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(Vorab: Kein Hate gegen Demi, wegen ihrer Vergangenheit (im Bezug auf Depression und Selbstverleugnung). Ich mag sie sehr und wollte sie nur in die Geschichte einbringen.)

>>Möchtest du Tee?<<, frage ich. Tee, Alejandro's Trost in allen Lebenslagen und das einzigste, was er wirklich zubereiten kann. Ich fülle einen Kessel mit Wasser.
>>Eigentlich würde ich lieber wieder ins Bett gehen.<< Nicht zum schlafen, verrät ihr Blick.
>>Ich brauche jetzt einen Tee. Leistest du mir bitte Gesellschaft?<< Ich will wissen, was läuft und mich nicht durch Sex ablenken lassen.
>>Na schön<, brummt sie.
Reichlich nervös setze ich das Wasser auf und hole Tassen und Teekanne. Wird sie es mir freiwillig erklären oder muss ich nachbohren?
Ich spüre ihre Unsicherheit kann ihren Ärger schon fast mit den Händen greifen.
>>Was ist los?<<, frage ich.
Sie schüttelt den Kopf.
>>Du willst es mir nicht sagen?<<
Sie seufzt und schließt die Augen. >>Nein.<<
>>Warum nicht?<<
>>Weil ich dich nicht damit belasten will. Ich möchte nicht, dass du in die Sache verwickelt wirst.<<
>>Eigentlich sollte es mich nicht kümmern aber das tut es. Sie hat mich vor dem Verlag angesprochen. Woher kennst sie mich und weiß, wo ich arbeite, das wir zusammen sind?<<
Wieder streicht sie sich mit der Hand durch die Haare. Sie wirkt frustriert.
>>Okay<<, gibt sie sich schließlich geschlagen. >>Als ich mit dir in Georgia war, ist Demi bei mir aufgetaucht und hat Mrs. Jones eine Szene gemacht. Sie hat sich versucht die Pulsadern aufzuschneidenden.<<
Der Verband an ihrem Handgelenk!
>>Mrs. Jones hat sie ins Krankenhaus gebracht, da ist sie aber schnell wieder abgehauen, bevor ich bei ihr sein konnte. Seitdem bin ich auf der Suche nach ihr<<
Was heißt das? Dass sie selbsmordgefährdet ist? Warum? Ich hab das Gefühl das sie mir was verschweigt.
Ich schenke Tee ein.
Demi möchte also in Lauren's Leben zurück und entschließt sich zu einem Selbstmordversuch, um Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Ganz schön abgefuckt.
Aber effektiv. Bestimmt ist Lauren damals aus  Georgia abgereist, weil sie ihr helfen wollte, doch ist sie verschwunden, bevor sie bei ihr sein konnte. Seltsam.
>>Warum will sie ausgerechnet jetzt etwas von dir?<<, sie schüttelt den Kopf.
>>Ich weis es nicht. Sie ist seit zwei Jahren verheiratet aber wir konnten herausfinden das ihr Mann sie vor drei Monaten verlassen hat.<<
>>Dann hattet ihr was während ihrer Ehe?<< Ihr ist wirklich nicht heilig.
>>Nein. Die Sache zwischen uns verlief vor fast drei Jahren. Sie hat mich verlassen und kurz darauf geheiratet.<<
>>Also ist sie seit drei Jahren nicht mehr deine Sub?<<
>>Zweieinhalb<<
>>Und sie wollte nicht mehr?<<
>>Ja<<
>>Aber du wolltest noch?<<
>>Das weißt du doch.<<
>>Also hat sie dich verlassen?<<
>>Ja<< Ihr Tonfall verrät mir, dass sie eine Vermutung hat.
>>Was denkst du?<<
>>Das es etwas mit dir zutun hat.<<
Sie sah aus wie ich: die gleichen dunklen Haare und die gleiche helle Haut. Ich runzele die Stirn. Ja... was habe ich, das sie nicht hat?
>>Warum hast du gestern nichts erzählt?<<
Ich zucke mit den Achseln. >>Ich hab's einfach vergessen. Die Drinks nach der Arbeit, du und Matthew in der Kneipe, euer Platzhirschgehabe und anschließend waren waren wir hier.<<
>>Platzhierschgehabe?<< Ihre Mundwinkel Zucken.
>>Ja<<
>>Ich werd Dir gleich zeigen, wie echtes testosterongesteuertes Platzhirschgehabe aussieht.<<
>>Möchtest du nicht lieber einen Tee?<<
>>Nein, Camila.<<
Wieder dieser Sexy Blick.
>>Vergiss sie. Komm.<< Sie streckt mir die Hand hin.

Beim aufwachen ist mir heiß. Ich halte Lauren mit meinem Körper umschlungen. Mein Kopf ruht auf ihrer Brust, mein Bein ist in ihr verhakt, mein Arm liegt auf ihrem Bauch. Gedämmtes Morgenlicht dringt durch die Vorhänge.
Vorsichtig hebe ich den Kopf, um sie nicht zu wecken. Mein Gott, wie jung und entspannt sie im Schlaf wirkt.
Ich streichle ihre Brust, lasse meine Finger über ihre weiche Haut gleiten und sie bewegt sich nicht. Ist das zu fassen? Sie gehört tatsächlich mir - für ein paar kostbare Sekunden. Ich küsse zärtlich eine ihrer Narben. Sie stöhnt leise. Als ich eine weiter küsse, schlägt sie die Augen auf.
>>Hi.<< Ich lächle selbstbewusst.
>>Was machst du da?<<
>>Ich sehe dich an.<< Meine Finger wandern an ihr herunter. Sie nimmt meine Hand und schenkt mir dieses strahlende, lässige Lauren-Lächeln. Dass ich sie berührt habe, bleibt mein Geheimnis.
Warum nur darf ich sie nicht anfassen?
Plötzlich legt sie sich auf mich und drückt mich mit ihrem Gewicht auf die Matratze, ihre Hände ruhen auf meinen - eine Warnung.
>>Sie scheinen Unsinn im Kopf zu habe, Mrs Cabello.<<
>>Bei Dir habe ich gern Unsinn im Kopf.<<
>>Ach wirklich?<< Sie küsst mich leicht auf die Lippen. >>Sex oder Frühstück?<<, erkundigt sie sich. Als ich ihre Erektion spüre, wölbe ich ihr das Becken entgegen.
>>Gute Wahl<<, murmelt sie und bedenkt meinen Hals mit Küssen, bevor sie sich meiner Brust zuwendet.

Nachdem ich Jeans und T-Shirt angezogen habe, versuche ich, meine Haare zu bändigen - sie sind einfach zu lang. Lauren, frisch geduscht, zieht sich hinter mir an.
>>Wie oft machst du Sport?<, frage ich mit einem bewundernden Blick auf ihren Körper.
>>Während der Woche jeden Tag<<, antwortet sie und knöpft ihre Hose zu.
>>Und was?<<
>>Laufen, Gewichtheben, Kickboxen.<<
>>Kickboxen?<<
>>Ja, Claude, mein personal Trainer. Er würde dir gefallen. Als Trainer.<<
>>Warum brauche ich einen Trainer? Du hälst mich doch fit.<<
Sie schlingt die Arme um mich und unsere Blicke treffen sich im Spiegel.
>>Aber du musst noch Fitter werden Baby.<<
Bei der Erinnerung an das Spielzimmer werde ich rot. Ja... die Kammer der Qualen ist anstrengend. Wird sie mich wieder hineinlassen? Will ich das überhaupt?
Natürlich will ich das! Kreischt meine innere Stimme.
Ich blicke in ihre unergründlichen grünen Augen.
Als mir bewusst wird, dass Demi ihr wahrscheinlich das Wasser reichen könnte, Presse ich meine Lippen zusammen, so dass Lauren die Stirn runzelt.
>>Was ist?<< fragt sie besorgt.
>>Nichts.<< Ich schüttle den Kopf. >>Okay, stell mir Claude vor.<<
>>Wirklich?<<, fragt Lauren ungläubig.
Ihr Gesichtsausdruck bringt mich zum schmunzeln. Sie sieht aus, als hätte sie den Hauptgewinn in der Lotterie gezogen.
>>Wenn dich das Glücklich macht.<<
Sie schließt die Arme enger um mich und küsst meine Wange.
>>Du ahnst nicht, wie sehr. Was möchtest du heute unternehmen?<<

Fifty Shades of Jauregui (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt