21.10.2019, Journal von Nathaniel Brown.
„Gehen wir ins Wasser?", fragte ich gegen Mittag grinsend und stand langsam auf.
Wir hatten echt die ganze Zeit nur auf den Liegen gelegen und mal nichts getan.
Gott, wie lange hatte ich mal nichts zutun?
Musste keine Planungen machen, keine Workouts, kein kampftraining?
Zu lange, definitiv.Natürlich wusste ich noch, dass sie das Wasser, gerade das Meer furchtbar fürchtete.
„Geh ruhig.", meinte sie, wie erwartet unsicher und blieb auf der Liege liegen, ohne einen Muskel zu bewegen.
„Ach komm, diesen süßen Bikini muss ich doch im Wasser sehen.", bat ich weiter vorsichtig, ich wollte sie ja nicht indirekt zwingen.
Aber ihr Bikini sah wirklich süß aus.
Das Oberteil war so Sport-BH-mäßig und natürlich war er knallbunt, er gehörte immer hin Lila.
In einem schönen Muster waren darauf alle vorhandenen Neonfarben vertreten.„Jaja.", meinte Lila bloß und drehte sich wieder um.
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und ging dann wirklich schonmal vor, denn irgendwann würde sie schon nachkommen.
Hoffentlich.„Na-ate! Warte!", quengelte die Mexikanerin nicht mal eine Minute später, sprang auf und rannte zu mir rüber.
Dabei hatten meine Füße nicht mal das Wasser berührt.„Du musst nicht, wenn du nicht willst.", stellte ich daraufhin noch mal klar. Nicht, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlte.
„Schhh, Schh, Schh! Jetzt sorg nicht dafür, dass ich mich noch um entscheide !", brüllte Lila mich unterbrechend und starrte dabei auf das glasklare Meerwasser.
Sie hatte nach wie vor Angst, war ja klar.
Aber andererseits wollte sie diese auch bekämpfen. Typisch Lila, sie liebte es, die Kontrolle zu behalten.„Ich halte dich auch die ganze Zeit fest, ok? Und wir gehen nur bis zum Bauchnabel rein.", versprach ich grinsend, als wir uns nach fünf Minuten immer noch keinen Zentimeter bewegt hatten und ich den Sonnenbrand jetzt schon fühlen konnte.
„Dein Bauchnabel oder mein Bauchnabel?", fragte die Brünette prüfend und sah stur zu mir hinauf.
Schmunzelnd sah ich einmal an ihr herab.
Ihr Bauchnabel war sicherlich auf der Höhe meiner Hüfte, wenn nicht sogar darunter, aber das machte mir nichts.
Bei ihr war mir sowieso alles gleich, nichts machte mir was aus, ich wollte nur dass es ihr gut ging.Ich war bei ihr nichtmal halb so egoistisch wie sonst immer.
Sie hatte mich verändert, vor allem auch seit letzter Nacht.
Sie hatte mir mehr als oft bewiesen, dass es sich lohnte zu lieben und daran festzuhalten.
Doch wie gesagt, manchmal war es nicht so leicht, gerade bei schwieriger Arbeit.„Deinem Bauchnabel.", versprach ich weiter lachend, woraufhin die Brünette nickte und dann endlich einen Schritt ins Wasser machte.
Ich folgte meiner Freundin sofort, hielt dabei ihre Hände und stellte fest, dass das Wasser wirklich sehr warm war.
Bestimmt über zwanzig Grad. Kein Wunder, wenn wir draußen um die fünfunddreißig hatten.„Lenk mich ab.", bat Lila, die bisher bloß ängstlich ins Wasser gestarrt hatte.
„Wie fandest du gestern Nacht?", fragte ich daraufhin sofort breit grinsend. Diese Frage zu beantworten war ihr bestimmt zu peinlich.
„Nicht so!"
Seht ihr?
Lachend schüttelte ich den Kopf.
„Was haben deine Großeltern noch für Tiere hier?", fragte ich dann.
So viele Pferde wie Stallungen da waren hatte ich nämlich nicht gesehen.„Oh ne Menge!
Sie haben Schweine, Nagetierchen, Hühner, Gänse, Schlangen und sogar Schildkröten.
Willst du sie später mal sehen?", fragte Lila aufgeregt und merkte wohl gar nicht, dass sie bereits bis zur Brust im Wasser stand.„Na klar.", grinsend blieb ich stehen, woraufhin sich die Brünette das erste Mal umsah, sofort panisch aufschrie und an mir hochsprang.
Schnell legte ich meine Hände auf ihren Hintern und hielt sie somit, während sie ihre Beine ganz fest um meinen Bauch drückte.
„Du hast versprochen nur bis zum Bauchnabel!", schrie die Mexikanerin, woraufhin ich wieder ein paar Schritte Richtung Strand ging.
„Entschuldige bitte, ich hab nicht aufgepasst.", murmelte ich kleinlaut.
Ich hätte was sagen müssen und jetzt hatte ich auch Angst, dass es wieder Streit geben würde.Wir hatten es glaube ich das erste mal geschafft, über zwei Tage lang nicht zu streiten und ich wollte nicht der Grund für das Brechen dieses Rekordes sein.
Zum Glück war Lila nicht böse.
„Schon, schon ok...", murmelte sie und stieg wieder von mir runter, sodass sie nun bis zum Bauchnabel haargenau im Wasser stand.
„Eigentlich war es gar nicht so schlimm, außerdem weiß ich ja, dass du mich immer vor dem Ertrinken retten würdest.", gestand sie leise, sah mich dabei nicht an und ging dann, zu meiner großen Überraschung, von selbst einige Schritte wieder tiefer ins Wasser.
Ich war... wie soll ich das sagen? Stolz. Stolz darauf, wie stur meine Freundin war.
Sie wollte keine Angst mehr haben.
Und wenn Lila Collins etwas will, gibt sie nicht schnell auf, dass wusste ich aus guter Erfahrung.Schmunzelnd folgte ich ihr.
Sie hatte recht. Ich würde ihr immer helfen.„Ja. Außerdem ertrinkt man nicht, wenn man bis zum Bauch drinsteht, Kleines.", versicherte ich ihr lachend, denn ich war ja immer hin noch ein ganzes Stück größer als sie.
Lachend begann Lila das erfrischende Wasser zu genieß und hüpfte ein wenig auf und darin.
Z u c k e r s ü ß , mein Mädchen.Schmunzelnd legte ich meine Arme um sie und zog sie an mich, nur um meine Hände wieder auf ihren Hintern zu legen.
Sie war kein kurviges Mädchen, sie hatte keinen großen Arsch, aber ich fand ihn perfekt. Passte perfekt in die Hände.Lachend stellte ich mir vor ihr das zu sagen und wie sie daraufhin das Gesicht verziehen und irgendwas angewidert erwidern würde.
„Worüber lachst du?", fragte Lila grinsend und legte die nassen Arme um meinen Hals, der jetzt natürlich nicht mehr trocken war.
„Darüber, wie süß du gerade aussiehst.", log ich schmunzelnd.
Wobei es war ja nicht gelogen, nur der Kontext war ein anderer.
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A heart's desires
Teen FictionAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...