>>Nach diesem Scheißmorgen würde ich mich am liebsten in Dir vergraben und alles außer uns vergessen.<<
Uns. Dieses kleine, magische Pronomen.
>>Ich werde jetzt dein Gesicht berühren<<, warne ich sie und sehe kurz Überraschung in ihren blick aufblitzen, bevor sie nickt.
Ich streichle ihre Wange und lasse meine Fingerspitzen über ihr Kinn gleiten. Sie schließt die Augen, atmet aus und schmiegt den Kopf an meine Hand.
Ich hebe ihr automatisch den Mund entgegen.
>>Ja oder nein, Camila?<<, flüstert sie.
>>Ja.<<
Ihre Lippen legen sich sanft auf meine und drücken sie auseinander, während ihre Arme mich umfassen. Eine Hand wandert meinen Rücken hinauf, vergräbt sich in meinen Haaren und zieht leicht daran, während die andere mich gegen sie drückt. Ich stöhne leise auf.
>>Mrs. Jauregui<<, meldet sich Taylor hüstelnd.
Lauren lässt mich sofort los.
>>Taylor<<, sagt sie mit eisiger Stimme.
Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass Taylor mit betretenem Gesicht an der Schwelle zum großen Raum steht. Lauren und Taylor tauschen kurz, mit einem stummen Blick Informationen aus.
>>Im Arbeitszimmer<<, zischt Lauren und Taylor durchquert den Raum mit forschen Schritten.
>>Aufgeschoben ist nicht auf aufgehoben<<, flüstert Lauren mir zu, bevor sie Taylor folgt.
Ich hole tief Luft. Kriegt sie mich jedes Mal wieder rum?
Ich schüttle frustriert den Kopf, dankbar, dass Taylor uns gestört hat, wie peinlich das auch gewesen sein mag.Zehn Minuten später erscheinen sie wieder, gerade als das Omelett fertig ist.
>>Probleme?<<
>>Nein.<<
Ich mache ein finsteres Gesicht. Sie will es mir also nicht sagen.
>>Hast du schon entschieden, was du heute Abend tragen wirst? Oder soll ich für dich wählen?<<
Sie klingt schroff. Warum? Habe ich was falsches gesagt?
>>Äh, noch nicht. Hast du die Kleider alle selbst ausgesucht?<<
>>Nein, Camila. Ich habe einer Frau, die als Personal Shopper für Neiman Marcus arbeitet, eine Liste und deine Maße gegeben. Damit du dich nicht Wunderst: Für heute Abend sind zusätzliche Sicherheitskräfte engagiert und auch für die nächsten Tage. Als Vorsichtsmaßnahme, weil Demi auf den Straßen von Seattle herumtreibt. Ich möchte nicht, dass du das Haus ohne Begleitung verlässt. Okay?<<
Ich blinzle. >>Okay.<< Was ist nur aus dem Ich-muss-dich-auf-der-Stelle-haben-Jauregui geworden?
>>Gut. Dann instruiere ich die Leute jetzt. Es wird nicht lange dauern.
>>Sind sie hier?<<
>>Ja.<<
Wo?
Lauren stellt ihren Teller in die Spüle und verlässt den Raum. Was zum Teufel sollte das? In ihren Körper scheinen mehrere Seelen zu wohnen. Das könnte ein Symptom von Schizophrenie sein? Das muss ich googeln.
Ich Spüle ab und ziehe mich in mein Zimmer zurück, wo ich drei lange Abendkleider aus dem begehbaren Kleiderschrank hole. Welches soll ich bloß anziehen?Das tue ich immer noch, als Lauren das Zimmer betritt.
Sie streicht mir behutsam eine Haarsträhne hinters Ohr.
Sie reicht mir einen Lippenstift. Ich sehe sie fragend an. Der Lippenstift ist Nuttenrot, überhaupt nicht meine Farbe.
>>Den soll ich tragen?<<, frage ich entsetzt.
Sie lacht. >>Nein, Camila. Nur, wenn du möchtest. Ich glaube nicht, dass es deine Farbe ist<<, fügt sie trocken hinzu.
Dann zieht sie sich ihr Hemd aus. Wow. >>Dein Vorschlag, die Grenzen zu markieren, gefällt mir.<<
Ich sehe sie Verständnislos an.
>>Die verbotenen Zonen<<, erklärt sie.
>>Das war ein Scherz.<<
>>Für mich nicht.<<
>>Ich soll sie markieren, mit Lippenstift?<<
>>Der geht ja irgendwann wieder weg.<<
Ich darf sie also berühren. Ein kleines Lächeln der Verwunderung tritt auf meine Lippen.
>>Komm.<< Sie streckt mir die Hände entgegen. >>Setz dich auf mich.<<
Ich folge ihren Anweisungen.
Sie legt sich mit angewinkelten Knien aufs Bett.
>>Lehn dich gegen meine Beine.<<
Ich tue, was sie sagt.
Sie wirkt nervös, aber auch ein wenig amüsiert. >>Du scheinst dich darauf zu freuen.<<
>>Ich erfahre immer gern neues über Sie, Mrs. Jauregui. Außerdem kriege ich Sie so vielleicht dazu, sich zu entspannen, wenn ich weiß, wo die Grenzen verlaufen.<<
Sie schüttelt den Kopf, als könnte sie nicht fassen, dass sie sich auf sowas einlässt.
>>Mach den Lippenstift auf<<, weißt sie mich an.
Aha, wieder im Herrschermodus aber das ist mir egal.
>>Gib mir deine Hand.<<
Ich gebe sie ihr.
>>Die mit dem Lippenstift.<< Sie verdreht die Augen.
>>Verdrehst du die Augen?<<
>>Ja.<<
>>Das gehört sich nicht, Mrs. Jauregui. Ich kenne da ein paar Leute, die richtiggehend ausrasten, wenn jemand die Augen verdreht.<<
Ich überlasse ihr meine Hand mit den Lippenstift. Sie setzt sich auf, so das wie Nase an Nase sind.
>>Bereit?<<, fragt sie mit leiser Stimme und wieder einmal ziehen sich die Muskeln in meinem Unterleib zusammen. Wow.
>>Ja<<, flüstere ich. Ihre Haut, so nahe und ihr Geruch sind verführerisch.
Sie hebt meine Hand zu ihrer Schulter. >>Los jetzt<<, flüstert sie.
Ich bekomme einen trockenen Mund, als sie meine Hand nach unten führt, von ihrer Schulter rund um ihre Achsel herum, dann die Seite ihrer Brust herunter. Der Lippenstift hinterlässt einen breiten, leuchtend roten Streifen, der am Ende ihres Rippenbogens endet. Von dort aus leitet sie mich über ihren Bauch. Hinter ihrer ausdruckslosen Mine erahne ich ihre Anspannung.
Auf halber Höhe ihres Bauches murmelt sie: Und auf der anderen Seite wieder rauf. Sie lässt meine Hand los.
Ich male ein Spiegelbild der Linie auf der linken Seite. Das Vertrauen, das sie mir schenkt, finde ich berauschend, doch ich spüre auch die Qual, die sie leidet. Sieben kleine, runde Narben verteilen sich über ihre Brust. Was für eine entsetzliche Verschandelung ihres schönen Körpers! Wer kann einem Kind so etwas antun?
>>Fertig<<, flüstere ich, bemüht, meine Gefühle zu beherrschen.
>>Nein<<, widerspricht sie und zeichnet mit ihrem langen Zeigefinger eine Linie im das untere Ende ihres Halses. Ich ziehe sie mit einem roten Strich nach. Dann blicke ich in ihre tiefgrünen Augen.
>>Jetzt der Rücken<<, sagt sie, schiebt mich weg, dreht sich um und setzt sich mit dem Rücken zu mir hin.
>>Folge der Linie von meiner Brust auf die andere Seite<<, weißt sie mich mit rauer Stimme an.
Ich tue, was sie mir sagt und schon bald führt eine leuchtend rote Linie über die Mitte ihres Rückens. Ich zähle weitere Narben auf ihrem schönen Körper. Insgesamt neun.
Oh Gott!
DU LIEST GERADE
Fifty Shades of Jauregui (2)
FanficAlle Rechte gehen an die Originale Autorin. NICHT MEINE GESCHICHTE! G!p Lauren (don't like it, don't read it!) (Original Autorin: E.L. James //Fifty shades of grey| gefährliche Liebe)