Wieder stößt sie einen Seufzer aus. >>Naja, als geheilt würde ich es nicht bezeichnen. Du glaubst mir mein Wort, stimmt's?<<
>>Ich finde es nur... unglaublich. Das ist ein gewaltiger Unterschied.<<
>>Hättest du mich nicht verlassen, würde ich wahrscheinlich auch nicht so empfinden. Mich zu verlassen, war das beste, was du tun konntest... für uns. Erst dadurch ist mir klar geworden, wie sehr ich dich will. Nur dich allein. Und wenn ich sage, dass ich dich in jeder Hinsicht will, ist das mein voller ernst.<<
Ich starre sie fassungslos an. Kann ich ihr wirklich glauben? Allein beim Versuch, über all das nachzudenken, schwirrt mir der Kopf, und ich empfinde eine tiefe Betäubung in meinem inneren.
>>Du bist immer noch da. Ich war mir sicher, dass du inzwischen längst schreiend zur Tür hinausgelaufen wärst<<, bemerkt sie.
>>Wieso? Weil ich dich für einen kranken Perversen halte, die darauf steht, Frauen, die genauso aussehen wie ihre Mutter, auszupeitschen und sie danach zu ficken? Wie kommst du bloß darauf?<<, fauche ich.
Sie wird blass. >>Ich hätte es vielleicht nicht ganz so derb ausgedrückt, aber im Grunde hast du recht.<<
Ich sehe ihr an, wie sehr sie meine Worte gekränkt haben. Der Anblick ernüchtert mich schlagartig, und ich bereue meinen Ausbruch.
Was soll ich nur tun? Sie wirkt völlig zerknirscht und ernst... wie die Lauren, die ich so kenne und so liebe.
In diesem Augenblick fällt mir das Foto in Ihrem Kinderzimmer wieder ein, und mir dämmert, weshalb mir die Frau darauf so bekannt vorkam. Sie sah genauso aus wie Lauren. Offenbar war sie ihre leibliche Mutter.
Ich denke daran, wie lässig sie meine Frage abgewickelt hat - niemand von Bedeutung. Sie ist schuld an der ganzen Misere... Und ich sehe genauso aus wie sie. Oh Gott.
Sie starrt mich an. Mir ist klar, dass sie darauf wartet, was ich als nächstes tue. Es scheint ihr ernst zu sein. Doch obwohl sie beteuert hat, dass sie mich liebt, bin ich völlig durcheinander. Es ist alles so verdammt abgefuckt. Zwar hat sie meine Bedenken wegen Demi zerstreut, andererseits weiß ich jetzt auch, dass es ihr gelungen ist, sie so richtig anzutörnen - ein unerfreulicher, deprimierender Gedanke.
>>Ich bin hundemüde, Lauren. Können wir morgen darüber reden? Ich will jetzt ins Bett.<<
Sie blickt mich verdattert an. >>Du gehst also doch nicht?<<
>>Willst du denn, dass ich gehe?<<
>>Nein! Ich dachte nur, du würdest auf der Stelle davonlaufen, wenn ich es dir sage.<<
Sie hat die ganze Zeit gedacht, ich würde sie verlassen, wenn sie mir ihr düsteres Geheimnis offenbart hat, und jetzt hat sie es getan. Verdammte Scheiße. Und sie hat tatsächlich eine sehr dunkle Seite.
Muss ich sie verlassen? Ich sehe sie an, diese verrückte Frau, die ich so liebe - ja, von ganzen Herzen liebe.
Darf ich sie verlassen? Ich habe sie schon einmal verlassen und wäre um ein Haar daran zerbrochen... ebenso wie sie. Ich liebe sie. Das weiß ich. Trotz allem, was ich gerade erfahren habe.
>>Verlass mich nicht<<, flüstert sie.
>>Herrgott, ich sage es noch einmal - nein! Ich werde dich nicht verlassen. Ich werde nicht gehen!<<, schreie ich. Es ist die reinste Erlösung. So, jetzt habe ich es ausgesprochen. Ich werde bleiben.
>>Wirklich?<< Ihre Augen weiten sich.
>>Was muss ich tun, damit du begreifst, dass ich nicht davon laufe? Was soll ich sagen?<<
Wieder erkenne ich blanke Furcht und Qual auf ihren Zügen. Sie schluckt.
>>Heirate mich<<, flüstert sie.
Wie bitte? Hat sie gerade?
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten scheint die Welt still zu stehen.
Ach du scheiße! Ich starre sie fassungslos an. Heiraten? Sie hat mir einen Heiratsantrag gemacht? Soll das ein Witz sein? Ich kann mich nicht beherrschen - ein witziges, nervöses, ungläubiges kichern entschlüpft meiner Kehle. Ich lege mir einen Arm übers Gesicht, während sich meine Augen mit heißen, brennenden Tränen füllen.
Nein... es ist alles zu viel.
Lauren beugt sich zu mir herüber. Ich sehe wie ein sarkastisches Lächeln ihre Lippen umspielt, doch ihre grünen Augen lodern. Ich sehe die Kränkung darin.
Behutsam wischt sie mir mit dem Fingerknöchel einen einzelne Träne ab.
Ich hebe die Hand, streiche ihr über die Wange und genieße das Gefühl. Oh Gott, wie sehr ich diese Frau liebe.
>>Mrs. Jauregui... Lauren. Dein Timing ist zweifellos...<< Mir fehlen die Worte.
Sie lächelt mich an, doch ein Blick in ihre Augen verrät mir, dass sie immer noch zutiefst gekränkt ist. Der Anblick ernüchtert mich.
>>Deine Reaktion hat mich tief getroffen, Camz. Willst du mich heiraten?<<
>>Lauren, ich wurde heute Abend von deiner durchgeknallten Ex mit einer Waffe bedroht. Ich wurde aus meiner eigenen Wohnung geworfen und musste zusehen, wie du mir gegenüber komplett ausflippst...<<
Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch ich hebe die Hand. Gehorsam schließt sie ihn wieder.
>>Du hast mir etwas zugegebenermaßen ziemlich schockierendes über dich verraten, und jetzt fragst du mich, ob ich dich heiraten will.<<
Mit gespielter Nachdenklichkeit legt sie den Kopf schief.
>>Ja, ich denke, das ist eine ziemlich treffende und akkurate Zusammenfassung der Situation <<, bemerkt sie trocken.
Ich schüttle den Kopf.
>>Okay, Lauren, ich kenne dich seit gefühlten drei Minuten, und es gibt noch so viele Dinge, die ich wissen muss. Ich habe zu viel getrunken, bin hungrig und müde und will ins Bett. Ich muss über deinen Antrag genauso nachdenken, wie ich über diesen Verträge zwischen uns nachgedacht habe. Außerdem war er nicht gerade romantisch.<<
Sie verzieht das Gesicht zu einem Lächeln.
>>Berechtigtes Argument, wie immer, Miss Cabello <<, sagt sie, unüberhörbar erleichtert.
>>Also ist es kein nein?<<
Ich seufze. >>Nein, es ist kein nein, es ist aber auch kein ja. Du fragst mich nur, weil du Angst hast und mir nicht vertraust.<<
>>Nein, ich frage dich, weil ich endlich jemanden gefunden habe, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will.<<
Mein Herz setzt ein Schlag auf und ich spüre, wie ich dahinschmelze. Wie schafft sie es, in den bizarren Situationen die romantischen Dinge von Stapel zu lassen? Mir fällt die Kinnlade herunter.
>>Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren könnte.<<
Ich suche nach den richtigen Worten. >>Darf ich in Ruhe darüber nachdenken, bitte? Und über alles andere, was heute passiert ist? Was du mir gerade gesagt hast? Du hast mich darum gebeten, geduldig zu sein und vertrauen zu haben. Genau das brauche ich jetzt von dir, Jauregui.<<
Sie sieht mich forschend an. Nach einem kurzen Moment beugt sie sich vor und schiebt mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
>>Damit kann ich leben.<<
Sie drückt mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. >>Nicht besonders romantisch, ja?<< Sie hebt die Augenbrauen, woraufhin ich den Kopf schüttle. >>Also Herzchen und Blümchen?<<, fragt sie leise.
Ich nicke.
Sie lächelt.
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Fifty Shades of Jauregui (2)
FanfictionAlle Rechte gehen an die Originale Autorin. NICHT MEINE GESCHICHTE! G!p Lauren (don't like it, don't read it!) (Original Autorin: E.L. James //Fifty shades of grey| gefährliche Liebe)