Kapitel 55

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Shawn Mendes - Particular Taste

"Habt ganz viel Spaß", murmele ich zu Mama, während unserer Umarmung. Nebenbei knutscht sie mein ganzes Gesicht ab. "Macht keinen Umfug, sonst gibt es Schläge, ja?" Mamas Stimme ist so sanft, dass mich ihre Drohung zum Schmunzeln bringt. "Mache ich." Ich werde nur mit Ardan auf eine Hochzeit gehen und dann bei ihm übernachten. "Shana, komm." Seufzend trennt sie sich von Amir, der noch einmal abgeknutscht wird. "Tschüss", schmunzelt er. Wir bleiben noch etwas, bis unsere Eltern dann ganz aus der Sichtweite sind und fahren dann nach Hause. Ich bin ein wenig aufgeregt, was die Hochzeit angeht. Yasmin hat es so geplant, dass sie angeblich mit mir bei einer Freundin übernachtet, bei der nur Yasmin übernachten wird. Ich dusche mich ausgiebig, rasiere mich überall mindestens dreimal und creme mich danach ein. Ardan besteht darauf, dass ich in seinen Schlafsachen schlafe. Welche Unterwäsche soll ich anziehen? Mein Blick fällt die ganze Zeit auf die rote Unterwäsche, aber ist das nicht gefährlich? Aber wie sollte es gefährlich sein, wenn Ardan nur das Kleid sieht? Nein, ich nehme lieber die schwarze Unterwäsche. Die Unterhose besteht auch aus Spitze, sodass man nichts durchsieht am Hintern. Meine Riemchen-High-Heels packe ich in die Tasche, genau wie mein schwarzes Kleid. Sollte ich einen roten Lippenstift einpacken oder lieber einen weniger auffälligen? Ach, ich nehme den Roten. Alles Notwendige packe ich in die Tasche, ziehe mich dann auch mal endlich an, föhne und glätte meine Haare und verlasse aufgeregt das Haus.

"Ardan wartet schon die ganze Zeit auf dich." Die Mutter nimmt mich lächelnd in den Arm. "Hoffentlich bin ich nicht zu spät gekommen." "Ach, nein. Ich muss noch duschen. Du kannst dich im Schlaf- oder Gästezimmer umziehen. Ich bin dann mal weg." Ich winke ihr und laufe dann die Treppen hoch. Hier oben fühlt es sich schwül an und es riecht nach Männerduschgel - Ardan war duschen. Die Tür zu seinem Zimmer steht offen. Als ich die Tür weiter öffne, stöhne ich innerlich fasziniert, weil Ardan in diesem weißen Hemd so unfassbar gut aussieht. Als wurde der Stoff um seine Oberarme gegossen, dass es so perfekt sitzt. Das macht mich ganz kirre! "Du kannst auch hereintreten, Mopsi. Noch beiße ich nicht." Ertappt grinsend, beiße ich mir auf die Unterlippe. Meine Tasche lege ich auf sein Bett, ehe ich von hinten meine Arme um ihn schlinge. Er sieht so unfassbar gut aus. "Du siehst sehr gut aus, Ardan." Lächelnd legt er seine Hände auf meine. "Dankeschön. Ich habe mir dich weniger leger vorgestellt, aber so siehst du natürlich auch bezaubernd aus." Grinsend beiße ich ihm in den Rücken. "Ich ziehe mich jetzt um. Würdest du so nett sein und mich alleine lassen?" "Aber ich könnte dir auch gleich helfen." "Danke, ich glaube, dass kriege ich auch alleine hin." "Sicher?" "Ziemlich sicher." "So kleine Geschöpfe benötigen doch immer Hilfe." "So kleine Geschöpfe kommen an Stellen ran, wo Riesen ihre Schwachstellen haben. Also, wenn du deinen Hintern jetzt nicht auf diesem Zimmer beförderst, brauchst du etwas Eis." Sofort hält sich Ardan die Hände vor den Schritt, bevor er eilig das Zimmer verlässt.

Nachdem ich die Tür abschließe, befreie ich mich schnell aus meiner Kleidung und nehme das schwarze Kleid heraus. Vor dem Spiegel überprüfe ich, ob man meine Unterhose durchsieht, was nach kurzem Richten nicht mehr der Fall ist und ziehe dann meine schwarzen High-Heels an. Die Riemchen richte ich, genau wie meine Träger. Das Kleid hat einen V-Schnitt, geht über die Knie und vier Träger. Die ersten Zwei liegen normal an und die zwei weiteren liegen unterhalb der Schulter. Meine Brüste sind gewachsen, fällt mir spontan auf. Auf meinem Abschluss waren sie nicht so betont. Ich drücke sie kurz zusammen, konzentriere mich aber dann auf das Wesentliche und hänge meinen Schmuck an. Das Lederarmband passt nicht so ganz. Unpassender Weise kommt mir Yasmins dümmlicher Vorschlag in den Sinn, es in meinen BH zu verstauen und dann Ardan darum bitten, es zu suchen. Egal, ich verstaue es trotzdem dort. So, jetzt kommt der Lippenstift, die Mascara und der Highlighter. Könnte ich Concealer auftragen, wäre er jetzt auch sicherlich dabei, aber das ist dann doch eine Schippe zu schwer für mich. Ich habe es nämlich nie hingekriegt, es gescheit zu verarbeiten, aber mit Lipliner und Lippenstift kann ich gut umgehen. So, jetzt sehen meine Lippen voluminöser aus. Ein wenig Mascara auf die Wimpern, noch etwas Highlighter und Parfüm und schon bin ich die geborene Sexbombe. Wow, mein Hintern ist wirklich riesig in diesem Kleid! Der ist echt gewachsen, aber richtig. Er ist so ... so groß. Irgendwie schäme ich mich so vor Ardan und seine Familie zu treten. Eigentlich brauche ich das nicht, weil ich echt hübsch aussehe und auf der Hochzeit sowieso immer welche sind, die sich übertrieben auftakeln, aber das ist nun sehr ungewohnt für mich.

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