58 | Enthüllung in Bordeaux

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31.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

Liebes Tagebuch.
Heute ist Halloween und passend zum Tag musste mir gerade heute etwas unglaublich gruseliges passieren.

Fangen wir aber harmlos an.

Bordeaux war wahrhaftig wunderschön.
Seit einer Woche trauerte ich bereits in dieser wunderschönen Stadt, ohne mich ein einziges Mal bei einem meiner Freunde gemeldet zu haben.
Lediglich meine Schwester rief ich an, um zu gucken, ob alle noch lebten aber erstaunlicher weise, war keine mehr umgekommen.

Dass Cody und Chris tot waren, erfuhren die Stiefgeschwister erst zwei Tage nach mir, doch ich musste natürlich auf überrascht tun.

Claude's und Thomas' Familie war reizend und wirklich, wirklich herzlich, egal, was die anderen Nationen über Franzosen sagten.

Thomas flirtete nach wie vor echt sehr auffällig mit mir, doch mir war klar, dass niemand jemals die Gefühle in mir bewirken würde, die Nathaniel in mir bewirkt hat.

Apropos. Nathaniel.
Ich vermisste ihn schrecklich. Ich vermisste ihn so sehr, dass allein seinen Namen zu hören schmerzte.

Aber er hätte sich gemeldet, wäre alles sicher und anscheinend war es das noch nicht.
Deshalb konnte ich auch nicht einknicken und zu ihm zurück kommen.

Mit Claude Zeit zu verbringen tat mir echt gut, denn sie war immer gut gelaunt und brachte mich auf andere Gedanken.
Außerdem neckte sie mich immer damit, dass Thomas in mich verliebt war. Nun, das dachte sie zumindest.

Abends saßen wir normalerweise zusammen auf meinem Bett und redeten etwas und so war es auch heute.
Heute war Blue's Geburtstag und das hatte ich mal wieder völlig vergessen.

„Kann ich kurz mit deinem
Handy jemanden anrufen?", bat ich panisch, ich hatte meines unten vergessen und war zu faul, jetzt nochmal runter zu gehen, außerdem würde ich dadurch alle wecken, da die Treppen hier ganz schön knarrten.

Gott! Wie konnte man so töffelig sein?!
Mann, war das peinlich!

„Das haben wir heute doch zur Reparatur gebracht!", lachte Claude und schnipste mir kopfschüttelnd gegen die Stirn.

„Oh.. Ja, stimmt ja."
Alzheimer?

„Nimm' einfach Thomas' er ist nicht da und hat es hier vergessen, ich hab vorhin versucht ihn anzurufen und es klingelte in seinem
Zimmer.", schlug Claude vor.

„Und da wird er nicht sauer?", fragte ich darauf unsicher. Auch, wenn Thomas eine Spur zu viel für mich empfand, ich wollte ihn nicht wegekeln.

„Nein, das geht bestimmt klar.
Für seine Lila tut er doch alles und er könnte ihr niemals böse sein!", scherzte Claude lachend und boxte mir leicht gegen den Arm, woraufhin ich kopfschüttelnd und grinsend aufstand und gefolgt von ihr in Thomas' Zimmer schlich.

Schnell griff ich mir sein Handy und entsperrte es mit dem Code, den Claude mir verriet und zu dem sie mir stolz erzählte, dass sie ihn sich heimlich gemerkt hatte.

Schmunzelnd wollte ich auf den Anruf-Button drücken, als ich ihn mit den Nachrichten-Button verwechselte und genervt aufstöhnte,

„Erst gucken, dann handeln, Lila.", rief ich wütend auf mich selbst, als ich zufällig eine Nachricht las:

"20.10 23:48
Sean: Er ist tot."

In der Nacht ist doch Christian ermordet worden, dachte ich mit misstrauischer Miene und wieder viel zu schnell rasendem Herzen.

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