Ich lehne mich ebenfalls keuchend an die Wand und bemühe mich verzweifelt, meinen Körper unter Kontrolle zu bringen und mein inneres Gleichgewicht wiederzuerlangen.
>>Tut mir leid<<, flüstere ich, sobald ich zu Atem gekommen bin.
>>Das sollte es auch. Mir ist klar, was du gemacht hast. Willst du den Fotografen, Camila? Immerhin empfindet er etwas für dich.<<
Knallrot schüttle ich den Kopf. >>Nein. Er ist nur ein Freund.<<
>>Ich habe immer versucht, extremen Emotionen aus dem Weg zu gehen. Aber du... Du weckst Gefühle in mir, die mir völlig fremd sind. Es ist sehr...<<, sie sucht nach dem richtigen Wort, >>... verwirrend. Ich habe gern alles im Griff, Camz, doch bei dir löst sich alles in Luft auf.<< Sie fährt sich mit den Fingern durch die Haare. >>Komm, lass uns reden. Und du musst etwas essen.<<
Sie führt mich in ein kleines, familiäres Restaurant.
>>Was besseres gibt es in der Gegend nicht.<< brummt Lauren.
>>Und wir haben nicht viel Zeit.<<
Mir gefällt das Lokal. Holzstühle, Stofftischdecken und die Wände genauso ochsenblutfarben wie in Lauren's Spielzimmer, dazu überall kleine Spiegel mit goldrahmen, weiße Kerzen und Vasen mit weißen Rosen. Ella Fitzgerald singt schmachtend über Liebe. Mein Gott, wie romantisch.
Der Kellner bringt uns zu einem Tisch in einer Nische.
>>Wir sind in Eile<<, erklärt Lauren ihm, als wir uns setzen.
>>Deshalb nehmen wir beide Sirloin - Steak Medium, Sauce béarnaise, wenn Sie welche haben, Pommes und grünes Gemüse, was immer der Küchenchef da hat. Und bringen Sie mir die Weinkarte.<<
>>Gern, Miss.<< Der Kellner huscht, verblüfft über Lauren's kühle Effizienz, in Richtung Küche, während Lauren ihren BlackBerry auf den Tisch legt.
Herrgott, kann ich mir das Essen nicht selbst aussuchen?
>>Und wenn ich kein Steak mag?<<
Sie seufzt. >>Bitte fang nicht wieder damit an, Camila.<<
>>Ich bin kein kleines Kind mehr, Lauren.<<
>>Dann hör auf, dich wie eins zu benehmen.<<
Es ist, als hätte sie mir ins Gesicht geschlagen. So also wird die Unterhaltung laufen: hitzig und angespannt, zwar in romantischer Atmosphäre, aber definitiv ohne Herzchen und Blümchen.
>>Ich bin ein Kind, weil ich kein Steak mag?<<, frage ich trotzig.
>>Nein, weil du versucht hast, mich eifersüchtig zu machen. Das ist kindisch. Hast du denn keine Achtung vor den Gefühlen deines Freundes?<< Lauren empfängt den Kellner, der die Weinkarte bringt, mit einem finsteren Blick.
Ich werde rot. Das hätte ich nicht bedacht. Armer Ty - ich will ihm ganz bestimmt keine Hoffnung machen. Lauren hat Recht, das war gedankenlos von mir. Scheiße, wie peinlich!
>>Möchtest du den Wein aussuchen?<<, fragt sie, die Arroganz Person. Sie weiß, das ich keine Ahnung von Wein habe.
>>Such du ihn aus.<<, antworte ich mürrisch.
>>Zwei Gläser Barossa Valley Shiraz, bitte.<<
>>Äh, den gibt es nur in der Flasche, Miss.<<
>>Dann eben eine Flasche<<, herrscht Lauren ihn an.
>>Miss.<< Dezent zieht der Kellner sich zurück.
Ich runzle die Stirn. Was ist los mit Lauren? Ist sie meinetwegen so schlecht gelaunt? Meine innere Göttin hebt verschlafen den Kopf und streckt sich lächelnd. Sie hat ziemlich lange geschlafen.
>>Du bist ganz schön schlecht drauf.<<
>>Warum wohl?<<, fragt Lauren.
>>Für ein aufrichtiges Gespräch über die Zukunft sollte man den richtigen Ton treffen, findest du nicht?<< Ich schenke ihr ein zuckersüßes Lächeln.
Ihre Lippen verziehen sich zu einer schmalen Linie, doch dann heben sich ihre Mundwinkel fast widerwillig, und ich weiß, das sie ein Schmunzeln unterdrückt.
>>Sorry<<, sagt sie.
>>Entschuldigung angenommen. Und ich darf dir mitteilen dass ich seit unserem letzten gemeinsamen Essen keine Vegetarierin geworden bin.<<
>>Da das das letzte mal war, dass du überhaupt etwas gegessen hast, ist das ja wohl noch nicht endgültig raus.<< sie fährt sich mit der Hand durch die Haare und wird wieder ernst. >>Camz, nach dem Vorfall im Spielzimmer hast du mich verlassen. Ich bin nervös. Du weißt, dass ich dich zurückhaben möchte, aber bis jetzt ist mir nicht klar, wie du dazu stehst.<< Ihr Blick erwartungsvoll, ihre Aufrichtigkeit entwaffnend.
Was um Himmels Willen soll ich darauf antworten?
>>Du hast mir gefehlt... echt gefehlt, Lauren. Die letzen Tage waren... die Hölle.<< ich schlucke.
Die vergangene Woche war grässlich, der Schmerz unbeschreiblich. Etwas vergleichbares habe ich noch nie erlebt. Doch ich mache mir nichts vor.
>>Es hat sich nichts geändert. Ich kann nicht so sein, wie du mich möchtest.<< Presse ich hervor.
>>Du bist, wie ich dich möchte<<, widerspricht sie mir.
>>Nein, Lauren, das bin ich nicht.<<
>>Was letztes Mal passiert ist, hat dich aus der Fassung gebracht. Ich habe mich dumm verhalten und du ... auch. Warum hast du nicht das Safeword benutzt, Camila?<<, fragt sie vorwurfsvoll.
Wie bitte? Aha - Richtungswechsel.
>>Antworte mir.<<
>>Keine Ahnung. Ich habe versucht, so zu sein, wie du mich willst, hab versucht, den Schmerz zu bewältigen, und nicht mehr dran gedacht. Ich hab's einfach... vergessen<<, flüstere ich verlegen und zucke mit den Achseln.
Verdammt, vielleicht hätten wir den ganzen Mist vermeiden können!
>>Du hast es vergessen!<< ruft sie entsetzt aus und packt die Tischkanten mit den Händen.
Scheiße! Sie ist schon wieder wütend. Meine innere Göttin sieht mich voller Zorn an. Das hast du dir selbst zuzuschreiben!
>>Wie soll ich dir da je vertrauen?<< fragt sie mit leiserer stimme.
Der Kellner bringt den Wein, während wir einander anstarren, braune Augen gegen Grüne. Der Kellner zieht den Korken mit unnötig viel Tamtam aus der Flasche und schenkt Lauren etwas Wein ein.
>>In Ordnung<<, sagt sie nur, als sie ihn probiert.
>>Tut mir leid.<< Plötzlich komme ich mir ziemlich dumm vor. Ich habe sie verlassen, weil ich dachte, wir würden nicht zusammenpassen, und nun behauptet sie, ich hätte sie aufhalten können?
>>Was tut dir leid?<<, fragt sie beunruhigt.
>>Dass ich das Safeword nicht verwendet habe.<<
Erleichtert schließt sie die Augen. >>Den ganzen Kummer hätten wir uns ersparen können.<<
>>Man merkt dir den Kummer nicht an.<< du siehst gut aus wie immer.
>>Der äußere Schein kann trügen<<, erwidert sie mit leiser Stimme. >>Mir geht es alles andere als gut. Es kommt mir vor, als wäre die Sonne unter - und fünf Tage lang nicht mehr aufgegangen, Camz. Als wäre ich in ewiger Dunkelheit gefangen.<<
Ihr Geständnis raubt mir den Atem. Ihr gehts genauso wie mir.
>>Du hast gesagt, du würdest mich nie verlassen, aber sobald es beginnt, schwierig zu werden, bist du weg.<<
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Fifty Shades of Jauregui (2)
FanfictionAlle Rechte gehen an die Originale Autorin. NICHT MEINE GESCHICHTE! G!p Lauren (don't like it, don't read it!) (Original Autorin: E.L. James //Fifty shades of grey| gefährliche Liebe)