46 | Eine wohl unvergessliche Nacht

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20.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

Liebes Tagebuch,
Bitte sei nicht zu geschockt.
Mein Vater war nunmal so.
Und jetzt hatte ich Nate wohl vergrault. Meine Familie war verrückt, deshalb hatte ich sie Mason auch nie vorgestellt.

Nachdem ich mich im Bad ein wenig ausgeheult und mich dann wieder beruhigt hatte, setzte ich mich wieder zu Tisch, nur um zu bemerken, dass Nate nicht mehr da war.

„Wo ist er hin?", fragte ich meine Großeltern, die beide mittlerweile aßen.

„Er ist rausgegangen, vor etwa zehn Minuten, Niña.", meinte Opa Julio und stand nun auf um seinen und Oma's Teller in die Küche zu bringen.

„Oh.. ok."
Ein wenig irritiert entschied ich mich dazu, Nate nach zu gehen, als er gerade wieder reinkam.
Er sah nicht gut aus, irgendwie immer noch sehr benommen.
Wahrscheinlich weil er sich dachte, was für eine bescheuerte Familie ich hatte.

Während er reinkam blickte er die ganze Zeit ernst zu Boden, bis er mich plötzlich sah und darauf leicht lächelte.

„Was hast du gemacht?", fragte ich irritiert.

„Ich war nur eine rauchen, tut mir leid.", schmunzelnd setzte sich Nate.
Oh er wusste, wie sehr ich diese Sucht von ihm hasste.

Seine Antwort nahm ich dann dementsprechend nickend hin und wir begannen, ohne dem Beisein meiner Großeltern zu essen.

„Ich habe deinen Vater getroffen, draußen.", murmelte Nate nach einer Weile nachdenklich und legte sein Besteck auf seinen leeren Teller.

„Er ist weggefahren.. er wird dich also in unserem Urlaub nicht mehr belästigen.", fuhr der Brite fort, ohne mich antworten zu lassen.

Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen, wirklich.
Egal wie sehr ich mir im Innersten wünschte, dass er endlich all den Hass den er für mich empfand ablegen könnte, ihn nicht um mich zu haben tat mir doch am besten.

„Dann sollten wir anstoßen. Auf einen schönen und un...unbelästigten Urlaub.", rief ich lächelnd.
JETZT freute ich mich auch endlich auf die Zeit hier, wäre mein Vater hier ständig heraus gelaufen, hätte ich keine Sekunde vollkommen genießen können.
Schmunzelnd hob ich mein Glas, doch Nate schüttelte bloß lachend den Kopf.

„Du willst mit Cola anstoßen?
Du bist ja echt ein hoffnungsloser Fall.", lachte Nate, stand auf und räumte unsere Teller zusammen.

„Was willst du eigentlich?", rief ich darauf bloß empört, immer musste er mich dissen.

„Warte."
Ich hörte, wie Nate in der Küche alles in die Spülmaschine stellte und anschließend wiederkam.
„Komm mit."

Wie ein braves Hündchen folgte ich dem Briten nach draußen, zurück zur Hütte, die er aufschloss, reinging und sofort in seiner Tasche herum kramte.

„Wir stoßen richtig an.", fuhr er grinsend fort und zog eine Flasche Champagner hervor, lief schmunzelnd zur kleinen Küche hinüber und holte zwei Sektgläser aus einem Schrank.

„Nicht schlecht, Mister Brown, nicht schlecht.", beeindruckt und breit grinsend nickte ich und schmiss mich augenblicklich auf das große Bett, woraufhin sich der Brite ebenfalls schmunzelnd zu mir setzte und den Champagner mit einem lauten Ploppen öffnete.

Sofort, ohne dass etwas daneben ging, schenkte er uns ein und als ich mein Glas nahm, schaute ich ihm glücklich lächelnd in die Augen.
Das war schön. Kein Stress, kein Streit, kein Arschloch-Vater.

Mal wieder schaffte es Nate mich alles vergessen zu lassen, dass ich mich nur für ihn interessierte.

„Auf unseren Urlaub, der zwar schwierig anfing, aber bestimmt toll wird."
Lächelnd hob ich mein Glas und sah zu, wie Nate bloß schmunzelnd nickte und anschließend anstieß.

A heart's desiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt