26.09.2019, Lilas fantastisches Tagebuch
Immer noch ziemlich unsicher verharrte ich in der Position und wartete beinahe schon darauf, dass Nate mich zurück drückte, doch es passierte nicht.
Der Brite stand einfach da, ganz ruhig, mit meinem Lippen, die sanft auf seinen lagen.
Es dauerte ungefähr Millionen Jahre, bis er dann plötzlich begann, näher an mich zu treten und seine weichen Lippen an meinen zu bewegen.
Erleichtert lächelte ich etwas auf und weigerte mich, mich zu lösen.
Wir knutschten jetzt nicht direkt rum, wir bewegten unsere Lippen bloß minimal, aber es war der schönste Kuss, den ich jemals hatte.
Langsam stellte ich mich wieder von meinen Zehenspitzen hinunter und Nate beugte sich nun zu mir, ohne den Kuss zu lösen.
Meine Hände lagen ruhig auf seinen rasierten Wangen und seine ruhten auf meinen Hüften.
Er schmeckte genauso wie ich's mir vorgestellt hatte.Ähhh, ich hab mir natürlich noch nie vorgestellt, wie es wäre ihn zu küssen..
Er schmeckte süß, mit einem Hauch Nikotin, aber wirklich nur einem ganz-ganz-ganz-mini-mini Hauch, sodass es noch nicht eklig war.
Ich hätte Stunden so mit ihm bleiben können, es war in diesem Moment wirklich das Einzige, was ich je wieder machen wollte, doch schließlich löste sich der Brite von mir.
Ich verharrte noch etwas in der Starre, doch irgendwann öffnete ich natürlich meine Augen, um in seine hinauf zu sehen.
Gespannt sah ich den Braunhaarigen an, der mich so lieb wie noch nie anlächelte und schließlich langsam eine meiner Haarsträhnen aus meinem Gesicht,
hinter mein Ohr strich.Seine Fingerknöchel streiften dabei meine Wange, woraufhin ich eine leichte Gänsehaut auf den Schultern bekam.
„Du bist wirklich einzigartig, Lila Collins.", murmelte er nachdenklich und ließ seine Fingerknöchel auf meiner Wange liegen.
„Einzigartig?", fragte ich nervös.
Immer hin hatte ich ihn gerade geküsst!„Einzigartig verrückt?"
Lachend nickte der Brite.
„Das auch.
Aber zum größten Teil einzigartig großartig.", flüsterte er, wobei sein Lächeln schon wieder verschwunden war, was ihn etwas trauriger und sehnsüchtiger wirken ließ.Auf seine Aussage hin überzog mich nun überall eine Gänsehaut und ich errötete wahrscheinlich schon wieder.
Ich wusste ehrlich gesagt nicht mehr was ich sagen sollte.
Ich war noch so nervös und überwältigt von allem, was gerade passierte.
Diese Achterbahn an Gefühlen, Wut, Enttäuschung, Trauer und dann Glück, würde ich echt nicht oft aushalten können.„Was ist los, Ziege?
Sprachlos?", scherzte der Brite schmunzelnd, wobei ich genau hören konnte dass auch er ein wenig nervös war.„Du sollst mich nicht so nennen."
Lachend sah ich zu meinen Händen genommen, die immer noch in seinen lagen und nun mit seinen zu spielen begannen.„Du magst es.", vermutete er und irgendwo stimme das auch, doch das würde ich nie zugeben, denn dann müsste ich ihm ja Recht geben und das ging nicht!
„Was war das..?", fragte ich nach einer Weile murmelnd.
Die ganze Situation war ganz merkwürdig, ich fühlte mich plötzlich wie zwölf Jahre alt.„Keine Ahnung.
Ich.. muss gehen.
Von diesem Kuss darf niemals jemand erfahren, klar?!"Urplötzlich löste sich Nathaniel von mir und eilte zur Tür, was mich erneut verletzte und verunsicherte.
Was sollte das denn schon wieder?
Wieso konnte mir nicht einmal was Gutes passieren?!Ich war so müde vom brüllen und streiten und vom weinen und enttäuscht sein.
„Wow.
Wow.", rief ich nur fassungslos und steckte meine Hände in die Hosentasche.Jetzt reichte es mir komplett.
Ich weiß, das sagte ich bereits aber diesmal wirklich wirklich!„Lila.
Es tut mir leid."
Der Brite drehte sich zu mir um, ehe er die Tür hinter sich schloss und weg war.„Du..", brachte ich nur enttäuscht heraus und starrte zur Tür.
Wieso?!
Wieso musste er mir so wehtun, schon wieder?!
Und wieso ließ ich das immer mit mir machen?
Mochte ich es zu leiden?Egal wie sauer und verletzt ich war, ich fühlte nach wie vor seine Lippen auf meinen und dieses Gefühl machte mich wirklich unglaublich glücklich.
Ich hatte ihn geküsst!
Und er hatte erwidert..
Er hat mich zurückgewiesen, aber er hat erwidert.
Da muss doch irgendwas sein, sonst hätte er mich doch viel früher weggedrückt, oder?!
Oder war er einfach zu geschockt?
Das muss es sein.
Er mochte mich gar nicht.
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A heart's desires
Teen FictionAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...