Kapitel 40

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Why Don't We - 8 Letters

Der Tag beginnt gut gelaunt und mit Sonne. Zwar bin ich noch müde, aber das wird sich sicherlich legen, wenn ich Ardan sehe. "Hat da jemand die Sonne gekitzelt oder wo ist die traurige Cana hin?", fragt Yasmin. "Ich war nie traurig", leugne ich schmunzelnd. Was soll ich heute anziehen? Die helle Jeans auf jeden Fall. Welches Oberteil? Vielleicht das rote mit der aufgestickten Rose? Ja, darauf habe ich Lust. Ich parfümiere mich davor, trage viel Deo auf und sprühe mich noch einmal nachdem ich mich angezogen habe. Ich bin schon viel wacher und motivierter, kann selbst beim Zähneputzen nicht aufhören zu grinsen. Heute geht es ins Sea Life. Heute macht mich einfach alles glücklich. "Sind die Jungs schon wach?", frage ich. "Bestimmt pennen sie noch." Das ist meine Chance. Mit einem versteckten Grinsen gebe ich Bescheid, dass ich die Jungs wecken gehe. Meine Brust wölbt sich schon vor Freude auf Ardan. Oh Mann, ich bin einfach so glücklich! Ich hüpfe auf die Terrasse und klopfe. Ramzi schläft sehr fest. Man kann ihn nur im Team wecken, also ist es sehr unwahrscheinlich, dass er die Tür öffnet. Wieder klopfe ich und höre dann Schritte. In mir braust weitere Freude auf und als die Tür geöffnet wird und ich seine müden, grünen Augen sehe, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Schmunzelnd fährt er sich durch sein Haar. Zu schade, dass er ein T-Shirt anhat. "Guten Morgen, Mopsi." "Morgen", quietsche ich und trete hinein. Langsam schließe ich die Tür, lasse sie aber nicht ins Schloss fallen. Ich will jetzt gerade sehr gerne ganz allein mit ihm sein.

"Sind die anderen schon wach?", flüstere ich. Er verneint es kopfschüttelnd. Sehnsüchtig schaue ich ihn an. Ich will ihn sehr gerne umarmen. Ich weiß nicht, ob er es mir ansieht, aber er lächelt irgendwie wissend. Langsam öffnet er seine Arme und lockt mich zu sich. Ja! Sofort drücke ich mich an ihn, höre sogar sein sanft schlagendes Herz. Das ist so intim, so schön. Es kribbelt in den Lymphknoten und auf dem Rücken. Von der Gänsehaut am Körper brauche ich gar nicht anfangen. Gehört das schon zum Verliebtsein? Es ist wunderbar. Seine großen Hände fahren sanft über meinen Rücken, herrlich. Wir denken gar nicht an die Konsequenz, wir leben einfach im Hier und Jetzt. Sein natürlicher Duft ist so himmlisch schön. Es ist etwas Sanftes, etwas Unbeschreibliches. Es macht ihn noch schöner, als er ist. Langsam schaue ich zu ihm auf, sehe seine sanften Züge, die mit seinen leuchtend grünen Augen harmonieren. Sein schönes, zartes Antlitz wirkt wie ein Kunstwerk, welches ich tausendmal mit meinen Fingern nachzeichnen will. Seine schönen Lippen heben sich zu einem kleinen Lächeln. Meine Finger kraulen hibbelig seine Schultern. Dass seine Hände immer noch auf meinem Rücken liegen, lässt mich hochfliegen und starkes Bauchkribbeln bekommen. "Willst du Bananenscheiben?" Ich muss irgendwie lachen. Das passt überhaupt nicht zur Situation. "Ramzi wollte Bananen in Scheiben und hat mich angebettelt, ihm welche zu machen. Am Ende hatte er Verstopfungen, komm." Er führt mich zum Kühlschrank und holt den Teller hervor. "Ihr habt so einiges mitgenommen, fällt mir auf." Mit dem Teller setze ich mich auf den Stuhl und esse die kalten Scheiben.

"Bist du gerade eben aufgewacht?" "Ich war wach im Bett. Einer muss die Kinder ja wecken." Ich schmunzele. "Dafür brauchst du Hilfe. Ramzi zu wecken wird echt schwer." Munter esse ich die Bananenscheiben, lege den Teller in die Spüle und laufe mit ihm hoch, wo ich mich schnell auf Ramzi schmeiße, der nur tief brummt. "Aufstehen." Er verneint es. Ich locke Ardan zu mir und sage ihm, dass er sich vor Ramzi setzen soll. "Soll ich ihn wach küssen?", schmunzelt er. "Ja", brummt Ramzi, der tief und voller Leidenschaft ausatmet. Wir wenden mit verzogenem Gesicht den Blick ab und versuchen den Mundgeruch unseres Freundes zu überleben. "Möchtest du etwas Mundspülung trinken?", keuche ich atemlos. Ramzi brummt nur. Ardan und ich rütteln wieder an ihm, ich ziehe an seinen Haaren und höre ein lauteres Brummen. "Ja, zieh fester an meinen Haaren. Packt mich härter an." "Aber dafür musst zu aufstehen." Er dreht sich auf den Bauch. "Ramzi", seufze ich. "Ich hab' Zeit." "Hast du nicht." "Ich muss nicht frühstücken." Frustriert erdrücke ich ihn. "Pfui, ich will Ardan-Liebe", murmelt er. Dann müssen härtere Maßnahmen her. Schmunzelnd stehe ich auf und fülle etwas Wasser in meine Hände, welches ich dann auf Ramzis Gesichtshälfte schütte. Er keucht und steht auf. "Ich ertrinke!" Schmunzelnd sehen Ardan und ich uns an. "Geh duschen, damit du ganz wach bist", schlägt Ardan vor. "Nur, wenn du mitkommst." "Vielleicht ein andermal." Ramzi steht endlich auf und schafft es, Miran zu wecken. "Lass mich erst Zähne putzen." "Ich mache mich schon nackig." Miran seufzt nur. "Ich glaube, ich sollte nach unten." Kurz sehe ich in Ardans Augen und senke verlegen den Blick. Ich stehe auf und laufe die Treppen hinab.

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