Alessia Cara- Growing Pains
Ich bin so verdammt aufgeregt. Diese zwei Stunden Kunst muss ich noch totschlagen und dann werde ich den restlichen Tag mit Ardan verbringen. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag geschwänzt und wäre sofort zu ihm gegangen, aber ich war doch zu schüchtern, um ihn diesen Vorschlag zu machen. Gerade laufe ich in den Kunstraum und sehe, dass Ardan mit dem Lehrer redet und ihm einen Zettel gibt. "Gut, ich drück dir die Daumen." Ardan bedankt sich und schaut dann zu mir. Wie? Aber unser Treffen? "Ich schreibe dir", gibt er gedämpft von sich und verabschiedet sich lächelnd von mir, ehe er geht. Wohin geht er? Wird das Treffen trotzdem stattfinden? Gerade fühle ich mich dezent gekränkt, weil ich mich doch so gefreut habe. Vielleicht treffen wir uns ja doch, denn er will mir ja schreiben, aber vielleicht will er sagen, dass es heute doch nichts wird. Aber, wenn es heute doch nichts wird, dann hätte er mir doch vorher Bescheid gegeben. Sollte ich es vielleicht den Mädels erzählen, die gerade in den Raum treten? Ich würde gerne, aber irgendwie kann ich nicht. Etwas hält mich auf und es würde eher ungewollt rauskommen, weil ich sowieso jetzt deshalb grübele. "Wo ist dein Ehemann?", fragt Yasmin. Ich verdrehe meine Augen und zeichne schlecht gelaunt Bögen auf den beschmutzten Tisch. "Was ist los?" Ich zucke mit meinen Schultern. Es liegt daran, dass Ardan jetzt weg ist und unser gemeinsamer Tag gestrichen werden kann. Heute habe ich auch noch meine Tage bekommen - jetzt bräuchte ich eine Wärmeflasche. "Ich will nach Hause." Und danach am liebsten zu Ardan. "Komm, diese zwei Stunden überlebst du noch."
Ich bin aufgeregt. Ardan hat mir geschrieben, dass ich immer noch kommen kann und das am liebsten so schnell wie möglich. Oh Mann, ich bin so hibbelig! Was soll ich anziehen? Ich habe zu wenig Zeit! Unruhig zupfe ich mir die Augenbrauen und schaue sofort auf mein vibrierendes Handy. Verdammt! Scheiße, ich habe zu viel am Bogen weggezupft. Keuchend halte ich mir die kahle Stelle und seufze. Ich bin so nervös, dass ich nichts auf die Reihe kriege. Ich kriege verdammt schlechte Laune deswegen, weil ich nicht einmal duschen kann, weil ich so unter Zeitdruck stehe. Wie soll ich mit fettigen Haaren dahin? Ich seufze frustriert und suche nach einer anderen Hose, weil meine schwarze Periodenhose wegen meines Bluts beschmutzt ist. Ich kann in keiner hellen Jeans zu ihm, aber meine andere schwarze Hose ist in der Wäsche! Ich könnte jetzt losweinen, aber ich reiße mich noch am Riemen. Ich ziehe mir eine graue Jogginghose an und lasse meinen großen, schwarzen Periodenpulli an. Soll ich einfach so gehen? Verdammt, ich habe keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich muss los! Hysterisch nehme ich die Tüte mit seinem Pullover, den ich nicht einmal gewaschen habe, parfümiere mich mit einem echt miesen Gefühl und laufe dann dick angezogen aus dem Haus. Ich will nicht mehr zu ihm, weil das alles so chaotisch zuging zu Hause. Als ich nach Hause kam, habe ich seine Nachricht gelesen und konnte mir gar keine Zeit lassen, weil ich plötzlich so nervös wurde. Ich habe alles in zehn Minuten irgendwie hingekriegt, obwohl ich gar nichts gemacht habe.
Komplett unsicher stehe ich vor der Haustür und will gar nicht klingeln. Deshalb klopfe ich nur ganz sanft und verfluche Ardans guten Ohren innerlich. Mit einem Lächeln öffnet er die Tür, welches sofort fällt. "Hey, was ist los?" Ein wenig gegen meinen Willen trete ich hinein und ziehe mir die Schuhe aus. Mein Magen zieht sich zusammen und mir ist wieder ganz warm. Ich platze gleich vor Frust! Ich will mir nicht einmal meine Jacke ausziehen und seufze bei seinem fragenden Blick. "Was ist passiert?" "Alles", setze ich gestresst an und ziehe mir meine Jacke aus, weil mir total heiß ist. "Ich war total unter Zeitdruck, konnte nicht einmal duschen, ich habe meine Augenbrauen falsch gezupft, habe Hunger, bin geschwächt, habe Schmerzen, mir ist total warm, ich sehe aus wie ein Müllsack aus Baumwolle, ich konnte nicht einmal deinen Pullover-," "Hey, ganz ruhig, beruhige dich bitte", unterbricht Ardan meinen Redefluss an Problemen und legt seine Hände auf meine Oberarme. Sofort verstumme ich und schaue ihn mit offenem Mund an. "Ich finde, dass du trotzdem wunderschön aussiehst, Cana." Und jetzt habe ich das Gefühl, dass tausend Grad in mir herrschen. In meinem Bauch finden kleine Explosionen statt und ich schreie innerlich bei seinem Kompliment. Er findet mich hübsch. ER FINDET MICH HÜBSCH! Ich darf nicht hysterisch werden. Mein Mund will etwas ansetzen, aber ich kriege kein Sterbenswörtchen raus. Ich bin total rot und habe das Gefühl, dass sich alles dreht. Dieses Kompliment hat irgendwie all meine Probleme beseitigt. "Wirklich?", hauche ich schon fast verzweifelt, weil in mir wieder das Chaos herrscht, welches mir schon bekannter ist, als mein Nachbar. Er lächelt. Oh Mann, ist sein Lächeln hinreißend.

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Herzensdieb
RomanceSpin-Off zu Akzeptanz. Sie hat ihre Mutter als Vorbild und will genau so eine rührende und bissige Liebesgeschichte, wie sie. Sie entspricht dem Ebenbild ihrer Mutter und eifert ihr gerne nach, auch wenn sie vom Charakter her weicher ist. Wie ihre M...