Ciara - Dance Like We're Making Love
Wir verlassen die Tanzfläche nach unserem Tanz wieder. Nun beginnt das ganz traditionelle Tanzen, die ganz laute Musik und der ganz starke Bass, den man sogar im Bauch spüren kann. Es war schön, das kann ich überhaupt nicht abstreiten. Ich musste auch lächeln, als seine Eltern getanzt haben. Es ist echt schön, diese Verbundenheit auszuleben. "Wie lange bleiben wir?", frage ich dicht an Ardans Ohr, weil es zu laut ist. "Wenn du magst, können wir auch jetzt gehen." Darauf schüttele ich den Kopf. "Nach dem Essen können wir beide aufbrechen. Meine Eltern bleiben noch sicherlich lange." Okay, was sollen wir so lange machen? "Können wir nicht jetzt schon ein wenig über dich reden?" "Bei dieser Lautstärke müssten wir uns sicherlich oft wiederholen. Später, Mopsi", sagt er mir wieder dicht an mein Ohr. Na toll, ich muss mich also doch irgendwie gedulden, aber wie soll ich das machen? Die Snacks und Früchte könnte ich doch solange essen. Ich mag die Maissnacks so sehr, vor allem, da ich mir immer das Gewürz von den Fingern lecken kann. Jedoch bin ich der Ansicht, dass ihr Geschmack bei zu vielen irgendwie verloren geht. Essen schmeckt allgemein am Anfang immer besser, als später. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass wir anfangs eben das starke Hungergefühl verspüren und danach Stück für Stück das Hormon der Sättigung eintritt. "Hmm", summe ich nachdenklich. Ob man als Neurologe alles mit dem Hirn assoziiert? Also, dass man oft bei gewissen Tätigkeiten an den Ablauf im Körper denken muss? Es kommt mir nämlich so vor, als ob ich es tun würde, wenn ich dann im neurologischen Bereich tätig bin. Die eine Stunde schlage ich mit Lesen von neurologischen Beiträgen und Quatschen mit der Mutter tot, die dann wieder mit ihrem Mann tanzen geht.
Ardan tippt mich an, um mir Bescheid zu geben, dass er auf die Toilette geht. Wenn ich es richtig von seinen Lippen ablesen konnte, hat er sich dafür entschuldigt. Hach, Ardan ist so gut erzogen. So einen Sohn wünscht man sich doch gerne. Mama würde ihn sicherlich lieben ... wann es zu einem Zusammentreffen kommt, kann ich ja in einigen Jahren entscheiden. Wie dann Baba auf ihn reagieren würde? Ardan wirkte ja beim ersten Aufeinandertreffen recht eingeschüchtert, weil Baba ein Riese ist. Aber er ist eigentlich ein ganz Lieber - abgesehen von den einen oder anderen Schlägereien, von denen mir Mama erzählt hat. Aber Ardan würde er doch nicht schlagen ... oder? Nein ... oder? Mein Gesicht verzieht sich leicht hysterisch. Oje, oje, das wird ein Desaster. Aber darüber sollte ich mir noch keinen Kopf machen, weil es jetzt noch eh keiner erfahren wird. Ich lasse meinen Blick über die Menschen schweifen. Einige Mädchen schauen sofort weg, ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Da sie keine kurdischen Gewänder tragen, gehe ich mal davon aus, dass es Türkinnen sind - vielleicht sind sie ja mit Ardan irgendwie verwandt? Na ja, ich schaue dann mal weiter. Oh, das Mädchen trägt ein schönes kurdisches Kleid. Mir gefällt das Lila. Ich glaube sogar, dass ich jetzt weiß, welche Farbe mein nächstes Kleid haben soll. Das muss ich Mama sagen. Mein Blick gleitet weiter. Ein Junge schaut mich an. Er denkt nicht einmal dran, wegzuschauen. Fragend ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Was will er jetzt? Oder schaut er mich gar nicht an und ich bilde es mir nur ein?
Ardan setzt sich wieder zu mir. "Wen guckst du da an?" Ich nicke zum Typen hin, der nun gar nicht mehr zu uns schaut. Ardans Augenbraue hebt sich. "Willst du mich eifersüchtig machen?", fragt er mich wieder dicht am Ohr. Diesmal schüttele ich den Kopf. "Er hat gerade geguckt." Er nickt verstehend, woraufhin er mit seinem Stuhl näher zu mir rückt. Ardan sollte öfter Hemden tragen. Sie lassen ihn so unfassbar sexy wirken. Wenn er jetzt noch den ersten Knopf oder die ersten beiden Knöpfe öffnen und keine Krawatte tragen würde, dann würde ich versuchen, meinen Kopf dort hineinzustecken - oder meinen ganzen Körper. Wie er neben mir sitzt, oh Gott. Ich würde am liebsten auf seinen Schoß klettern. Er hat sich auf dem Stuhl zurückgelehnt, die Beine sind locker gespreizt und seine Hände liegen auf seinen Schenkeln. Er braucht nur einmal auf seine Schenkel zu klopfen und ich würde auf ihn springen. Oh Gott, dieser Junge verführt mich und dabei tut er nichts, außer zu sitzen. Ardan schaut konzentriert zum Jungen. Sein Blick ist gemischt. Da kommt der typische Freund aus ihm raus, der zeigen muss, dass ich zu ihm gehöre. Sein Kinn ist leicht angehoben, wodurch seine Konturen besser betont werden. Hach, da könnte ich mit meiner Zunge rüberfahren. Seine Hand legt sich auf meinen Schenkel - weit oben. Seine Hand ist so groß, dass ich leichte Bedenken habe, wenn er seine Finger spreizt. Nicht, dass er mich an der Stelle berührt, die er nicht berühren soll. Vorsichtshalber schiebe ich sie ein wenig nach unten. Ich weiß nicht, wie er es aufgenommen hat, aber damit wollte ich nicht auslösen, dass er meinen Schenkel auf und ab fährt. Vielleicht sollte ich mich einfach ablenken, damit ich das Kribbeln und Ziehen nicht so stark spüre. Aus dem Täschchen fische ich mein Handy raus, wo ich viele Nachrichten von Yasmin lese.
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Herzensdieb
RomansaSpin-Off zu Akzeptanz. Sie hat ihre Mutter als Vorbild und will genau so eine rührende und bissige Liebesgeschichte, wie sie. Sie entspricht dem Ebenbild ihrer Mutter und eifert ihr gerne nach, auch wenn sie vom Charakter her weicher ist. Wie ihre M...