Ruth B. - Mixed Signals
"Wann willst du den anderen sagen, dass wir zusammen sind?", fragt er mich. Oh, das wird niemals passieren. "Äh ... ich weiß nicht so recht." Ich kann das nicht vor Ramzi sagen. "Die Gefahr wäre groß, dass meine Brüder es mitbekommen", erzähle ich. Ramzi muss ich vorweg lassen. "Stimmt, ich habe nicht richtig nachgedacht." "Alles gut", beschwichtige ich. "Kommst du mit uns auf den Sommerdom? Bist du gesundheitlich in der Lage dazu?" Er zieht die Luft ein. "Ich bin immer noch sehr verschreckt deshalb, also glaube ich nicht, dass ich auf die Geräte kann, aber ich kann dennoch mitkommen." Ich schmolle. Es ist echt schade, dass er dort eingeschränkt ist. "Aber dir geht es doch gut, oder? Du und deine ... Herzprobleme." Ardan wirkt sehr besorgt. "Die sind nicht schlimm, ich sterbe nicht davon. Was hast du in deinem Buch stehen? Fürchte dich nicht vor dem Tod, denn die Bitterkeit liegt in der Furcht vor ihr?" "Aber du bist nicht in Lebensgefahr?", fragt er etwas in Rage. "Natürlich nicht." Beruhigend fahre ich seine Arme hinab. "Aber damit will ich nur sagen, dass ich mir keine Sorgen mehr mache. Ich habe meine Mama an meiner Seite, die sich bestens um mich kümmert." Verlegen senkt er seinen Blick. "Stimmt, sie ist ja eine Ärztin. Ich erinnere mich daran, als sie sich um mich gekümmert an." "Meinst du auf der Allgemeinchirurgie?" "Das auch, aber ich meinte eher, als mein Blutdruck bei euch gestiegen ist. Ich musste das Essen, was sie vor mich hingestellt hat, weil es gesund ist." Wir beide lachen.
"Backen wir morgen die Kekse?" In seinen Augen sehe ich, wie gerne er sie backen möchte. "Klar, wenn du mir morgen noch in die Augen schauen kannst." Neckend hebe ich meine Augenbraue. Verlegen senkt er den Blick. "Cana, du weißt wieso", murrt er. "Ich ärgere dich doch nur", werfe ich lachend ein, als ich mich auf ihn schmeiße. "Du bist ein süßer Fratz." Er kriegt einen Schmatzer von mir. Mein Blick gleitet zu seinem Kleiderschrank, woraufhin mir sofort ein Schlüsselwort ins Gedächtnis kommt. "Hast du die Kondome noch?", flüstere ich. Etwas zögernd schaut er zu mir. "Gut möglich." "Okay. Deine Boxershorts sitzen recht eng." "Willst du eine andere?" "Nein, aber es wundert mich, dass dich das nicht stört." Zu spät halte ich inne. Er versteht gar nicht, was ich damit gemeint habe. "Wie meinst du das?" Brummend schaue ich weg. "Mopsi, schau mich an und gestehe mir, was du da gesagt hast." "Nichts Großes." Ich beiße mir auf die Zunge. Sein Kopf schwebt vor meinem, es ist schon warm hier, muss ich echt zugeben. "Machst du Anspielungen auf meine Größe?" "Nichts Böses auf jeden Fall." Jetzt grinst er selbstgefällig. "Verstehe, Mopsi. Du schaust auf Dinge, auf die du nicht schauen solltest." Aufziehend strobelt er mein Haar. "Tue ich nicht." Wieso widerspreche ich mir so? Die Cana in der Badewanne ist nicht die, die jetzt auf dem Bett sitzt. "In deiner Brust sitzen wohl wie bei Faust zwei Seelen in der Brust, nicht wahr?" Ich halte inne. Einige Seiten habe ich schon gelesen. Eine Seele sehnt sich nach derber Liebeslust. "Oh", verstehe ich jetzt. Da hat er schon recht.
"Kann schon sein", gestehe ich murmelnd. Jetzt bin ich diejenige, die verlegen den Blick senkt. Ich sollte das eigentlich nicht sagen, aber ich will. Es fühlt sich schön an, bei ihm so offen und ehrlich zu sein. "Hey", setzt er sanft an, ehe er mein Kinn anhebt. "Du brauchst dich deshalb nicht zu schämen. Sex ist etwas Natürliches und Schönes." Zärtlich streichelt er meine Wange. "Ich habe es dir doch auch gestanden." "Aber ich habe dich vergrault." Tadelnd schnalzt er mit seiner Zunge. "Das war ich selber. Ein Missverständnis, weißt du nicht mehr?" Ich nicke. "Heute war es ja ziemlich intim", fügt er leicht raunend hinzu. In seinen Augen blitzt etwas auf, als er mir über meinen Kiefer fährt. "Habe ich dir wehgetan?" Seine Frage überrascht mich. "Nein, überhaupt nicht." "Was ist mit deiner Kopfhaut?" "Auch nicht, es hat nur etwas gepocht." Aber das hat es auch tiefer. Nachdenklich schaut er zur Seite. "Es war schön", beruhige ich ihn, falls er wieder Schuldgefühle hat. "Ich habe an deinen Oberschenkeln und Hüften etwas Griffiges gespürt. War das deine Haut?" "Also meine Haut fühlt sich weich an, soweit ich weiß. Meinst du vielleicht meine Dehnungsstreifen?" Er nickt. "Das kann schon gut möglich sein. Wann hast du sie bekommen?" Ahnungslos zucke ich mit meinen Schultern. "Das war in der siebten Klasse vielleicht. Meine Hüften sind schnell sehr breit geworden und vor allem mein ... Hintern." Er nickt. "Du hast wunderschöne Kurven." Ich grinse stolz. Seine Komplimente sorgen immer für ein so aufplusterndes Gefühl in meiner Brust. "Dankeschön", gebe ich mit einem riesigen Grinsen von mir.

DU LIEST GERADE
Herzensdieb
RomanceSpin-Off zu Akzeptanz. Sie hat ihre Mutter als Vorbild und will genau so eine rührende und bissige Liebesgeschichte, wie sie. Sie entspricht dem Ebenbild ihrer Mutter und eifert ihr gerne nach, auch wenn sie vom Charakter her weicher ist. Wie ihre M...