Kapitel 73

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ZAYN - PILLOWTALK

Wir fahren schweigend los. Ardan scheint perplex von meiner Entscheidung zu sein, aber er hat mir nicht widersprochen. Wieso denn auch? Er will es doch auch. Er ist bereit und ich bin bereit. Es gibt nichts, was mich aufhält. Wer wird uns sehen? Niemand, denn wir werden in seinem Zimmer sein. Seine Eltern sind ebenfalls nicht da. Es scheint so, als ob sich das Schicksal den perfekten Tag für uns ausgesucht hat. Seine Hand ruht auf meinem Schenkel. Sie hält mich so warm, sie ist wie für meine Haut geschaffen. Es ist verrückt, dass wir gleich etwas erleben werden, was keiner von uns sonst erlebt hat. Es wird unser erstes Mal sein. Wir haben schon etwas, was unser erstes Mal ist, nämlich eine Beziehung. Wir hatten gemeinsam unseren ersten Kuss und gleich haben wir gemeinsam unser erstes Mal Sex. Das finde ich echt schön. Ich schmiege mich an seinen Arm und scheue mich nicht, seine Hand höher zu platzieren. Anhand seiner Mimik erkenne ich, dass ich ihn damit überrasche. Ich schlage sogar meinen Schenkel über den anderen, um so seine Hand einzuquetschen. "Cana, bist du dir sicher?", lässt er seine Frage endlich raus. Ich weiß, dass er mir diese Frage schon stellen wollte, als ich ihm gesagt habe, dass ich es tun will. "Ja, das bin ich." Beruhigend fahre ich über seinen Arm und setze einen Kuss auf seinen Trizeps. "Ich möchte es wirklich tun." Auf seinem Gesicht machen sich kleine Anzeichen der Vorfreude breit, aber er versucht sich, so gut es geht, zu beherrschen. Je näher wir dem Haus kommen, umso mehr steigt meine Lust.

Er führt mich ins Haus. Seine Hand liegt ruhig auf meinem Kreuz, wärmt mich und vermittelt mir das Gefühl des Schutzes. "Hast du Durst?" Ich nicke und als er sich gerade in die Küche begeben will, halte ich ihn auf. Ich schüttele den Kopf. Mein Durst ist ein ganz anderer. Meine Lippen öffnen sich keinen Millimeter, doch er versteht meine Metapher. Seine Pupillen sind ein wenig größer als sonst. Er wirkt sehr beherrscht. Wie es dann gleich sein wird? Ich erschaudere, wenn ich daran denke, was er mich fühlen lassen kann. Meine Atmung beschleunigt sich bei diesem Gedanken und in meinem Unterleib beginnt es verdächtig zu kribbeln. Seine Hand streichelt meinen Rücken, als ob er mir sagen will, dass er Geduld hat. Ich bin das Gegenteil momentan, indem ich ihn an seinem Handgelenk schneller die Treppen hochziehen will. Im Zimmer ist es nicht mehr so frisch, wie heute Morgen. Vielleicht ist es besser, wenn sie gleich oder später wieder diese Temperatur in das Zimmer bringt, weil ich immer mehr Hitze im Körper spüre. Ich drehe mich zu Ardan, der langsam die Tür schließt und sie vorsichtshalber verriegelt. Alleine das macht mich so unfassbar gefügig. Alles, was er tut, macht mich gefügig. Er nimmt meine Hand, bevor er zum Fenster läuft und die Jalousien hinunterrollen lässt. Der Raum ist fast abgedunkelt, aber dennoch kann ich seine Silhouette erkennen. Er bewegt sich zu seinem Nachttisch, wo er die Tischlampe anschaltet. Sie ist hell genug, mehr brauchen wir nicht. Sie gibt uns das perfekte Licht für die perfekte Stimmung.

Und jetzt? Ich atme tief durch. Ich will es tun. Ich bin mir sicher. Ich will die schönen Berührungen spüren. Ich will die innige Liebe spüren. Ich will ihn spüren. Wir stehen mit einem geringen Abstand zueinander, schauen uns in die Augen. Seine grünen Augen, die auf meine goldenen Augen treffen. Durch das Licht wirken sie dunkler, aber es verleiht ihnen ein wunderschönes Funkeln. Er verschränkt seine Finger mit meinen, bevor er sie zu seinen Lippen führt und meine Handrücken küsst. Diese Geste lässt mich kichern, ich spüre meine Hyperaktivität aufbrausen. Ardan setzt langsam einen Schritt auf mich zu, nun streifen sich unsere Brustkörbe. Mein Lächeln verfliegt. Mich besetzt Aufregung und steigende Erregung. Seine fülligen Lippen teilen sich und wir befeuchten uns synchron die Unterlippen. Er mustert mein Gesicht wieder. Nebenbei streicheln seine Daumen meine Handrücken. Wird er den ersten Schritt machen oder soll ich es tun? Ich würde einfach mit dem Küssen beginnen. Genau das tut Ardan auch jetzt, als hätte er es mir von den Lippen abgelesen. Seine Lippen berühren meine mit einer neuen Intensität. Ich spüre das Ziehen im Unterleib, als er sanft an meiner Unterlippe zieht. Ardan legt seine großen Hände auf meine Taille, um mich noch näher an sich zu ziehen. Spürt er schon meinen erhöhten Herzschlag? Meine Energie steigt, ich kralle mich an seinen Haaren fest und ziehe sanft an ihnen, während seine und meine Lippen sich die Liebe schenken, die wir nicht in Worten ausdrücken können.

HerzensdiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt