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Ich beobachte wie sie sich mit der Frau mit dem Kurzhaarschnitt und rotem Lippenstift unterhält, ihre Brieftasche zückt und ihr ihre Kreditkarte reicht.
Scheiße. Sie muss eins der Fotos erworben haben.
>>Hey, Sie sind also die Muse. Die Bilder sind super<<, reißt mich ein junger Mann mit hellblondem Haar aus meinen Gedanken. Im selben Moment spüre ich eine Hand an meinen Ellbogen. Lauren ist wieder da.
>>Glückspilz<<, sagt der blondschopf mit einem süffisanten grinsen.
>>Er hat Recht<<, raut Lauren mir zu und zieht mich auf die Seite.
>>Hast du eines der Fotos gekauft?<<
>>Eins?<< sie schnaubt verächtlich.
>>Mehr als eins?<<
Sie verdreht die Augen. >>Alle, Camila. Ich will nicht, dass irgendein fremder dich bei sich zuhause nach Herzenslust angaffen kann.<<
>>Das darfst also nur du?<<, spotte ich. Meine spitze Zunge bringt sie aus dem Gleichgewicht, doch sie wirkt auch belustigt. >>offen gestanden, ja.<<
>>Perversling.<<, forme ich mit den Lippen und beiße mir auf die Unterlippe, um mir ein Lächeln zu verkneifen. Ihr fällt die Kinnlade herunter. >>Dem habe ich nichts entgegen zu setzen, Camila.<<
>>Ich würde mich gern weiter mit dir über das Thema unterhalten, aber ich habe eine Verschwiegenheitvereinbarung unterschrieben.<<
Sie seufzt. >>Was ich jetzt am liebsten mit deiner Spitzen Zunge anstellen würde<<, flüstert sie.
>>Was fällt dir ein?<< Ich versuche, schockiert zu klingen, und es gelingt mir tatsächlich. Kennt sie denn keine Grenzen? Sie grinst spöttisch und wird dann nachdenklich.
>>Auf den Fotos sieht du so entspannt aus, Camila. Ich kenne das eher selten von dir.<<
Wie bitte? Unerwarteter Themenwechsel von unbeschwert zu ernst.
Ich werde rot und betrachte meine Finger. Als sie meinen Kopf nach hinten drückt, hole ich tief Luft.
>>Ich möchte das du bei mir auch so entspannt bist<<, sagt sie.
Innerlich zucke ich vor Freude zusammen. Aber wie kann das sein? Unsere Probleme sind nach wie vor nicht gelöst.
>>Wenn du das möchtest, solltest du aufhören, mir Angst zu machen<<, herrschte ich sie an.
>>Und du solltest lernen mir zu sagen, wie du dich fühlst.<< faucht sie mit funkelnden Augen zurück.
>>Lauren, du wolltest mich als Sub. Und genau da liegt das Problem. Ich durfte dich nicht ansehen und nicht mit dir sprechen, es sei denn, ich hatte deine Erlaubnis. Was erwartest du?<<, zischte ich.
Sie blinzelt nur.
>>Es ist verdammt verwirrend, mit dir zusammen zu sein. Einerseits möchtest du nicht, das ich die widerspreche, andererseits magst du meine spitze Zunge. Du erwartest Gehorsamkeit, nur nicht dann, wenn du ihn nicht willst, damit du mich bestrafen kannst. Ich weis nie, woran ich bei dir bin.<<
Ihre Augen verengen sich.
>>Wie üblich gut argumentiert, Miss Cabello.<< ihre Stimme ist eisig.
>>Lass uns etwas essen gehen<<
>>Wir sind erst eine halbe Stunde hier.<<
>>Du hast die Fotos gesehen und mit dem Jungen gesprochen.<<
>>Der junge heißt Ty.<<
>>Du hast mit Ty gesprochen - mit dem Mann, der neulich versucht hat, als du betrunken warst, dir gegen deinen Willen die Zunge in den Hals zu stecken<<, knurrt sie.
>>Aber er hat mich nie geschlagen.<< fauchte ich zurück.
Lauren kocht vor Wut. >>Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie, Camila.<<
Lauren fährt sich mit kaum verhohlenem Ärger durch die Haare. Ich erwidere ihren zornigen Blick.
>>Wie gehen jetzt etwas essen. Du wirst vor meinen Augen immer weniger. Verabschiede dich von dem Jungen.<<
>>Bitte können wir nicht noch ein bisschen bleiben?<<
>>Nein. Geh jetzt und verabschiede dich von ihm. <<
Verdammter kontrollfreak. Aber Wut ist gut. Besser als Tränen.
Ich suche den Raum mit blicken nach Ty ab.  Er unterhält sich mit einer Gruppe junger Frauen. Ich gehe auf ihn zu, weg von Lauren. Muss ich, bloß nur weil sie mich hier her gebracht hat, tun, was sie sagt? Für wen hält sie sich eigentlich.
>>Ty.<<
>>Mila. Entschuldigt mich, meine Lieben.<< Ty legt grinsend den Arm um mich.
Irgendwie amüsiert mich das - Ty, der die Damenwelt beeindruckt.
>>Du wirkst wütend.<< stellt er fest.
>>Ich muss gehen.<<
>>Du bist doch gerade erst gekommen. <<
>>Ich weis, aber Lauren muss zurück. Die Fotos sind toll, Ty. Du hast wirklich was auf dem Kasten. << Er strahlt. >>War cool die wieder zu sehen.<<
Ty drückt mich und wirbelt mich herum, so dass ich Lauren an anderen Ende der Galerie sehen kann. Sie macht ein finsteres Gesicht. Um sie zu provozieren, lege ich einen Arm um Ty's Hals. Lauren's Blick verdüstert sich noch mehr, und sie kommt auf und zugestapft.
>>Danke für die Warnung wegen der Porträts<<, flüstere ich.
>>Sorry, Mila. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen. Gefallen sie dir?<<
>>Ich weis nicht so recht<<, antworte ich wahrheitsgemäß.
>>Sie sind alle verkauft, also scheint jemand sie zu mögen. Ist das nicht cool? Du bist jetzt eine richtige Berühmtheit.<< Er drückt mich noch fester an sich. Gerade als Lauren sich zu uns gesellt.
Ty lässt mich los. >>Meld dich, Mila. Ach, Miss Jauregui, guten Abend.<<
>>Mr. Griffin, sehr beeindruckend.<< Lauren klingt eisig.
>>Tut mir leid, dass wir nicht länger bleiben können, aber wir müssen zurück nach Seattle. Camila?<< Sie betont das >>Wir<< und ergreift meine Hand.
>>Bye, Ty. Nochmal Gratulation.<< Ich drücke ihm hastig einen Kuss auf die Wange, und ehe ich mich versah, zerrt Lauren mich aus dem Gebäude. Sie kocht vor Wut, doch mir geht es genauso.
Draußen zieht sie mich nach einem kurzen Blick in beide Richtungen in eine Gasse, wo sie mich gegen eine Wand drückt, mein Gesicht mit den Händen packt und mich zwingt, in ihre vor Zorn funkelnden Augen zu sehen. Sie küsst mich leidenschaftlich. Unsere Zähne stoßen gegeneinander, dann spüre ich ihre Zunge in meinem Mund. Sofort ziehen sich alle meine Muskeln in meinem Unterleib zusammen. Ungestüm erwidere ich ihren Kuss. Sie stöhnt auf, ein sexy Geräusch tief aus ihrer Kehle, das in mir nachhallt, und ihre Finger gleiten zu meinem Oberschenkel, um sich durch das pflaumenfarbende Kleid in mein Fleisch zu vergraben. Ich lege alle Angst und allen Schmerz der letzen Tage in unseren Kuss. In diesem Moment voller Leidenschaft fällt der Groschen: Sie empfindet das gleiche wie ich.
Lauren löst sich keuchend von mir, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Ihre Augen leuchten vor Begierde. Ich schnappe nach Luft.
>>Du. Gehörst. Mir<<, knurrt sie und betont jedes einzelne Wort.

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt