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Ok Leute hier ist das neue Kapitel. Viel Spaß.
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Sie grinst. >>Das sehe ich.<< Mit einer zärtlichen Geste wischt sie die Tränen fort, die mir immer noch über die Wangen laufen.

>>Ich dachte... ich dachte...<<, stammle ich.
>>Ich weiß. Sch.. ich bin doch hier... ich bin doch hier<<, erwidert sie und küsst mich ein weiteres Mal.

>>Geht es dir gut?<<, frage ich und streichle über ihren Bauch, ihre Arme, ihre Schultern - es ist unglaublich, diese warme, lebendige, sinnliche Frau wieder berühren zu dürfen-, um sicher zu sein, dass ich nicht Träume. Sie ist wieder da. Sie zuckt mit keiner Wimper, sondern sieht mich nur eindringlich an.

>>Es geht mir gut. Und ich gehe auch nirgends hin.<<
>>Oh Gott sein Dank.<< Wieder schlinge ich meine Arme um sie und sie drückt ich an sich.

>>Hast du Hunger? Willst du was trinken?<<
>>Ja.<<

Ich mach anschalten mich von ihr zu lösen, doch sie lässt mich nicht los, sondern legt den Arm um meine Schultern und streckt Ty die Hand hin.

>>Mrs. Jauregui<<, sag Ty tonlos.
Lauren stößt ein schnauben aus. >>Lauren, bitte.<<
>>Willkommen zurück, Lauren. Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht.. und Danke, dass ich hier übernachten darf.<<
>>Kein Problem.<< Lauren mustert ihn mit zusammengekniffenen Augen, doch in diesem Moment erscheint Mrs. Jones auf der Bildfläche.

Erst jetzt fällt mir auf, dass sie bei weitem nicht so geschniegelt wie sonst aussieht.
Ihr Haar ist offen, und sie trägt eine graue Jogginghose und ein weites Sweatshirt mit einem einem eingesticktem Muster auf der Brust. Sie sieht winzig darin aus, um Jahre jünger als gewohnt.

>>Darf ich Ihnen etwas bringen, Mrs. Jauregui?<<, sagt sie und tupft sich die Augen mit einem Taschentuch trocken.
Lauren lächelt sie liebevoll an. >>Ein Bier, bitte, Mrs Jones. Ein Budweiser und einen Happen zu essen<<
>>Ich hole Dir eins<<, sage ich schnell.
>>Nein, du bleibst hier.<<

Auch die anderen Familienmitglieder treten näher.
Wenig später kommt Mrs Jones mit einer Flasche Bier und einem Glas zurück. Lauren nimmt ihr lediglich die Flasche aus der Hand. Lächelnd kehrt sie in die Küche zurück.

>>Es wundert mich, dass du nichts stärkeres willst<<,, brummt Chris. >>Also, erzähl schon. Was zum Teufel ist passiert? Bisher weiß ich nur, dass Dad mich angerufen hat, weil dein Hubschrauber als vermisst gemeldet wurde.<<
>>setzen wir uns doch hin, dann erzähle ich euch alles.<< Lauren schiebt mich Richtung Couch.

Alle blicken richten sich auf Lauren, die einen langen Zug aus ihrer Bierflasche trinkt. In diesem Moment merkt sie Taylor, der im Türrahmen steht, und nickt. Taylor nickt ebenfalls.
>>Ihre Tochter?<<
>>Es geht ihr gut. Falscher Alarm, Miss.<<
>>Gut.<< Lauren lächelt.
Tochter? Was ist mit Taylor's Tochter?
>>Ich bin froh, dass sie wieder hier sind, Miss. Ist das dann alles?<<
>>Der Hubschrauber muss abgeholt werden.<<
Taylor nickt. >>Jetzt sofort? Oder reicht es morgen früh noch?<<
>>Morgen früh reicht völlig, Taylor.<<
>>Sehr gut, Mrs. Jauregui. Sonst noch etwas, Miss?<<
Lauren schüttelt den Kopf und prostet ihm zu, woraufhin sich ein Lächeln auf Taylor's Zügen ausbreitet - ein höchst seltener Anblick. Noch seltener als bei Lauren, glaube ich.
Schließlich verlässt Taylor das Wohnzimmer, vermutlich um in sein Büro oder in sein Zimmer zurückzukehren.

>>Also, was ist passiert, Lauren?<<, will Mike wissen.
Lauren beginnt zu erzählen. Sie war mit Ros, der Nummer zwei in ihrer Firma, mit Charlie Tango nach Vancouver geflogen, um an der WSU ein Finanzierungsprojekt zu besprechen.

Ich bin immer noch ganz durcheinander, dass ich Mühe habe, ihren Erzählungen zu folgen. Stattdessen halte ich die ganze Zeit über ihre Hand fest und blicke wie gebannt auf ihre langen Finger mit manikürten Nägeln, die furchen auf ihren Fingerknöcheln, ihre Armbanduhr- eine Omega mit drei kleinen runden Zifferblätter - und ihr wunderschönes Profil.

>>Ros hatte noch nie den Mount Saint Helens gesehen, also haben wir zur Feier des Tages auf dem Rückweg einen kleinen Schlenker gemacht. Ich hatte gehört, dass das zeitweilige Flugverbot vor einiger Zeit aufgehoben wurde, und wollte selbst mal einen Blick darauf werfen. Tja, genau das war unser Glück. Ich bin sehr tief geflogen, vielleicht siebzig Meter über dem Boden, als eines der Instrumente plötzlich Alarm schlug. Ein Feuer war im Heck ausgebrochen, und mir blieb nichts anderes übrig, als die gesamte Elektronik auszuschalten und zu notlanden.<< Sie schüttelt den Kopf. >>sich habe ihn am Silver lake zu Boden gebracht, Ros rausgeholt und den Brand gelöscht.<<
>>Ein Brand? An beiden Triebwerken?<<, hakt Mike entsetzt nach.
>>Ja. <<
>>Verdammt! Aber ich dachte...<<
>>Ich weiß<<, unterbricht Lauren ihn. >>Es war pures Glück, dass ich so tief geflogen bin <<, sagt sie leise, während mich ein Schauer überläuft. Sie lässt meine Hand los und legt einen Arm um mich.
>>Ist Dir kalt?<<, fragt sie.
Ich schüttle den Kopf.

>>Und wie hast du den Brand gelöscht?<<, bohrt Dinah nach, deren investigativer Journalisteninstinkt offenbar von ihr Besitz ergreift. Meine Güte, die Frau kann vielleicht hartnäckig sein.
>>Mit dem Feuerlöscher. Laut Gesetz muss stets einer an Bord sein<<, antwortet Lauren unbeeindruckt.
>>Ich wollte über Funk Bescheid sagen aber ohne Elektronik gibt es auch keine Funkverbindung. Und wegen des Brandes wollte ich das Risiko nicht eingehen, die Geräte einzuschalten. Das GPS auf meinem Handy hat noch funktioniert, deswegen haben wir wenigsten den Weg zur nächsten Straße gefunden. Aber wir haben noch vier Stunden gebraucht, bist wie endlich dort waren. Ros war in Pumps unterwegs.<< Lauren presst missbilligend die Lippen aufeinander.
>>Handyempfang gab es auch nicht. Ros' Akku hat als erster den Geist aufgegeben und irgendwann meiner.<<
Lieber Gott. Ich versteife mich, und Lauren zieht mich auf ihren Schoß.

>>Und wie seit ihr dann zurück nach Seattle gekommen?<<
>>Per Anhalter. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert. Der Truckfahrer hatte auch kein Handy, so unglaublich sich das auch anhören mag.
Mir war schlicht und einfach nicht bewusst...<< Sie hält inne und sieht sich im Raum um.
>>Dass wir uns Sorgen machen?<<, ruft Clara aufgebracht.
>>Lauren! Wir haben alle beinahe den Verstand verloren. <<
>>Du warst sogar in den Nachrichten, Schwesterherz.<<
Lauren verdreht die Augen. >>Ja. Das habe ich mir schon gedacht, bei den ganzen Paparazzi vor der Tür. Tut mir leid Mom, wir hätten irgendwo anhalten sollen, damit ich telefonieren kann. Aber ich wollte so schnell wie möglich nach Hause.<< Sie wirft Ty einen Blick zu.
Ah, das ist also der Grund. Weil Ty heute hier über Nacht bleibt.

Clara schüttelt den Kopf. >>Ich bin bloß froh, dass du heil wieder zuhause bist, Schatz.<<

Allmählich entspanne ich mich und lassen den Kopf gehen ihren Brustkorb sinken. Ihr Geruch steigt mir in die Nase; nach frischer Luft, leicht verschwitzt und mit einem hauch Duschgel - nach Lauren, dem herrlichsten Geruch auf der ganzen Welt. Wieder kullern mir Dir Tränen übers Gesicht, diesmal aus Dankbarkeit.

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt