51

705 38 0
                                    

>>Ich stelle mein Telefon auf Sie um und höre mir mal an, was Roach zu der Sache sagt.<< Er zwinkert mir zu und macht sich auf den
Weg zu seinem Chef - nicht zur Chefin von seinem Chef.
Verdammt. Lauren Jauregui .... Erneut werde ich stinksauer.
————————————————————————————
Von: Camila Cabello
Betreff: Was hast du getan?
Datum: 13. Juni 2018, 10:34 Uhr
An: Lauren Jauregui

Bitte versprich mir, dich nicht in meine Arbeit einzumischen.
Ich will wirklich zu diesem Symposium.
Eigentlich sollte ich dich nicht um Erlaubnis bitten müssen.
Ich habe die anstößige Mail gelöscht.

CAMILA CABELLO
Assistentin des Cheflektors, SIP
————————————————————————————-
Von: Lauren Jauregui
Betreff: Was hast du getan?
Datum: 13. Juni 2018, 10:46 Uhr
An: Camila Cabello

Ich schütze nur, was mir gehört.
Die Mail, die du mir unbedachterweise geschickt hast, ist inzwischen vom SIP-Server gelöscht. Das gleiche gilt für meine Mails an dich.
Übrigens vertraue ich dir voll und ganz. Ihm allerdings nicht.

LAUREN JAUREGUI
CEO, Jauregui Enterprises Holdings, Inc.
—————————————————————————————
Als ich nachsehe, sind die Mails tatsächlich verschwunden. Die Macht dieser Frau scheint keine Grenzen zu haben. Wie macht sie das? Wer beseitigt für sie heimlich Mails aus den Tiefen des SIP-Servers? Das ist wirklich ein paar Nummern zu groß für mich.
—————————————————————————————
Von: Camila Cabello
Betreff: Erwachsen
Datum: 13. Juni 2018, 10:48 Uhr
An: Lauren Jauregui

Lauren,
ich muss nicht vor meinem Chef beschützt werden. Möglicherweise baggert er mich an, aber dann lehne ich dankend ab.
Du darfst dich nicht einmischen. Das geht einfach nicht.

CAMILA CABELLO
Assistentin des Cheflektors, SIP
—————————————————————————————
Von: Lauren Jauregui
Betreff: die Antwort lautet NEIN
Datum: 13. Juni 2018, 10:50 Uhr
An: Camila Cabello

Camz,
ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie effektiv du in der Abwehr unerwünschter Avancen bist. Soweit ich mich erinnere, bin ich so in den Genuss meiner ersten Nacht mit dir gekommen. Der Fotograf hat ja wenigstens noch Gefühle für dich. Anders als der Widerling. Er ist ein Weiberheld und wird versuchen, dich flachzulegen. Frag ihn, was aus deinen Vorgängerinnen geworden ist. Darüber will ich nicht mit dir streiten.
Wenn du unbedingt nach New York möchtest, fahre ich mit dir hin. Meinetwegen gleich dieses Wochenende. Ich habe eine Wohnung dort.

LAUREN JAUREGUI
CEO, Jauregui Enterprises Holdings, Inc.
————————————————————————————
Ach, Lauren! Darum geht es doch nicht. Gott, ist das frustrierend! Natürlich hat sie eine Wohnung dort. Und natürlich bringt sie die Sache mit Ty auf den Tisch. Wie lange muss ich mir die noch anhören? Herrgott, ich war betrunken! Mit Matthew würde ich mich nicht betrinken.
Ich schüttle den Kopf. Das kann ich nicht weiter per Mail diskutieren. Matthew ist noch immer nicht von Roach zurück, und ich muss mich um die Angelegenheit mit Lucy kümmern. Als ich ihre Mail noch einmal lese, komme ich zu dem Schluss, dass es das beste ist, sie an Lauren weiterzuleiten. Das lenkt sie vielleicht von der Sache mit New York ab.
————————————————————————————-
Von: Camila Cabello
Betreff: Lunchtreffen oder lästiger Ballast
Datum: 13. Juni 2018, 11:15 Uhr
An: Lauren Jauregui

Lauren,
während du damit beschäftigt warst, dich in meine Arbeit einzumischen und dich vor meinen unbedachten Botschaften zu retten, habe ich eine Mail von Mrs. Vives bekommen. Ich will mich nicht mit ihr treffen - außerdem darf ich ja dieses Gebäude nicht verlassen. Wie sie meine E-Mail-Adresse rausbekommen hat, weiß ich nicht. Was rätst du mir?
Hier ist ihre Mail:
.......

CAMILA CABELLO
Assistentin des Cheflektors, SIP
—————————————————————————————
Von: Lauren Jauregui
Betreff: Lästiger Ballast
Datum: 13. Juni 2018, 11:23 Uhr
An: Camila Cabello

Nicht böse sein. Ich will nur dein bestes.
Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Dir etwas passieren würde.
Ich kümmere mich um Mrs. Vives.

LAUREN JAUREGUI
CEO, Jauregui Enterprises Holdings, Inc.
————————————————————————————
Als Matthew mittags wiederkommt, erklärt er mir, dass New York für mich gestrichen ist, dass er allein fährt. Leider kann er die Entscheidung der Geschäftsleitung nicht beeinflussen. Er marschiert in sein Büro und knallt die Tür hinter sich zu.
Warum regt er sich so auf?
Ich ahne,  dass seine Absichten alles andere als ehrenhaft sind, bin mir aber nicht sicher, dass ich mit ihm fertig werde. Was Lauren wohl über Matthews frühere Assistentinnen weiß? Daran will ich lieber gar nicht denken und wende mich wieder meiner Arbeit zu.

Um ein Uhr streckt Matthew den Kopf zur Bürotür heraus.
>>Mila, können Sie mir etwas zu essen holen?<<
>>Klar. Was möchten Sie?<<
>>Pastrami auf Roggenbrot, ohne Senf. Das Geld bekommen Sie, wenn Sie wieder da sind.<<
>>Zu trinken?<<
>>Bitte eine Cola. Danke, Mila.<< Er geht in sein Büro zurück, während ich nach meiner Handtasche greife.
Scheiße. Ich hatte Lauren versprochen, das Gebäude nicht zu verlassen. Ich seufze. Sie wird es nicht merken und außerdem bin ich ja gleich wieder da.
Am Empfang leihe ich mir einen Schirm, weil es immer noch in Strömen regnet. Draußen ziehe ich die Jacke enger um den Leib und blicke unter dem übergroßen Schirm verstohlen in beide Richtungen. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Keine Spur vom Geistermädchen.
Ich gehe entschlossen und, wie ich hoffe, unauffälligen Schrittes zum Deli. Je näher ich dem Deli komme, desto stärker wird mein Gefühl, beobachtet zu werden. Ich weiß nicht, ob das an meiner Hypersensibilität liegt oder  begründet ist.
Hoffentlich treibt sich Demi nicht mit einer Waffe hier herum.

Fünfzehn Minuten später bin ich wieder im Büro - wohlbehalten und unendlich erleichtert. Anscheinend färbt Laurens Paranoia auf mich ab.
Matthew ist am Telefon, als ich ihm die Sachen bringe.
>>Danke, Mila. Da Sie mich nun nicht begleiten, muss ich Sie heute leider länger hierbehalten. Die Infomappe muss fertiggestellt werden. Ich hoffe, Sie haben nichts vor.<<
>>Nein, nein, kein Problem.<< Lauren flippt bestimmt aus.
Ich kehre an meinen Schreibtisch zurück und beschließe, ihr nicht sofort bescheid zu sagen, weil sie sich sonst sicher gleich wieder einmischt.
Erst einmal esse ich das Sandwich mit Hühnchensalat, das Mrs. Jones für mich gemacht hat. Es schmeckt köstlich.
Wenn ich bei Lauren einzöge, würde sie mir jeden Tag ein Lunchpaket zubereiten. Ich habe nie von Reichtum geträumt - nur von der Liebe. Von jemanden, der mich liebt und nicht jede meiner Bewegungen überwacht.
Das Telefon klingelt.
>>Büro Matthew Hussay..<<
>>Du hattest mir versprochen, das Gebäude nicht zu verlassen<<, fällt Lauren mir mit kalter, harter Stimme ins Wort.

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt