Lauren erscheint an der Tür.
>>Alles in Ordnung<<, sagt sie zu Sawyer, der die Waffe wegsteckt und einen Schritt zurücktritt, um mich einzulassen.
>>Taylor übertreibt<<, brummt Lauren und streckt mir die Hand entgegen.
Unfähig mich zu bewegen, saure ich ihren Anblick in mich auf: die widerspenstigen langen braunen Haare, die verkniffenen Augen, die verkrampfte Kiefermuskelatur.
Lauren mustert mich besorgt.
>>Alles okay, Baby.<< Sie schließt mich kn ihre Arme. >>Komm ins Bett. Du bist müde.<<
>>Ich habe mir solche Sorgen gemacht<<, Presse ich hervor, während ich ihren unvergleichlichen Geruch einatme.
>>Ich weiß. Wir sind alle nervös.<<
Sawyer ist verschwunden, vermutlich in die Wohnung.
>>Ehrlich, Mrs. Jauregui, Ihre Exfreundinnen erweisen sich als ziemliche Herausforderungen<<, bemerke ich spöttisch.
>>Ja, das stimmt.<<
Sie führt mich hinein.
>>Taylor und seine Männer überprüfen sämtliche Schränke. Ich glaube nicht, dass sie hier ist.<<
>>Warum sollte sie hier sein? Das ergibt keinen Sinn.<<
>>Genau.<<
>>Könnte sie denn reinkommen?<<
>>Ich wüsste nicht, wie. Taylor ist manchmal übervorsichtig.<<
>>Hast du im Spielzimmer nachgeschaut?<<
>>Ja, es ist verschlossen.<<
Ich hole erleichtert Luft.
>>Möchtest du einen Drink?<<, fragt Lauren.
>>Nein.<< Ich bin so müde, dass ich nur noch ins Bett will.
>>Geh schlafen. Du siehst erschöpft aus.<<
Ich runzle die Stirn. Will sie nicht mitkommen?
Erleichtert registriere ich, dass sie mich in ihr Schlafzimmer bringt. Ich leere meine Clutch auf der Kommode auf. Dabei fällt mir der Brief von Mrs. Vives in die Hände.
>>Hier.<< Ich reiche ihn Lauren. >>Keine Ahnung, ob du ihn lesen willst. Ich werde nicht darauf eingehen.<<
Lauren überfliegt den Brief. Dabei spannen sich ihre Kieferknochen an.
>>Ich wüsste nicht, welche Informationen sie dir geben könnte<<, erklärt sie. >>Komm, ich mach dir den Reißverschluss von deinem Kleid auf.<<
Sie schiebt meine Haare beiseite, um den Reißverschluss zu öffnen. Lauren küsst mich sanft auf die Schulter. >>Geh ins Bett.<<Ich starre die Decke an und warte darauf, dass sie zurück kommt. So viel ist heute passiert, so viel, was ich erst einmal verdauen muss. Aber wo soll ich anfangen? Völlig desorientiert schrecke ich aus dem Schlaf hoch. Bin ich wirklich eingeschlafen? Als ich in das trübe Licht blinzle, das durch einen Spalt der Schlafzimmertür vom Flur herein dringt, merke ich, dass Lauren nicht bei mir ist. Wo ist sie?
Ein Blick auf den Wecker sagt mir, dass es viertel nach zwei ist. Am fußende des Betts glaube ich einen Schatten zu erkennen. Eine Frau? In schwarz? Beunruhigt wälze ich mich aus dem Bett und mache mich auf die Suche nach Lauren.
Der große Raum ist leer; das einzige Licht stammt von den frei Pendellampen über der Frühstückstheke. Doch die Tür zu ihrem Arbeitszimmer steht offen und ich höre sie am Telefon.
>>Ich verstehe nicht, warum du um diese Uhrzeit anrufst. Ich habe Dir nichts zu sagen.... Das kannst du mir jetzt persönlich mitteilen und musst keine Nachricht auf Band sprechen.<<
Ich lausche mit schlechtem Gewissen von der Tür aus. Mit wem redet sie da?
>>Allmählich reißt mir der Geduldsfaden. Lass sie in Ruhe. Sie hat nichts mit dir zu tun. Verstanden?<<
Sie klingt wütend.
>>Das weiß ich. Aber es ist mein Ernst, Lucy. Lass sie verdammt nochmal in Ruhe. Muss ich dir das schriftlich geben?... Gute Nacht.<< Sie knallt das Handy auf den Tisch.
Oje. Ich klopfe zaghaft.
>>Was?<<, bellt sie und am liebsten würde ich weglaufen und mich verstecken.
Sie sitzt mit dem Kopf in den Händen am Schreibtisch. Ihre Mine erhellt sich sofort auf, als sie mich sieht. Plötzlich wirkt sie schrecklich müde.
Ihr Blick fällt auf meine Beine. Ich trage eines ihrer T-shirts.
>>Du solltest dich in Satin und Seide kleiden, Camila. Aber auch in meinen T-Shirts bist du wunderschön.<<
Ein unerwartetes Kompliment. >>Du fehlst mir. Komm ins Bett.<<
Sie erhebt sich, noch immer in ihren Hosenanzug. In ihren leuchtenden Augen liegt ein Versprechen, jedoch auch eine Spur Traurigkeit. Sie mustert mich intensiv, ohne mich zu berühren.
>>Weißt du, wie viel du mir bedeutest? Wenn dir durch meine Schuld etwas zustoßen würde...<< Sie verstummt. Ihre Angst ist mit den Hände zu greifen.
>>Mir passiert schon nichts<<, beruhige ich sie und streiche über ihr Kinn. Voller Verwunderung über diese schöne, abgefuckte Frau, die da vor mir steht.
Ich zeichne ihre Unterlippe nach und lasse meine Finger zu ihren Hals gleiten, zu der verschmierten Lippenstiftspur. Sie sieht mich mit leicht geöffneten Mund an, nach wie vor ohne mich zu berühren. Ich folge mit dem Zeigefinger der Linie und sie schließt die Augen. Ihr Atem wird schneller, als ich die obere Hälfte ihres Hosenanzugs erreiche.
>>Ich will dich nicht anfassen. Ich will nur die Knöpfe aufmachen<<, erkläre ich mit leiser Stimme. Ich öffne jeden Knopf langsam und widme mich vorsichtig dem nächsten.
Ich will sie nicht berühren. Doch, natürlich will ich das, aber ich werde es nicht tun. Bei dem vierten Knopf taucht die Linie wieder auf und ich lächle verlegen.
Ich stoppe. >>Im Schlafzimmer.<<
>>Tatsächlich? Miss Cabello, Sie sind wirklich unersättlich.<<
>>Warum wohl?<< Ich führe sie in ihr Schlafzimmer, wo uns kalte Luft umfängt.
>>Du hast du Balkontür aufgemacht?<<, fragt sie überrascht.
>>Nein.<< Ich erinnere mich nicht, dass ich das getan hätte. Als ich aus dem Schlaf hochschrecke, war die Tür definitiv geschlossen.
Scheiße... Ich werde aschfahl.
>>Was?<<
>>Als ich aufgewacht bin, war jemand hier drin<<, flüstere ich.—————————————————————————————
Ein kurzes Kapitel, sorry.
DU LIEST GERADE
Fifty Shades of Jauregui (2)
FanfictionAlle Rechte gehen an die Originale Autorin. NICHT MEINE GESCHICHTE! G!p Lauren (don't like it, don't read it!) (Original Autorin: E.L. James //Fifty shades of grey| gefährliche Liebe)