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>>Was? Was ist los?<< Sie streicht mit der Zungenspitze bis zu meinem Schlüsselbein.
Oh Lauren...
>>Nein, bitte. Ich kann das nicht. Nicht jetzt. Ich brauche ein bisschen Zeit. Bitte.<<
>>Camz, bitte versuch, nicht alles zu Tode zu analysieren.<< Sie knabbert an meinem Ohrläppchen.
>>Ah!<< Ihre Berührung durchzuckt mich wie ein Blitz, bis hinunter in meinen Unterleib, und mein Körper, dieser elende Verräter, wölbt sich ihr Lustvoll entgegen.
>>Ich bin noch genau dieselbe wie vorher, Camz. Ich liebe dich, und brauche dich. Bitte, fass mich an. Bitte.<< Sie stupst mich mit der Nase an - ein unendlich rührende Geste, die mich prompt dahinschmelzen lässt.
Sie berühren. Während wir mit einander schlafen. Oh Gott.
Sie blickt auf mich herunter. Im düsteren Schein der Nachttischlampe erkenne ich, dass sie wie gebannt auf eine Antwort wartet.
Ich strecke die Hand aus und berühre sie vorsichtig über ihrem Brustbein. Sie schnappt nach Luft und kneift die Augen zusammen, doch diesmal nehme ich meine Hand nicht weg, sondern lasse sie zu ihren Schultern hinaufwandern. Ich spüre, wie sie unter der Berührung erhebt, ziehe sie zu mir herab und lege beide Hände auf ihre Schulterblätter. Ihr mühsam unterdrücktes Stöhnen erregt mich mehr als alles andere.
Sie bringt ihr Gesicht zu meinem Hals und bedeckt ihn mit sanften bisschen, ehe sie mich erneut zu küssen beginnt. Ihre Zunge schiebt sich in meinen Mund, ihre Hände gleiten ein weiteres Mal über meinen Körper, dann arbeitet sie sich langsam mit den Lippen nach unten... immer weiter... über meine Brüste, die sie flüchtig liebkostet. Die ganze Zeit über lasse ich die Hände auf ihren Schultern liegen, genieße das Spiel ihrer Muskeln und die Weichheit ihrer immer noch schweißfeuchten Haut unter meinen Fingern. Ihre Lippen schließen sich um meine Brustwarzen und ziehen vorsichtig daran. Stöhnend fahre ich meine Fingernägel über ihren Rücken. Wieder schnappt sie nach Luft und stößt ein mühsam unterdrücktes Ächzen aus.
>>Herrgott, Camz<<, presst sie, halb schluchzend, halb keuchend, hervor. Ich spüre, wie mich die Worte tief im Herzen berühren, tief in meinem inneren, während sich sämtliche Muskeln in meinem Unterleib lustvoll zusammenziehen. Ich kann kaum glauben, welche Gefühle ich in ihr heraufbeschwören kann! Meine Atemzüge beschleunigen sich, passen sich ihren Atem an, der mit jeder Sekunde schwerer zu werden scheint.
Ihre Hand fährt über meinen Bauch zu meiner Mitte - und dann sind ihre Finger in mir. Ein stöhnen dringt aus meinem Mund, als sie sie zu bewegen beginnt und ich mich ihr entgegenstrecke, um die Bewegung willkommen zu heißen.
>>Camz!<<, raut sie, lässt mich unvermittelt los und setzt sich auf.
Sie streift ihre Boxershorts ab und beugt sich zum Nachttisch, wo ein ungeöffnetes Kondom liegt. Ihre Augen glühen, als sie es mir reicht. >>Willst du es wirklich? Du kannst immer noch nein sagen. Das kannst du immer.<<
>>Gib mir gar nicht erst Gelegenheit zum nachdenken, Lauren. Ich will dich auch.<< Mit den Zähnen reiße ich das Kondom auf, während sie zwischen meinen Beinen kniet, und streifte es mit zitternden Fingern über sie.
>>Ruhig<<, mahnt sie. >>Du bringst mich um, Camz.<<
Sie legt sich auf mich. In diesem Moment sind all meine Zweifel verschwunden, eingesperrt in den dunklen, beängstigenden Tiefen meines Bewusstseins. Ich bin wie verhext von dieser Frau. Meiner Frau. Lauren.
Unvermittelt dreht sie sich um, so dass ich auf ihr liege. Wow!
>>Du nimmst mich<<, murmelt sie mit einem animalischen Glitzern in den Augen.
Großer Gott.
Ganz langsam lasse ich mich nach unten sinken. Sie legt den Kopf in den Nacken und schließt die Augen. Ich ergreife ihre Hände, während ich zusehe, wie sie die Lust übermannen droht. Ich fühle mich wie eine Göttin. Ich beuge mich vor, küsse ihr Kinn und fahre mit meinen Zähnen darüber. Sie schmeckt köstlich. Sie packt meine Hüften und beginnt, mich in einem langsamen Rhythmus zu bewegen.
>>Camz, fass mich an... bitte.<<
Oh.
Ich beuge mich vor und stütze mich mit beiden Händen auf ihren weichen Brüsten ab. Sie sind perfekt und ein bisschen zu groß für meine Hände.
Aus ihrer Kehle dringt ein Schrei, beinahe ein schluchzen, als sie noch tiefer in mich eindringt.
>>Oh Gott<<, wimmere ich, streiche behutsam mit den Fingernägeln über ihre Brüste, über ihre Brustwarzen. Wieder dreht sie sich ohne Vorwarnung herum, so dass ich unter ihr liege.
>>Genug<<, stößt sie mühsam hervor. >>Nicht mehr... bitte.<<
Ich lege meine Hände um ihr Gesicht, spüre die dünne Schweißschicht auf ihren Wangen und ziehe sie zu mir heran, um sie zu küssen, dann schlinge ich die Arme um sie.
Ein tiefes Grollen entringt sich ihrer Kehle, als sie noch tiefer in mich eindringt, immer weiter, doch es gelingt mir nicht, Erlösung zu finden - zu viel geh mir im Kopf herum, über sie und all ihre düsteren Geheimnisse.
>>Lass los, Camz<<, drängt sie.
>>Nein.<<
>>Doch<<, grollt sie, verlagert das Gewicht und fängt an, mit den Hüften zu kreisen.
Gütiger Gott.
In diesem Moment explodiere ich, umschlinge sie mit aller Kraft, während sie meinen Namen ruft und ebenfalls zum Höhepunkt kommt. Schließlich sackt sie über mir zusammen und drückt mich mit ihrem gesamten Körpergesicht in die Matratze.

Ich halte Lauren in den Armen, ihr Kopf ruht auf meiner Brust, während der Nachhall unserer Orgasmen allmählich verebbt. Müßig lasse ich meine Finger durch ihr Haar gleiten und lausche ihren Atemzügen, die sich langsam wieder beruhigen.
>>Verlass mich nicht. Niemals<<, sagt sie leise.
Ich verdrehe die Augen in der Gewissheit, dass sie es nicht sehen kann.
>>Ich weiß, dass du die Augen verdrehst<<, murmelt sie mit einem Anflug von Belustigung in der Stimme.
>>Du kennst mich ziemlich gut.<<
>>Ich würde dich gern noch viel besser kennen.<<
>>Zurück zu dir, Jauregui. Worum ging es in deinem Albtraum?<<
>>Um das Übliche.<<
>>Erzähl es mir.<<
Sie versteift sich, ehe sie einen erschöpften Seufzer ausstößt.
>>Ich bin etwa drei Jahre alt. Der Zuhälter der Crackhure ist wieder mal stinksauer auf mich. Er raucht eine Zigarette nach der anderen, und er findet keinen Aschenbecher.<< Sie hält inne, und ich erstarre. Ein eisiger Schauder überfährt mich.
>>Es hat sehr weh getan<<, fährt sie fort. >>Und genau an diesen Schmerz kann ich mich erinnern. Sie verschafft mir diese Albträume. Und die Tatsache, dass sie nichts dagegen unternommen hat.<<
Oh nein. Ich Schlinge die Arme enger um sie und halte sie fest, während mich die Verzweiflung zu ersticken droht. Wie kann jemand einem Kind so etwas antun?
Sie hebt den Kopf und blickt  mich aus ihren grünen Augen eindringlich an.

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt