Seufzend fährt sie sich mit der Hand durch ihre dicken Haare. >>Wieso willst du unbedingt über sie reden, verdammt nochmal? Wir hatten jahrelang eine Affäre, sie hat mir oft die Seele aus dem Leib geprügelt, und ich habe sie auf jede erdenkliche Art und Weise gefickt. Ende der Geschichte.<<
Ich werde blass. Oh, verdammt. Sie ist stocksauer, und zwar auf mich. >>Wieso bist du denn so wütend?<<, frage ich leise.
>>Weil diese ganze Scheiße längst vorbei ist<<, schreit die und starrt mich zornig an.
Ich spüre, wie ich erneut blass werde. Ach du Scheiße. Ich starre auf meinen Schoß hinab. Ich will doch nur verstehen, wie die beiden zueinander stehen.
Sie setzt sich neben mich. >>Na gut, was genau willst du wissen?<<, fragt sie nun sanfter.
>>Du brauchst es mir nicht zu erzählen. Ich wollte dich nicht in Bedrängnis bringen.<<
>>Darum geht es nicht, Camila. Ich rede nur nicht gern darüber. Ich habe die letzen Jahre in meiner eigenen Welt gelebt, in der ich auf niemanden Rücksicht zu nehmen oder mich zu rechtfertigen brauchte. Und sie war immer Teil meines Lebens, meine Vertraute. Aber jetzt prallen meine Vergangenheit und meine Zukunft auf eine weise aufeinander, die ich nur für möglich gehalten hätte.<<
Ich blicke in ihre weit aufgerissen Augen.
>>Ich hätte nicht gedacht, dass es jemals so etwas wie eine Zukunft mit einer Frau für mich geben können, Camila. Aber du hast diese Hoffnung in mir geweckt. Dank dir ist plötzlich nichts mehr unmöglich.<<
>>Ich habe gelauscht<<, gestehe ich und blicke wieder auf meinen Schoß.
>>Unsere Unterhaltung?<<
>>Ja.<<
>>Und?<< Eine Spur Resignation schwingt in ihrer Stimme mit.
>>Du bedeutest ihr sehr viel.<<
>>Das stimmt. Und sie mir in gewisser Weise auch, aber meine Gefühle für sie lassen sich nicht einmal annähernd mit dem vergleichen, was ich für dich empfinde - falls es das ist, worum es hier gerade geht.<<
>>Ich bin nicht eifersüchtig.<< Es kränkt mich, dass sie so von mir denkt, oder bin ich es etwa doch? Scheiße. Vielleicht geht es ja doch genau darum. >>Du liebst sie nicht<<, murmle ich.
Wieder seufzt sie genervt. >>Vor länger Zeit dachte ich, dass ich sie liebe<<, stößt sie mit zusammengepressten Zähnen hervor.
Oh nein. >>Aber in Georgia hast du doch gesagt, dass du sie nicht geliebt hast.<<
>>Das stimmt.<<
Ich runzle die Stirn.
>>Zu dieser Zeit gab es bereits nur dich für mich, Camila<<, flüstert sie. >>Du bist der einzige Mensch, für den ich dreitausend Meilen weit fliegen würde, nur weil ich dich sehen will.<<
Ich verstehe das alles nicht. Damals wollte sie mich doch nach wie vor als Sub.
>>Ich habe nie auch nur annähernd so für Lucy empfunden, wie ich es für dich tue<<, fährt sie fort.
>>Und wann ist dir das bewusst geworden?<<
Sie zuckt mit den Achseln.
>>Ironischerweise hat mich ausgerechnet Lucy drauf gebracht. sie war diejenige, die mir zugeredet hat, nach Georgia zu fliegen.<<
Ich wusste es!
Schon damals war es mir klar. Wie soll ich damit umgehen? Vielleicht steht sie ja tatsächlich auf meiner Seite und hat nur Angst, ich könnte ihr wehtun. Der Gedanke schmerzt mich. Das würde ich niemals wollen. Lucy hat völlig recht, sie hat schon mehr als genug gelitten.
Vielleicht ist sie ja doch kein ganz so schlechter Mensch, wie ich immer angenommen habe. Ich schüttle unwillig den Kopf. Ich will ihre Beziehung nicht akzeptieren. Sie passt mir nicht. Ja, genau. Lucy ist ein abscheuliches Miststück, das sich auf ein verletzliches Mädchen gestürzt und ihr ihre jungend gestohlen hat - völlig egal, was sie sagt.
>>Also hast du sie begehrt? Als du noch jünger warst?<<
>>Ja.<<
Oje.
>>Sie hat mir eine Menge beigebracht. Unter anderem, an mich selbst du glauben.<<
Oh. >>Andererseits hat sie dir die Seele aus dem Leib geprügelt.<<
Sie lächelt liebevoll. >>Ja, das hat sie.<<
>>Und das hat dir gefallen?<<
>>Damals schon.<<
>>So gut, dass du mit anderen das selbe tun wolltest?<<
Ihre Augen weiten sich. >>Ja<<, antwortet sie ernst.
>>Hat sie dir in dieser Hinsicht auch geholfen?<<
>>Ja.<<
>>War sie deine Sub?<<
>>Ja.<<
Heilige Scheiße. >>Erwartest du von mir, dass ich sie mag?<< Ich höre Verbitterung in meiner Stimme.
>>Nein. Obwohl es mein Leben verdammt viel einfacher machen würde<<, antwortet sie resigniert. >>Aber ich verstehe deine Zurückhaltung.<<
>>Zurückhaltung? Mein Gott, Lauren - wie würde es dir gehen, wenn genau dasselbe mit deinem Sohn oder deiner Tochter passiert wäre?<<
Sie sieht mich verständnislos an. >>Niemand hat mich gezwungen, mit ihr zusammenzubleiben. Es war meine freie Entscheidung, Camila.<<
So kommen wir nicht weiter.
Sie fährt sich wieder durch ihre welligen Haare und legt sie zur Seite.
>>Es ist genauso, wie ich es vorhin zu ihr gesagt habe. Sie ist Teil meiner Vergangenheit. Du bist meine Zukunft. Lass nicht zu, dass sie zwischen uns steht. Bitte. Und offen gestanden, hängt mir dieses Thema allmählich zum Hals heraus. So, ich werde jetzt eine Weile arbeiten.<< Sie steht auf. >>Lass es gut sein. Bitte.<<
Ich starre sie nur wortlos an.
>>Ach ja, eines hätte ich ja fast vergessen <<, fügt sie hinzu. >>Dein Wagen ist heute schon geliefert worden. Er steht in der Garage. Taylor hat die Schlüssel.<<
>>Kann ich morgen gleich damit fahren?<<, frage ich aufgeregt.
>>Nein.<<
>>Wieso nicht?<<
>>Du weißt genau, warum. Und noch etwas, sag künftig Bescheid, wenn du das Büro verlässt. Sawyer war dort, um ein Auge auf dich zu haben. Offenbar kann ich dir doch nicht vertrauen.<< Beim Anblick ihrer Miene komme ich mir wie ein unartiges Kind vor - wider einmal. Am liebsten würde ich ihr widersprechen, aber sie ist ziemlich sauer wegen Lucy, und ich will es nicht auf die Spitze treiben. Ein Kommentar kann ich mir allerdings nicht verkneifen.
>>Ich dir genauso wenig<<, murmle ich. >>Du hättest mir sagen können, dass Sawyer mich observiert.<<
>>Willst du darüber auch noch streiten?<<, schnauzt sie mich an.
>>Mir war nicht bewusst, dass wir uns schreiten.
Ich dachte, wir kommunizieren bloß <<, brumme ich gereizt.
Sie schließt für einen Moment die Augen und ringt sichtlich um ihre Beherrschung, während ich sie beklommen ansehe.
>>Ich muss jetzt an den Schreibtisch <<, sage sie schließlich leise und verlässt das Zimmer.
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Fifty Shades of Jauregui (2)
FanfictionAlle Rechte gehen an die Originale Autorin. NICHT MEINE GESCHICHTE! G!p Lauren (don't like it, don't read it!) (Original Autorin: E.L. James //Fifty shades of grey| gefährliche Liebe)