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Ich stoße einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Das Problem dürfte gelöst sein. Wieder einmal hat Laurens Zauber gewirkt. Ihr Name versetzt Berge und sorgt dafür, dass dieser Mann sich mit eingezogenem Schwanz vom Acker macht.
Ich räume meinen Schreibtisch auf und schaue noch einmal auf die Uhr. Jetzt müsste Lauren eigentlich da sein.

Der Audi steht am Gehsteig, und Taylor springt heraus, um die hintere Tür auf der Beifahrerseite für mich zu öffnen.
Noch nie zuvor habe ich mich so gefreut, ihn zu sehen. Ich steige ein.
Lauren erwartet mich mit unsicheren Blick auf dem Rücksitz.
>>Hi<<, murmle ich.
>>Hi<<, erwidert sie vorsichtig.
Als sie nach meiner Hand greift und sie fest drückt, taut mein Herz ein wenig auf. In meiner Verwirrung habe ich mir nicht einmal zurechtgelegt, was ich zu ihr sagen will.
>>Bist du immer noch böse?<<, fragt sie.
>>Ich weiß es nicht.<<
Sie hebt meine Hand zu ihrem Mund und haucht federleichte Küsse darauf.
>>Was für ein Scheißtag<<, sagt sie.
>>Ja.<< Zum ersten Mal, seit sie heute morgen ins Büro aufgebrochen ist, fange ich an, mich zu entspannen. Ihre Gegenwart wirkt beruhigend auf mich. Matthew, die schnippischen Mails und die aufdringliche Lucy treten in den Hintergrund.
>>Jetzt, da du da bist, ist es besser<<, murmelt sie. Während Taylor den Wagen durch den abendlichen Verkehr lenkt, schweigen wir beide, in unseren eigenen Gedanken versunken. Ich spüre, wie Lauren sich ebenfalls zu entspannen beginnt, als sie sanft ihren Daumen über meine Fingerknöchel gleiten lässt.
Taylor setzt uns vor Laurens Haus ab und wir fliehen vor dem Regen geduckt hinein. Lauren ergreift meine Hand, während wir auf den Lift warten. Dabei schweift ihr Blick hektisch über die Vorderseite des Gebäudes.
>>Du hast Demi also noch nicht
aufgespürt?<<
>>Nein.<<
Während wir den Aufzug betreten, mustert Lauren mich mit intensivem Blick. Und plötzlich ist es wieder da, wie aus dem nichts, dieses Gefühl, dieses knistern.
>>Spürst du es auch?<<, raut sie.
>>Ja.<<
>>Oh Camz.<< Sie zieht mich zu sich heran, eine Hand in meinem Nacken und küsst mich. Meine Finger streicheln ihre Wange, während sie mich gegen die Aufzugwand drückt.
>>Ich hasse solche Auseinandersetzungen mit dir<<, flüstert sie und die Verzweiflung und Leidenschaft in ihrem Kuss spiegeln meine. Die Anspannung des Tages sucht sich ihr Ventil in unserer Lust. Eine Hand auf meiner Hüfte, zieht sie mir mit einem Ruck den Rock hoch und ihre Finger fahren über meine Oberschenkel.
>>Wow, du trägst Strümpfe<<, seufzt sie anerkennend, während ihr Daumen die Haut darüber liebkostet. >>Das möchte ich genauer sehen <<, flüstert sie und schiebt meinen Rock ganz hinauf.
Dann hält der Lift an, so dass er zwischen dem zweiundzwanzigsten und dreiundzwanzigsten Stockwerk zum stehen kommt.
Laurens Augen glänzen, die Lippen ein wenig geöffnet und sie atmet genauso schwer wie ich. Wir sehen einander an, ohne uns zu berühren. Ich bin dankbar für die stützende Wand in meinem Rücken.
>>Lös deine Haare<<, weist sie mich mit rauer Stimme an. Ich nehme das Band heraus und schüttle meine Haare aus, die sich über meine Schultern bis zu meinen Brüsten ergießen. >>Mach die obersten Knöpfe deiner Bluse auf.<<
Sie gibt mir das Gefühl, schamlos zu sein. Ich öffne langsam einen Knopf nach den anderen, so dass die Wölbung meiner Brüste zum Vorschein kommt.
Sie schluckt. >>Hast du eine Ahnung, wie verführerisch du aussiehst?<<
Auf meiner Lippe kauend, schüttle ich den Kopf. Sie legt die Hände rechts und links von  meinem Gesicht an die Wand des Aufzugs. Sie ist mir so nahe, wie es nur geht, ohne mich zu berühren.
Sie reibt die Nase an meiner. Dieser winzige Körperkontakt törnt mich enorm an.
>>Das wissen Sie sehr wohl, Miss Cabello. Ich glaube, Sie haben Spaß daran, mich wild zu machen.<<
>>Mache ich dich denn wild?<<
>>Ja, permanent, Camila. Du bist eine Sirene, eine Göttin.<<
Sie packt mein Bein über den Knie und schlingt es um ihre Taille. Als ich ihre Erektion spüre, lege ich stöhnend die Arme um ihren Nacken.
>>Ich werde dich jetzt nehmen<<, keucht sie.
Ich drücke meinen Rücken durch, Presse mich noch fester gegen sie. Sie öffnet den Reißverschluss ihrer Hose.
>>Halt dich an mir fest, Baby.<< Von irgendwoher holt sie ein verpacktes Kondom hervor, das sie mir vor den Mund hält. Ich packe es mit den Zähnen, und sie zieht, so dass es aufreißt.
>>Braves Mädchen.<< Sie löst sich kurz von mir, um das Kondom über sich zu rollen.
>>Hoffentlich ist das nicht dein Lieblingsslip<<, sagt sie, als sie ihn mit geübten Finger zerreißt.
Ihre Worte sind berauschend; all meine Ängste des Tages verschwinden wie durch Zauberhand. Jetzt geht es nur noch um sie und mich, um das, was wir miteinander am besten können.
Ohne den Blick von mir zu wenden, gleitet sie langsam in mich hinein. Ich lege den Kopf in den Nacken, schließe die Augen, genieße das Gefühl von ihr in mir.  Sie zieht sich zurück und schiebt sich wieder in mich hinein. Ich seufze vor Lust auf.
>>Du gehörst mir, Camila<<, raut sie.
>>Ja. Dir. Wann begreifst du das endlich?<<, keuche ich und gebe mich ganz ihrem unerbittlichen Rhythmus hin.
Ihr schneller werdender Atem, ihre Lust auf mich, die meine spiegelt, geben mir das Gefühl, mächtig zu sein, stark, begehrt und geliebt - geliebt von dieser faszinierender, komplizierter Frau, die ich meinerseits von ganzem Herzen liebe. Sie stößt fester und fester zu und verliert sich in mir, wie ich mich in ihr verliere.
>>Oh Baby<<, stöhnt Lauren, ihre Zähne an meiner Wange, und ich löse mich auf. Sie hält inne, drückt mich fester an sich und folgt kurz darauf, meinen Namen flüsternd.

Allmählich normalisiert sich Laurens Atem. Sie hält mich aufrecht an der Aufzugwand, Stirn an Stirn mit mir. Meine Knie sind weich wie Wackelpudding nach diesem unglaublichen Orgasmus.
>>Camz<<, murmelt sie. >>Ich brauche dich so sehr.<<
>>Und ich dich, Lauren.<<
Sie löst sich von mir, streicht mir den Rock glatt, knöpft mir die Bluse zu und gibt den Code für den Lift ein, der sich mit einem Ruck in Bewegung setzt. Ich halte mich an ihren Armen fest.
>>Taylor fragt sich sicher schon, wo wir bleiben.<<
Oje. Ich versuche vergeblich, mir die Haare mit den Fingern zurechtzuzupfen, um den Look „gerade durchgenommen" loszuwerden. Am Ende gebe ich auf und binde sie einfach zu einem Pferdeschwanz zusammen.

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt