Khalid - Better
"Tatsächlich." Es legt sich ein Lächeln um die Lippen seiner Mutter. "Das ist mein kleiner Ardan und daneben seine Zukünftige. Unglaublich! Ich erinnere mich gar nicht an diese Bilder." Das sind tatsächlich Ardan und ich. Ich kann das gar nicht glauben. Was ein Schicksal! Ich drücke ganz aufgeregt Ardans Hand. "Ich schaue mal in den Fotoalben nach. Vielleicht haben wir ja auch welche." "Hast du auch Nacktfotos von Baby-Ardan?" "Mopsi", murrt Ardan. Seine Mutter und ich kichern. "Ich hole sie dir. Hier." Sie reicht mir meine Fotos zurück und huscht ins Schlafzimmer für die Alben. Das ist so aufregend! "Anscheinend kennen wir uns ein Leben lang", lächelt er mich an. Er hat schon viel mehr Farbe im Gesicht und wirkt durch unser kleines Ausruhen auch wacher. "Wieso hast du mir nicht schon damals deine Liebe gestanden?", frage ich streng. Durch sein Grinsen muss ich mir meins unterdrücken. "Ich bin schüchtern, Mopsi. Du kannst ziemlich einschüchternd sein. Da brauchte ich meine Zeit." "So lange?" "So lange", wiederholt er. Ardan hört gar nicht mehr auf zu lächeln und mich steckt er damit an. Ich fange über seine Wangen. "Die tun schon vom Lächeln weh", erzählt er mir. "Positiv empfundener Schmerz." Das erinnert mich an eine seiner vergangenen Philosophien.
"Hast du irgendwelche Schmerzen?" Ich fahre mit meiner Hand seinen Hals hinab. "Nein. Hast du Beschwerden?" Ich verneine es zungenschnalzend. "Wo mag dein Bruder mich treffen wollen? Kommst du mit?" "Natürlich! Als ob ich dich alleine zu ihm lasse. Ich bin mir sicher, dass wir ins Restaurant gehen. Ich halte ihn zurück. Er ist ein lieber Kerl." "Ich hoffe, ich kriege seinen Segen", lächelt Ardan. Mein Daumen legt sich auf sein linkes Grübchen. "Kriegst du. Ich verprügele ihn sonst." "Soso. Mopsi scheint die Aggressive in der Familie zu sein." Ich nicke stolz. "Ich habe meinen Vater schon im Kleinkindalter mit einer Gabel attackiert." "Furchtlos selbst bei jemanden der bestimmt fünfmal so groß wie du warst in dem Moment." Er lacht leise. Ich nicke stolz. "Also solltest du es wagen, mir etwas antun zu wollen, kannst du dir sicher sein, dass du danach zählen musst, wie viele Zähne du verloren hast." "Dafür lässt sich sicherlich eine Formel einrichten. Die Mopsi-Formel. X stellt die fehlende Anzahl der Zähne da und das Sigma-," Ich drücke ihm seufzend meine Hand auf den Mund. Es ist verstörend, wie er alles mit Mathe verbindet. Die Mutter kommt wieder ins Zimmer, hebt amüsiert die Augenbrauen bei unserer Lage. "Belästigt mein Sohn dich wieder mit seiner Matheliebe?" "Es ist nicht in Worte zu fassen, wie schlimm es ist", schmunzele ich. Ardan und ich rutschen zur Mutter auf, die vor uns drei verschiedene Alben ablegt. Er und sie tauschen kurz Blicke aus, woraufhin sie ihn anlächelt. Ardan senkt den Blick auf die Alben, lächelt nur kurz. Ist alles okay?
"Hier, Cana. Das waren die ersten Bilder von meinem Wonneproppen. Er hatte so helle Haut. Auf manchen Bildern leuchtet sein Hintern deshalb", prustet sie los und ich gleich mit her. "Das muss ich sehen!" "Mopsi", murrt er neben mir. Diese Chance werde ich mir nicht entgehen lassen. Oh Gott, ist er süß! Als Kind hatte er hellbraunes Haar und schon damals wirkten seine Augen stechend grün. Ich muss sofort mitlächeln, als ich ihn auf einem Bild zahnlos in die Kamera lachen sehe. Er war verdammt blass als Kind. Blasser als Dilan und das heißt schon was. Als die Nacktbilder in der Wanne kommen, muss ich kichern. "Das Bild muss ich mir kopieren lassen." Ich kitzele Ardans weißes Popöchen auf dem Bild. Wie niedlich er auf dem Bauch liegt und seine kleinen Ärmchen ausstreckt. Über das ganze Album erduldet er meine Neckereien. Jetzt kann ich mir das nächste zur Hand nehmen. Dabei bemerke ich schon wieder, wie die beiden Blicke austauschen. Der, der Mutter ist dieses Mal ... keine Ahnung. Der Blick wirkt so, als ob sie sich bei Ardan absichern möchte. Ich frage ihn, wenn wir wieder alleine sind. Ardan ist auf den Bildern schon ein gutes Stück gewachsen, aber laut der Mutter noch kein Jahr alt ... und schon damals hat es anscheinend mit seiner Krankheit angefangen. Auf einem Bild trägt er eine Sauerstoffbrille, auf dem anderen liegt er in einem Krankenhausbettchen und neben ihm sein Vater. Im Hintergrund sehe ich die ganzen Monitore. Oh Mann. Das macht mich verdammt emotional.
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Herzensdieb
RomansaSpin-Off zu Akzeptanz. Sie hat ihre Mutter als Vorbild und will genau so eine rührende und bissige Liebesgeschichte, wie sie. Sie entspricht dem Ebenbild ihrer Mutter und eifert ihr gerne nach, auch wenn sie vom Charakter her weicher ist. Wie ihre M...