13.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch
Liebes Tagebuch, da gestern die erste Nacht war, die ich komplett durchgemacht hatte, fiel ich nach dem Duschen in einen Tiefschlaf von anderem Maße und wachte erst am Sonntag gegen Mittag wieder auf.
Die Hausaufgaben erledigte ich alleine, doch Nate kam abends wieder vorbei.„Aber Marco weiß es.
Und Jenna. Und Amara und Dylan auch.", erinnerte ich Nate nachdenklich und warf ihn aus versehen mit einer gelben Jeans-Shorts ab.Der Brite saß auf meinem Bett und beobachtete mich, während ich mich fertig machte.
Es war schon fast Abend, aber ich musste immer hin noch was essen gehen.„Hey!", rief Nathaniel empört und legte die Hose sorgfältig neben sich.
„Ist eben so.
Was mit uns ist, was auch immer mit uns ist, geht keinen was an."Es war schon hart, was er da sagte aber es stimmte ja auch.
Wir waren weder zusammen, noch hatten wir irgendwas richtiges miteinander.
Ich mein, klar waren wir mehr als Freunde, aber das war's ja auch schon.
Ehrlich gesagt wusste ich sowieso, dass ich für nichts festeres bereit wäre, nach all dem was mit Mason war.Doch trotzdem war alles was mit Nate und mir passierte so komisch.
Er hatte mir gesagt, dass er mich liebte, wir hatten uns geküsst und dennoch war alles so unklar zwischen uns.
Wir lebten immer hin auch in einer Zeit, in der Küsse nicht viel bedeuten mussten.Seufzend betrachtete ich Nate und wünschte mir dabei, Gedanken lesen zu können.
Was er wohl dachte?
Dachte er genauso wirr und viel wie ich?„Lila, versteh mich nicht falsch.
Es ist nicht so, dass ich nicht will.
Sei mal geduldig mit mir... bitte."
Langsam stand der Brite auf und stellte sich mit verschränkten Armen direkt vor mich, sodass ich mir wieder fast den Nacken brechen musste, um in seine Augen zu sehen.Die Art, wie er mich bat war super süß, sodass ich gar nicht widersprechen konnte.
„Was machen wir heute?", fragte ich stattdessen und zog mich um, ehe ich begann meine Haare zu föhnen.
„Klebst du jetzt noch mehr an mir als vorher?", lachte Nate und setzte sich wieder bequem hin.
Wollte er nichts mit mir machen?
Leise lachte der Brite auf, nachdem er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck gesehen hatte.
„War ein Witz.
Wir können auf meiner Harley was zu essen holen und dann wollt ich dir was zeigen.
Hast was dran auszusetzen, Ziege?", erzählte Nathaniel schmunzelnd, was ich durch den großen Spiegel vor mir sehen konnte.„Harley?
Ich steige auf kein Motorrad!", rief ich sofort.
Ich hasste Auto oder Motorradfahren, das ging mir alles immer zu schnell!„Wir fahren auch nicht lange.", versicherte der Brite mir grinsend, weshalb ich schlussendlich nachgab.
Fünf Minuten später saßen wir auf dem Riesen-Motorrad und bereute bereits meine Entscheidung.
Nate bretterte über die leeren Straßen und ich hielt mich nur mit zusammen gekniffenen Augen fest.Dass Paare sich romantisch auf ein Bike setzten und hübsch dem Sonnenuntergang hinterher führen war ja mal absolut unrealistisch.
Ich war mir sicher, ich würde heute noch sterben.
Ich würde hier runterfliegen, in einen Graben rutschen oder noch schlimmer!
Gegen ein fahrendes Auto und dann würde ich wie ein Insekt an der Windschutzscheibe kleben!„Ich werde sterben!", brüllte ich panisch und krallte meine Finger in das hoffentlich-falsche Leder seiner Jacke.
„Wir sind gleich da.
Tut mir leid, ich hätte wissen müssen, dass du ein Schisser bist!", brüllte Nate, woraufhin ich sofort über meine Angst hinweg sah und beleidigt nach Luft schnappte.
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A heart's desires
Teen FictionAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...