich lege meine Hand aufmunternd auf seine Wange. Er bewegt seine große Hand zu meiner, um sie zu nehmen und sie zu küssen und zu streicheln. "Ich würde dich gerne die Tage ausführen. Am Samstag, kannst du da?" Ausführen, das hört sich so vielversprechend und gleichzeitig so geheimnisvoll an. "Bestimmt, ja." Beim Nicken wächst schnell ein Lächeln auf meinen Lippen. Er möchte mich ausführen! Das ist so aufregend! "Gut, ich gebe dir dann Bescheid." Er legt meine Hand auf seinen Nacken, bevor er meine Taille umschließt und meinen Körper gegen seinen drückt. Ich spüre sofort wieder das Kribbeln und die Spannung von gerade. Es hat sich so gut angefühlt. Mein Körper fühlt sich gerade so sehr zu seinem angezogen, dass ich es mir nicht verkneifen kann, mich leicht gegen ihn zu reiben. Ich will meine Hände am liebsten über seinen ganzen Körper fahren lassen und seinen ganzen Oberkörper mit Küssen bedecken, weil ich mich so hingezogen zu ihm fühle. Spürt er es denn nicht auch? Diese Anziehung? Dieses Prickeln? An meinen Armen hat sich schon eine Gänsehaut ausgebreitet, durch dieses außergewöhnliche Gefühl, welches in der Luft schwebt. Mit flatternden Lidern sehe ich in seine Augen. Seine schönen, kräftig grünen Augen, die mich in ihren Bann ziehen. Mir entkommt ein kleines Keuchen, als seine Hand meinen Kopf anwinkelt und sich meinem Hals nähert.

Meine Beine wollen nachgeben, sie fühlen sich an wie weiche Butter, als er mit neuer Intensität meinen Hals verwöhnt. Ich kralle mich an seinen Schultern fest, versuche standhaft zu bleiben und bloß nicht auf die Knie zu lassen, weil seine Lippen und seine Zunge mich so benebeln und Besitz von meiner Haut ergreifen. Ich liebe es, wenn er meinen Hals küsst. Mich schaudert es sanft am ganzen Körper, ich habe das Gefühl, dass Wellen mich wiegen. Ich spüre, wie er plötzlich stark zu saugen beginnt. Weil es so plötzlich kam, entflieht meinem Mund ein Wimmern. Ich kann nicht still bleiben, ich atme vernehmbar. Ein tiefer Ton verlässt seine Kehle, ehe er fester saugt. Hör nicht auf. Mein Unterleib zieht sich kräftig zusammen, mein Körper steht unter Strom bei dieser sinnlichen Tortur. Ich möchte nicht, dass er aufhört. Mein Hals wird sofort kalt, als er sich von mir löst. So kalt, dass ich erschaudere und eine weitere Gänsehaut an meinen Armen spüre. Mit einem sinnlichen, geheimnisvollen Lächeln wischt er mir über meinen Hals, den er sich in Ruhe anschaut. "Ich liebe deinen Hals." Seine Finger hypnotisieren mich, als er meinen Hals hinabfährt. Ich werde noch kirre! Ardan richtet meine Haare, küsst meine Wange und geht dann vor mir auf die Knie, um mir in meine Schuhe zu helfen. Schlägt nur mein Herz so schnell? Bin nur ich den ständigen Temperaturschwankungen ausgesetzt? "Fuß anheben." Ich würde ihm in meinem jetzigen Zustand jeden Wunsch erfüllen und jedem Befehl nachgehen.

Er bindet mir beide Schuhe zu, ohne überhaupt auf sie zu gucken. Sein Blick liegt auf meinen Beinen, denen er sich nähert. Untenrum beginnt es wieder zu pochen. Seine großen Hände fühlen sich so heiß an meinen Waden an. Ich bin so kitzelig, dass ich zusammenzucke und zappeln muss. Er hält meine Beine bestimmend fest, sein Blick warnt mich. Diese Mischung lässt mich scharf die Luft einziehen. Was ist nur los mit uns? Wieso sind wir heute so intim und erregt? Das kenne ich gar nicht von uns und vor allem von mir. Ich kenne Ardan auch gar nicht so dominant ... aber er hat ja eine dominante Ader. "Halt still." Seine rauchige Stimme schlingt sich wie ein Mantel um meinen Körper, der ihn so sensibel macht, dass mir ein leichter Windstoß eine Gänsehaut verursacht. Ich nicke, mein Atem ist ganz flach. Mein Blut rauscht mit erhöhter Geschwindigkeit durch meine Gefäße und ich bilde mir sogar ein, es zu hören. Wieder beginnt sich der Raum zu drehen, die Ekstase erblüht wieder. Ardans Hände streicheln von hinten meine Beine, doch das, was mich wirklich aus der Fassung bringt, ist, dass er die Innenseite meines Schenkels küsst. "Ardan!", keuche ich. Meine Hände suchen nach Halt. Eine krallt sich an seinen Haaren fest, die andere am Schuhschrank. Ich komme mir so nackt vor, aber auch so begehrt. Diese Küsse bringen mich in eine andere Welt, in ein anderes Universum. Ist das überhaupt real? Seine göttlichen Lippen küssen meine hochsensible Haut. Es macht mir nicht einmal etwas aus, als er meinen Rock ein wenig anhebt. Erst, als nicht nur seine Lippen, sondern auch seine Zunge meine Haut verwöhnen, keuche ich wimmernd auf. Schnell schnellt meine Hand zu meinem Mund. Ich würde nur laut werden, wenn ich meine Hand nicht runternehme.

HerzensdiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt