Kapitel 72

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Rita Ora - Cashmere

Ardan hält mir die Tür offen, als ich in sein Auto steige. Heute trage ich mein grünes, kurzes Kleid und es rutscht mir oft nach oben. Schämen tue ich mich deshalb aber nicht. Wieso denn auch? Ardan verurteilt mich deshalb nicht. Seine Hand legt sich auf meinen Schenkel, da wo ich es am liebsten habe. Seine Wärme fühlt sich so angenehm an. Ich will nie, dass er aufhört, mich am Schenkel zu berühren, weil es dort immer so schön warm wird. Im Winter würde er mich gut mit seiner Hand wärmen. Ich bin bereit für den heutigen Tag. Heute wird es ein schöner Tag. Wir wollen wieder an den See und dort schwimmen. Unter meinem Kleid trage ich einen Bikini, der ebenfalls grün ist - grün, wie seine Augen. Hoffentlich wird es ihm gefallen. Ich bin mir heute so sicher dabei. Meine Brüste wirken so viel größer, weshalb sollte ich mich dann noch schämen? Der heutige Tag wird ein guter Tag, ich spüre es. Egal, wo ich hingucke, ich kriege ein gutes Gefühl vermittelt. Heute geht es auch Ardan wirklich sehr gut. "Ich kann heute alles essen, was ich will", sagt er mir. Ich freue mich ungemein deshalb. Wir sind schon am See. Er leuchtet heute so sehr und er wirkt so klar, so türkis, so wunderschön. Ardan zieht mir das Kleid langsam aus, nimmt meine Hand und läuft mit mir zum Wasser. Als wir auch Didem hier sehen, sehen wir sie entgeistert an. "Was willst du hier?", fauche ich sie an. Sie wirkt eingeschnappt und verdreht ihre Augen. "Bald erfährt jeder von euch und dann seid ihr kein Paar mehr. Dafür sorge ich!" Uns vergeht die Lust auf das Wasser, aber die Lust auf den Gegenüber ist gestiegen.

Ich werde auf sein Bett geschmissen und mit Küssen übersät. Mein Körper fühlt sich so anders an. Ich fühle mich so bereit und so begehrt. Als seine Hände über meine Hüften wandern, hebe ich sie an, weil ich davon ausgehe, dass er mich ausziehen will, doch er schüttelt lächelnd den Kopf. "Noch nicht, Mopsi." Er zwinkert mir zu. Ich kichere verlegen, setze mich auf und küsse ihn, ziehe ihn aufs Bett und setze mich dann auf seinen Schoß. Ich will ihn überall berühren. Sein Rücken ist so muskulös. Es gibt keine Sorgen, es gibt keine Probleme. Es gibt nur uns. Meine Hand wandert von seinem Rücken zu seiner Brust, wo er seine Hand auf meine legt und mich anlächelt. "Ich liebe dich", gesteht er nach kurzer Stille. Ich weiß nicht, was in meinem Körper passiert, dass mir deshalb die Tränen aufsteigen und ich ihn stürmisch küsse. Mein Körper verspürt keine Anspannung. Ich weiß, was ich zu tun habe. Mein Körper beginnt schon, ohne dass ich es mitbekomme. Ja, wir sollten es tun. Ich bin mir sicher dabei. Es ist besser, wenn wir uns vereinen. Ardan entzieht sich aus dem Kuss. Seine Augen sind leicht gerötet. "Cana, bist du dir sicher, dass du es tun willst?", keucht er. Ich nicke eifrig. "Ja, ich will es tun. Ich will dich spüren. Ich vertraue dir." Er lächelt, seine Augen werden hellgrün. Diesmal küsst er mich stürmisch. Seine Hände gleiten langsam meinen Rücken hinab, bis er meinen Po berührt und sanft zukneift. Es fühlt sich so gut an. Es kribbelt. Wir lösen uns schwer atmend voneinander, woraufhin ich mich an seine Brust schmiege. Jetzt spüre ich nichts mehr. Nicht einmal seine Hände und seinen Herzschlag. Ich schließe meine Augen.

Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich schwarz. Es war ein Traum. Nur ein Traum. Ich fühle mich nicht sonderlich entsetzt, weil ich im Traum mit Ardan Sex haben wollte, nein, ich bin irgendwie froh darüber. Warum, weiß ich nicht. Ich bin einfach nur froh darüber, dass ich es so verarbeitet habe. Im Moment bin ich nicht einmal müde. Wie viel Uhr ist es überhaupt? Gott, ist mein Display hell! Ich verziehe bei der Grellheit das Gesicht und dimme die Helligkeit. Noch einmal kneife ich die Augen zusammen, sehe kleine, komische Sterne und kann dann die Uhrzeit lesen. 03:01 Uhr. Wann bin ich denn eingeschlafen? Ich muss wohl dann eingeschlafen sein, als ich noch am Handy irgendetwas gelesen habe. Heute in wenigen Stunden gehen wir auf den Sommerdom, ich freue mich schon. Ich hatte immer gute Erinnerungen, was den Dom angeht. Wir hatten immer Spaß als Truppe und dieses Mal wird es noch besonderer sein, weil Ardan dabei ist und das Gefühl der Freundschaft vermittelt bekommt. Ich strecke mich, ich spüre ein Kribbeln der Aufregung im Bauch. Der Traum hat mich so positiv gestimmt, auch wenn Didem dabei war. Ardan und ich waren auf einer Ebene, wo wir uns wirklich sehr nah waren. Es ist einfach schwer zu erklären. Ich will einfach nur dieses Gefühl der Zufriedenheit nicht loswerden. Mir ist nicht ganz klar, was genau mich so zufrieden macht, ob es der Sex im Traum war oder diese Atmosphäre, diese Zufriedenheit, das schöne Gefühl, was ich einfach in diesem Moment vermittelt bekommen habe.

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