26 | Duschwunder |

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12.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

„Das glaubst du doch selbst nicht.", widersprach Nate sofort bissig und setzte sich auf.

Wow. Er änderte sein Verhalten echt innerhalb von einer Sekunde.
Eben war er noch ganz klein mit Hut und jetzt wieder die zickigste Prinzessin der Welt.

„Nate-"

„Lila, du warst seit du fünfzehn Jahre alt warst in ihn verliebt.
Du hast ihm alles verziehen, du kannst mir jetzt nicht sagen, dass das in zwei Monaten oder was vorbei ist, nur weil ich-"

„Ja nur weil du..! Hör verdammt nochmal auf, mir zu sagen was ich fühle!
Du hast keine Ahnung!"

Wütend setzte nun auch ich mich auf.

Ich konnte es absolut nicht leiden wenn man mir sagte was ich fühle oder denke, denn immer hin wusste ich selbst das am besten.

Und nicht mal Nate, der mich hier am besten kannte, konnte mir das sagen.

Der Brite sah mich misstrauisch an und ich wurde langsam misstrauisch.
Kam ich gerade von einer ungesunden Liebe in die andere?

Diese Streits waren absoluter Stress.

Ich begann wieder mögliche Entscheidungen gegeneinander abzuwiegen.
Was würde ich am meisten bereuen?

Nein, Stopp.

Ich wusste, dass es anstrengend mit Nate war.
Mit ihm Zeit zu verbringen konnte super stressig sein, aber ganz ohne ihn, so wie in den letzten zwei Wochen, war es absolut albtraumhaft.

„Hör mir mal zu, Nate.", bat ich seufzend.
Ich wollte mich jetzt endlich mal vertragen.

Der Brite war aufmerksam.

„Was ich fühle, ist meine Sache und du kannst mir nichts einreden, niemand kann das.
Was ich fühle, das weiß ich am besten, das gehört zu mir.
Und ich weiß, für wen ich welche Gefühle habe.
Ich wusste es ne Zeit nicht, aber jetzt weiß ich es.", erklärte ich.

Es war eigentlich absolut unnötig hier immer alles runter zu schreiben was ich dachte, bevor ich was sagte, zumindest wenn ich bei Nathaniel war.
Denn ich sagte ihm sowieso alles was ich dachte.

Und ja, für manche mag das selbstverständlich sein, aber für mich war das mehr als besonders.

Nate blickte mich eine Weile an, legte sich dann im Schneckentempo wieder hin und zog mich weiterhin wortlos an sich.

„Und was fühlst du?", flüsterte er warm an meine Haare, sodass ich seinen Atem auf meiner Kopfhaut fühlen konnte.

„Dass ich dich nicht ausstehen kann.", antwortete ich immer müder werdend und schmunzelte etwas.

„Gut.", gähnte Nate und döste langsam ein, was ich daran feststellte, dass er nur noch langsam und gleichmäßig zu atmen begann.

Da ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, war auch ich ungefähr zwei Minuten später komplett weg und schlief tief und fest.

-

„Krass!"

Jenna's Stimme riss mich aus dem Schlaf und ich sah verschlafen in die Linse einer Handykamera.

Ein Blitzlicht später war auch Nate wach, der nun aufsprang, Jenna das Handy aus der Hand riss und das Bild anscheinend löschte, denn Jenna schmollte augenblicklich beleidigt.

A heart's desiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt