Fifty Shades of Jauregui (2)

91 (1)

>>Du willst mich also heiraten?<<, stößt sie, noch immer ungläubig, hervor.

Ich nicke. Ihre Verblüffung macht mich fassungslos. Wie kann ihr nicht klar sein, dass ich sie von Herzen liebe?

>>Sag es<<, befiehlt sie mit sanfter Stimme. In ihren grünen Augen lodert Leidenschaft.
>>Ja, ich werde dich heiraten.<<

Sie holt scharf Luft, dann wirbelt sie mich ohne Vorwarnung in, für sie völlig untypischer Ausgelassenheit im Kreis herum, während sie aus vollem Halse lacht.

Ich lege die Finger um ihre Arme, spüre die Muskeln unter ihrer Haut und lasse mich von ihrem Gelächter mitreißen.
Plötzlich fühle ich mich wie ein übermütiges junges Mädchen, berauscht vom Glück und Verliebtheit.

Sie stellt mich wieder auf den Boden und küsst mich. Leidenschaftlich.

Ihre Hände halten mein Gesicht, während sich ihre Zunge in meinen Mund schiebt... fordernd und erregend.

>>Oh Camz<<, stöhnt sie an meine Lippen.
Ich spüre, wie meine Knie nachgeben.

Sie liebt mich, daran besteht keinerlei Zweifel.
Ich genieße ihren Geschmack; den Geschmack dieser Frau, die ich bereits verloren geglaubt habe.

Ihre Freude ist nicht zu übersehen - ihre Augen leuchten, ihr Gesicht ist zu einem strahlenden Lächeln verzogen und ihre Erleichterung förmlich mit Händen greifbar.

>>Ich dachte, ich hätte dich verloren<<, sage ich leise, noch immer benommen und atemlos von ihrem Kuss.

>>Oh Camz, es ist schon etwas mehr nötig als ein kaputter 135er, um mich daran zu hindern, zu Dir zurück zu kehren.<<

>>Ein 135er?<<
>>Charlie Tango. Er ist ein Eurocopter EC 135, der sicherste Hubschrauber dieser Klasse.<<
Für einen Bruchteil einer Sekunde sehe ich etwas in ihren Augen aufflackern. Was verschweigt sie mir?
Ehe ich sie danach fragen kann, blickt die mit gerunzelter Stirn auf mich herab. 
Erwartungsvoll sehe ich in ihre grünen Augen.

>>Also hatte ich die Antwort in Wahrheit die ganze Zeit schon, als ich dich gestern Abend um eine Antwort angebettelt habe?<< Sie sieht mich ungläubig an.

Wieder nicke ich. Sie kann es kaum fassen, doch dann kneift sie die Augen zusammen, und ein amüsiertes Lächeln spielt um ihre Mundwinkel.

>>Meine sorge war völlig umsonst <<, flüstert sie.
Ich grinse sie an und zucke mit den Achseln.

>>Werden Sie jetzt nicht auch noch frech, Miss Cabello. Ich werde jetzt...<< Aufgebracht fährt sie sich mit der Hand durch ihre zerstreuten langen Haare, doch dann schüttelt sie den Kopf und scheint sich auf eine andere Strategie zu besinnen.

>>Ich fasse es nicht, dass du mich so in der Luft hängen gelassen hast.<< Ein boshaftes Glitzern erscheint in ihren Augen.

Ein Schauder der Erregung überläuft mich. Was hat sie vor?
>>Ich denke, dafür haben Sie eine Strafe verdient, Miss Cabello<<, erklärt sie mit butterweicher Stimme.

Strafe? Oh Scheiße! Mir ist klar, dass sie das nicht ernst mein, trotzdem weiche ich vorsichtshalber einen Schritt nach hinten.

>>So läuft das Spielchen also, ja?<<, flüstert sie.
Ich sehe die Belustigung in ihren Augen aufblitzen. >>Und du kaust schon wieder auf deiner Lippe<<, fügt sie drohend hinzu.

Mein Inneres zieht sich zusammen. Oh Mann!
Meine zukünftige Frau ist in Spiellaune.

Ich weiche noch einen Schritt zurück und mache Anstalten, die Flucht zu ergreifen - vergeblich.
Mit einer schwungvollen Bewegung hebt die mich hoch.
Ich kreische vor Verblüffung und entzücken auf, als sie mich über die Schulter schwingt und den Korridor hinunterträgt.