Fifty Shades of Jauregui (2)

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Lauren nimmt auf dem Rücksitz des Audi meine Hand und streicht sanft mit dem Daumen über meine Fingerknöchel, als wir in Richtung Norden fahren und prompt zieht sich mein Unterleib zusammen. Ich verkneife mir ein stöhnen weil Taylor und neben ihm einer von den Sicherheitsleuten sitzt, ich glaube sein Name ist Sawyer.
Ich spüre einen dumpfen, angenehmen Druck in meinem Bauch von den Kugeln. Wie lange ich das wohl aushalten kann, ohne Befriedigung zu verlangen? Ich schlage die Beine übereinander.
Ich beiße mir auf die Lippe. Lauren sieht mich mit einem frivolen Lächeln an.
>>Entspann dich<<, flüstert sie mir zu. >>Wenn es dir zu viel wird...<< Sie küsst zärtlich jeden einzelnen meiner Fingerknöchel und saugt dann leicht an der Spitze meines kleinen Fingers.
Das macht sie absichtlich. Begierde durchströmt meinen Körper. Ich schließe die Augen und gebe mich dem Gefühl ganz hin.
Als ich die Augen wieder öffne, mustert Lauren mich. Ihre Schönheit raubt mir den Atem. Ich bin ihr hörig und wenn ich ihr glaube kann, geht es ihr mit mir genauso.
>>Was erwartet uns bei dieser Veranstaltung?<<
>>Ach, das übliche<<, antwortet Lauren.
>>Für mich sicher nicht<<, widerspreche ich.
Wieder küsst Lauren meine Hand. >>Jede Menge Leute, die mit ihrem Geld protzen. Auktion, Tombola, Dinner, Tanz - meine Mutter weiß, wie man Feste feiert.<< Sie lächelt und das erste mal an diesem Tag gestatte ich mir Vorfreude auf die Party.
Ziemlich teure Autos sind zum Anwesen der Jauregui's unterwegs. Überall hängen rosafarbene Lampions, die im frühen Licht des Abends in diesem Märchenreich einen ganz eigenen Zauber verströmen. Ich sehe Lauren an.
>>Masken auf<<, sagt Lauren und als sie ihre schlichte schwarze Maske aufsetzt, wird aus ihr etwas Dunkles, Sinnliches.
Nun kann ich von ihrem Gesicht nur noch ihren wohlgeformten Mund und ihr markantes Kinn erkennen. Bei dem Anblick stockt mir der Atem. Ich setze meine Maske ebenfalls auf.
Taylor lenkt den Wagen in die Auffahrt und ein Hausdiener öffnet die Tür auf Lauren's Seite. Sawyer springt aus dem Auto, um meine aufzumachen.
>>Bereit?<<, fragt Lauren.
>>Ja.<<
>>Du bist wunderschön, Camila<<, Sie küsst meine Hand und steigt aus.
Ein dunkelgrüner Teppich ist entlang des Rasens ausgerollt. Lauren legt den Arm um mich. Eine Hand ruht auf meiner Taille, als wir inmitten der maskierten Seattler Elite im Licht der Lampions auf dem grünen tropisch dahinschreiten.
>>Mrs. Jauregui!<<, ruft einer der Fotografen.
Lauren nickt und zieht mich für ein schnelles Foto zu sich heran. Woran erkennen Sie sie? Bestimmt durch ihre langen dunklen Haare.
Oje, schon wieder ein Foto von mir in der Zeitung. Ich muss an Demi denken. So hat sie mich gefunden. Zum Glück erkennt mich hinter der Maske niemand.
Am Ende der Schlange warten Diener in weißen Livreen mit bis zum Rand gefüllten Champagnergläsern auf Tabletts. Dankbar nehme ich das Glas, das Lauren mir reicht - der Champagner lenkt mich von meinen düsteren Gedanken ab.
Wir nähern uns einer großen, weißen Pergola mit kleineren Lampions. Darin schimmert eine schwarz-weiß gemusterte Tanzfläche, umgeben von einem niedrigen Zaun mit Pforten auf drei Seiten. An jeder der Pforten stehen zwei kunstvoll gestaltete Schwanzskulpturen aus Eis. Die vierte Seite der Pergola wird von einer Bühne eingenommen, auf der ein Streichquartett spielt, ein eindringliches Stück, das ich nicht kenne. Lauren führt mich zwischen den Schwänen hindurch auf die Tanzfläche, wo die anderen Gäste sich versammeln, um beim Champagner zu plaudern.
Am Wasser erhebt sich ein riesiges, auf der uns zugewandten Seite offenes Zelt, in dem ich symmetrisch arrangierte Tische und Stühle sehe. So viele!
>>Wie viele Leute werden denn erwartet?<<, frage ich Lauren überwältigt von der Größe des Zeltes.
>>Ich glaube, so um die dreihundert. Da musst du meine Mutter fragen.<<
>>Lauren!<<
Eine junge Frau, die aus der Menge auftaucht, schlingt die Arme um ihren Hals. Ich weiß sofort das es Taylor ist. Sie trägt ein rosafarbenes, bodenlanges Kleid mit einer atemberaubend schönen Maske.
>>Mila! Schätzchen, du siehst toll aus!<< Sie drückt mich. Lauren legt den Arm fest um meine Taille. Taylor sieht mich an und verdreht die Augen und ich muss lachen.

In der nächsten halben Stunde lerne ich zwei Hollywood-Schauspieler, zwei CEOs sowie mehrere bekannte Ärzte kennen.
Keine Chance, sich die ganzen Namen zu merken.
Lauren hält mich an ihrer Seite und dafür bin ich ihr dankbar. Offen gestanden, schüchtern mich der Reichtum, der Glamour und die schiere Größe der Veranstaltung ein. So etwas erlebe ich zum ersten Mal.
>>Meine Damen und Herren!<< Der Conférencier, der eine prächtige schwarz-weiße Maske trägt, meldet sich zu Wort. >>Bitte nehmen Sie ihre Plätze ein. Das Essen wird serviert.<<
Lauren nimmt meine Hand und wir folgen der plaudernden Menge zum großen Zelt.
Nachdem Lauren den Sitzplan konsultiert hat, führt sie mich zu einem Tisch in der Mitte. Taylor und Clara Jauregui sitzen bereits auf ihren Plätzen und unterhalten sich mit einem jungen Mann, den ich nicht kenne. Clara trägt ein minzgrünes Kleid, ebenfalls mit einer dazu passenden Maske.
Sie grüßt mich herzlich.
>>Mila, welche Freude, Sie wiederzusehen! Wie hübsch Sie sind. Lauren war völlig verloren ohne Sie.<<
>>Mutter.<< Lauren grüßt Sie steif mit einem Küsschen auf beide Wangen.
>>Lauren, so förmlich!<<, schimpft sie Lauren in gespielter Entrüstung.
Plötzlich das Knistern eines Mikrofons und Mr. Jauregui's stimme ertönt über die Lautsprecher. Sofort verstimmt das allgemeine grummeln.
>>Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu unserer jährlichen Wohltätigkeitsveranstaltung. Ich hoffe, Sie haben Freude an dem, was wir uns für Sie ausgedacht haben und greifen alle tief in die Tasche, um unsere fabelhafte Arbeit zu unterstützen, die unser Team für Coping Together leistet. Wie Sie wissen ist das eine Sache, die meiner Frau und mir sehr am Herzen liegt.<<
Ich sehe unruhig Lauren an, die mit ausdrucksloser Miene zum Podium blickt. Als sie mir den Kopf zuwendet, verzeiht sie das Gesicht zu einem Grinsen.