67 | Das ist aus Disney

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19.11.2019 Journal von Nathaniel Brown

„Der Plan?
Beweise für ihre Geschäfte sammeln und Lila retten.
Die Beweise der Polizei geben und zurück nach Amerika, bevor auffällt, dass ich gegen noch mehr Gesetze verstoßen habe.", meinte ich schlicht und fokussierte den dunklen Eingang der Halle, der weit offen stand.

War sie überhaupt da?

Doch bevor ich da drinnen sterben würde, was sehr wahrscheinlich war, musste ich Marco etwas sagen.
Ich musste wissen, dass Lila es irgendwann, von irgendwem erzählt bekommen würde.

„Falls ich ins Gras-"

„Sag das nicht.", unterbrach mich Marco und lud seine Waffe.

„Hör mir zu.", knurrte ich daraufhin bloß verärgert und drehte mich um Sitz zu ihm.
Jetzt war er wieder aufmerksam.
Glück für ihn, denn zur Zeit brauchte es nur eine kleine Sache, die mich annähernd nervte und ich würde explodieren.

„Es geht um Lila's Vater.
Sie muss das wissen, sag ihr, sie muss ihre Großeltern nach Details fragen.", bat ich ernst, woraufhin mich der Italiener bloß eine Zeit lang fassungslos anstarrte.

„Woher weißt du...?
Und warum hast du nicht...?
Wie soll...?", stammelte er, doch wir hatten definitiv keine Zeit für Männergespräche.

Marco schien das auch klar zu werden, weshalb er bloß seufzend eine weitere Waffe hervor zog und die mir überreichte.

„Kümmert ihr euch um die Beweise.
Sie da raus zu holen soll meine Sorge sein.", wies ich an, ehe Marco sein Handy heraus zog und begann alles was ich sagte in den Gruppenchat der Gang zu schicken.
„Keiner soll zurückgelassen werden.
Und niemand unbewaffnet.
Schiesst nur aus Notwehr."

Marco nickte.
„Jetzt?", fragte er und machte dabei langsam die Beifahrertür auf.

„Jetzt.", nickte ich und wollte aussteigen, als Nate mich unsanft am Oberarm packte und mich anschließend ansah.

„Unterschätz ihn nicht, Nate.
Und glaub nicht, dass er sie oder dich, oder euch beide nicht töten oder töten lassen würde.
Er hat bereits zwei Menschen töten lassen.", sagte er besorgt und ernst zugleich.

„Er würde sie nicht töten, das ist unser Vorteil.
Er.. hat Gefühle für sie.", erklärte ich mit der angewidertsten Betonung, die ich wohl je drauf hatte.
Dieser mordende Wichser war verliebt in meine Freundin.
Allein dafür würde ich ihn am liebsten blau und blutig schlagen.

„Außerdem hab ich auch schon jemanden getötet.
Dieser Wichser unterschätzt mich.", ergänzte ich nuschelnd und ballte meine Hände zu Fäusten.

Ja, da gab es so einen Vorfall, eine Schießerei in Paris.
Es war kein Mord, aber ich stand hinter der Waffe die einen Kerl tödlich verletzte.

Doch genauso erschrocken wie Marco mich jetzt ansah würde Lila reagieren, wenn nicht sogar schlimmer.
Doch, wahrscheinlich eher schlimmer, viel viel schlimmer.
Oh Gott, ich dachte schon so, wie sie sprach.
Bullshit!
Dieses Mädchen hatte viel zu viel Einfluss auf mich.

„Sag ihr das ja nicht!", ergänzte ich dann noch schnell, woraufhin der Italiener etwas schmunzeln musste, bevor wir wieder zum Thema kamen.

„Marco, ich werd fahren sobald ich Lila hab.
Fahr mit jemand anderem zurück.", ergänzte ich dann noch und ging leise in Richtung der Lagerhalle, bedacht darauf, nicht entdeckt zu werden.

Ich hörte leise, wie die Jungs hinter mir her kamen und sich in verschiedene Richtung verteilten.
Und dann hörte ich sie.
Meine Sorgen und meine Aggressionen wurden nur schlimmer, als ich langsam Lila's Wimmern hören konnte.
Sie war da drin und sie hatte womöglich Schmerzen!
Gott, machte mich das fertig!

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